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1053 - Metamorphose der Gläsernen

Titel: 1053 - Metamorphose der Gläsernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entdeckten die damaligen Herrn des Schiffes, der High Sideryt und seine zehn engsten Helfer, die sogenannten Magniden, daß sich die Buhrlos während eines Aufenthalts von über fünf Stunden im Vakuum mit einer unsichtbaren energetischen Aura aufluden. Wie diese entstand, hat man nie erfahren. Ich nehme an, daß man sich in jener Zeit, in der auf der SOL praktisch eine Diktatur herrschte, auch nicht wissenschaftlich dafür interessierte.
    Irgendwie war man aber zu der Auffassung gelangt, daß die Ekick-Aura sich stimulierend auf normale Solaner auswirkte. Man schrieb ihr eine wohltuende Wirkung, Beflügelung des Geistes und sogar Lebensverlängerung zu. Die High Sideryts jener Zeit waren daher an Ekick sehr interessiert. Die Buhrlos mußten sich nach ihren Aufenthalten im Weltraum in spezielle Kammern begeben, wo über Projektoren die Aura abgesogen und in Akkumulatoren gespeichert wurde. Von dort konnte sie jederzeit wieder abgerufen werden. Natürlich gönnten sich nur die High Sideryts und die zehn Magniden dieses angebliche Vergnügen. Wenn man den Buhrlos diese Aufladung nicht abnahm, so geschah eigentlich gar nichts. Die Energien verflüchtigten sich nach einer Weile, und alles war wie vorher. Meines Wissens wurde nie festgestellt, um was für eine Energie es sich dabei handelte. Es wurde auch nie geklärt, ob an der Wirkung des Ekick etwas Wahres war. Noch bevor ich die SOL zum Spoodie-Schiff machte und auf Kran blieb, war die Geschichte wieder vergessen. Ich hatte damals andere Probleme und habe mich um die Ekick-Sache nicht weiter gekümmert. Sie erschien mir zu bedeutungslos. Die Masse der Solaner hat nie davon erfahren, und den meisten Buhrlos war die Sache ziemlich gleichgültig, weil sie weder einen Vorteil noch einen Nachteil davon hatten."
    „Kann man diese Energie messen?" fragte Jörg Breiskoll.
    „Natürlich", staunte Atlan. „Glaubst du ..."
    „Ich glaube gar nichts", unterbrach ihn der Betschide. „Ich bin nichts weiter als ein dummer Wilder von Chircool, aber ich habe ein sehr feines Gefühl für Dinge, die anderen Menschen verborgen bleiben."
    Atlan holte aus einem Nebenraum ein Multimeßgerät für Hyperenergien. Er stellte Filter für die bekannten Hyperfrequenzen ein, die ständig an Bord herrschten und die im wesentlichen von den Kraftwerken und Antrieben herrührten.
    „Empfindlichkeit 150", murmelte er dabei. „Das ist etwa die Grenze, bei der das Gerät auf die Ekick-Strahlung gerade noch ansprechen müßte."
    Dann drückte er auf eine Sensortaste und schaltete die Meßeinheit ein.
    Es gab einen dumpfen Knall. Die Digitalanzeige des Geräts zerschmolz. Eine feine Rauchwolke stieg in die Höhe.
    „Was hat das zu bedeuten?" fragte Breiskoll.
    Atlan zog die Stirn kraus. „Das bedeutet, daß dieses Gerät im Bruchteil einer Sekunde so große Energiemengen aufnahm, daß die automatische Sicherung für eine Sofortabschaltung zu langsam war. Warte."
    Er hantierte eine Weile an dem Gerät herum. Jörg sah, wie Atlan ein neues Zahlenfeld für die Anzeige einsetzte und eine Sicherung erneuerte.
    „Empfindlichkeit eine Million", sagte der Arkonide. „Jetzt darf es zu keiner Anzeige kommen, denn die Ansprechschwelle ist auf den höchsten Wert programmiert. Energien, die jetzt noch eine Anzeige verursachen, gibt es nur in der unmittelbaren Nähe von sehr starken Hyperstrahlern, wie es Sonnen oder Schwarzschildreaktoren sind."
    Erneut berührte er den Sensor für die Aktivierung.
    Ein leises Summen erklang, dann leuchtete auf der Anzeige die Zahl 22 auf.
    Atlan pfiff überrascht durch die Zähne.
    „Vielleicht kannst du einem Wilden erklären", verlangte Breiskoll, „welchen Zauber du da ausführst."
    Der Pilot Fräser Strunad trat hinzu und blickte auf die Anzeige des Meßgeräts. Da Atlan noch immer nachdenklich schwieg, sagte der Solaner: „Wir stecken mitten in einem Feld von überstarken unbekannten Energien. Warum haben unsere Alarmanlagen nicht reagiert?"
    „Das frage ich mich auch", gestand der Arkonide. „Ich kann es mir nur so erklären, daß es sich hier um Energien handelt, die uns eigentlich unbekannt sind."
    „So unbekannt wie Ekick?" wollte Breiskoll wissen.
    „Das werde ich noch feststellen können", erklärte Atlan. „Ich habe einmal ein Spektrum der Ekick-Strahlung gesehen. Sein Aussehen kenne ich. Mein fotografisches Gedächtnis läßt mich nicht im Stich. Fräser, hole einen Analysator für Hyperenergien."
    Der Pilot kam der Aufforderung nach. Zehn Minuten

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