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1053 - Metamorphose der Gläsernen

Titel: 1053 - Metamorphose der Gläsernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sauerstoff wurde bei den Buhrlos ständig Zucker in Hautreservoiren abgelegt, um bei einem Aufenthalt im Vakuum durch biologische Verbrennung die Außenhülle „nachheizen" zu können. Aus diesen beiden Faktoren ergab sich die maximale Aufenthaltsdauer im freien All. Ein Buhrlo konnte nur so lange im Vakuum bleiben, bis entweder der gespeicherte Sauerstoff oder der in der Haut eingelagerte Zucker aufgebraucht war. Wenn dieser Zeitpunkt überschritten wurde, mußte ein Buhrlo unweigerlich durch Ersticken oder Erfrieren sterben.
    Das Minimum der Aufenthaltsdauer, zu der jeder Buhrlo praktisch fähig war, lag bei fünf Stunden, das Maximum bei etwa 24 Stunden.
    Eine Buhrlohaut stellte somit keine Hülle dar. Sie war ein Organ und vergleichbar mit den Funktionen einer Lunge oder des Herzens.
    Das war aber nur die eine Seite des Buhrlo-Lebens. Die andere Seite, nämlich ein ununterbrochener Aufenthalt im Raumschiff konnte ebenfalls kritisch werden.
    Bis etwa zum neunten Lebensjahr wuchs die Hornhaut der Buhrlos langsam und stetig.
    Von diesem Zeitpunkt an gingen die Buhrlo-Kinder nicht nur freiwillig nach draußen, sie mußten es tun. Bei einem zu langen Aufenthalt an Bord wuchs die Haut. Sie wurde immer dicker, und wenn man ihre Dicke und Festigkeit durch einen Spaziergang im All nicht abbaute, wurde der betroffene Buhrlo schließlich von einem Panzer eingehüllt, der ihn unbeweglich machte. Angefangen bei der Nahrungsaufnahme, war dann die Wahrnehmung der natürlichsten Lebensbedürfnisse nicht mehr möglich. Der Buhrlo mußte unweigerlich sterben.
    Der Zeitpunkt, zu dem ein Aufenthalt im Vakuum (und es mußte das echte Vakuum des Weltraums sein!) notwendig wurde, war von Buhrlo zu Buhrlo etwas verschieden. In der Regel reagierten die Weltraumgeborenen instinktiv richtig, wenn sie ihr Verlangen äußerten, nach draußen zu gehen.
    Und das war der Punkt, der Atlan seit Tagen zur Verzweiflung brachte. Keiner der 320 apathisch gewordenen Gläsernen dachte auch nur daran, dieser natürlichen Pflicht nachzukommen. Sie ließen ihre Hautpanzer wachsen und scherten sich einen Dreck darum, in dem immer dicker werdenden Gefängnis einzugehen.
    Für Atlan war es die natürlichste Sache der Welt, einen solchen Massentod unter allen Umständen tu verhindern. Dieser exotische Seitenzweig, der aus den Menschen über die Solaner hervorgegangen war, durfte sich nicht aufgeben.
    Als Atlan erfuhr, daß bei vielen Buhrlos die Verdickung der Haut schon so weit fortgeschritten war, daß sich diese aus eigener Kraft gar nicht mehr bewegen konnten, griff er energisch ein.
    Er ließ den gerade erst begonnenen Flug der SOL stoppen und bat Tanwalzen, ein Kommando zu organisieren, das die 320 Buhrlos für mindestens fünf Stunden in den Weltraum brachte.
    Damit war der erste Schritt im Kampf um das Überleben der Gläsernen getan.
     
    2.
     
    Mesona Huskey traf eine Minute vor dem Zeitpunkt, der Righter von Karo Faldusten genannt worden war, an der Schleuse ein.
    Sie steuerte selbstbewußt auf den. Verwalter zu, der bereits seinen Raumanzug übergezogen hatte. Nur der Helm lag noch auf dem Boden.
    Die vielen Gleiter und Antigravplatten, die in der Nähe standen und die mit dösenden Buhrlos überfüllt waren, ignorierte die Frau.
    „Hallo, Karo", begann sie leutselig. „Mein Mann Righter schickt mich. Er läßt dir sagen, er habe sich ein Bein bei einem Unfall gebrochen. Er wurde vor zehn Minuten in eine Medostation eingeliefert und kann daher an dem vorgesehenen Ausflug nicht teilnehmen."
    Karo Faldusten verzog keine Miene.
    „Kein Problem", stellte er ruhig fest. Er winkte zwei in der Nähe stehenden Männern zu, die noch die normale Bordkombination trugen.
    Einer der beiden kam zu Karo und ließ sich von ihm einen Paralysator aushändigen.
    „Plan Alpha", sagte der Verwalter.
    Der Angesprochene nickte nur kurz und verschwand mit seinem Begleiter in Richtung des Innern des Schiffes.
    „Wenn Righter ausfällt", fuhr Karo fort, „dann brauche ich einen Ersatzmann. Da du hier bist, Mesona, wirst du seine Aufgabe übernehmen. Ich darf keine Zeit mehr verlieren, sonst geht es den armen Buhrlos an den Kragen. Dort drüben kannst du einen passenden Raumanzug empfangen. Es sind alle Größen vorhanden."
    Mesona Huskey blieb vor Entsetzen der Mund offen stehen.
    „Das ist nicht dein Ernst", stöhnte sie. „Erstens kann ich das nicht tun, denn ich kenne mich mit Raumanzügen nicht aus. Zweitens bin ich sehr ungeschickt, und drittens muß ich zu

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