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1054 - Der mentale Sturm

Titel: 1054 - Der mentale Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer korrekten Kleidung zu bewegen.
    „So ist es recht", erwiderte Javier. „Hat übrigens jemand von euch Oliver gesehen?"
    „Sieh uns in die Augen, Kommandant!" sagte Les Zeron. „Erkennst du darin Streß?
    Nein! Also ist keiner von uns dem Schrecken der BASIS begegnet, jedenfalls nicht während der letzten Stunden."
    Javier schmunzelte.
    Er machte sich keine Sorgen um seinen Sohn. Oliver kannte die BASIS besser als er selbst und wußte genau, was er niemals anrühren durfte - und er richtete sich danach, obwohl er sonst der Besatzung recht trickreiche Streiche zu spielen pflegte.
    Mittels Gedankenbefehl, der von seinem Stirnband als Funkimpuls weitergeleitet wurde, veranlaßte er die Hamiller-Tube, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Die Reaktion der geheimnisumwitterten Positronik, von der Gerüchte behaupteten, sie enthielte das Gehirn des auf mysteriöse Weise verunglückten Payne Hamiller, bestand darin, daß sie auf dem Hauptbildschirm der Zentrale ein großes lindgrünes Haufleuchten ließ.
    „Hallo, Blechkasten!" sagte Javier, der im Fall der Hamiller-Tube die gesprochene Kommunikation vorzog. „Ich möchte, daß du die Vektorierung des Metagrav-Vortex dahingehend änderst, daß die BASIS innerhalb der nächsten zwei Minuten in den Normalraum zurückkehrt!"
    „Ich habe verstanden, Kommandant", erwiderte die Tube mit schwach ironischem Unterton. „Darf ich mir die Frage erlauben, warum Sie nicht von Anfang an eine entsprechende Vektorierung programmierten?"
    „Nein", antwortete Javier schroff. „Bist du in der Lage, meinen Auftrag auszuführen?"
    „Das ist soeben geschehen, Mister Javier", erklärte die Hamiller-Tube. „Die BASIS wird in einer Minute, dreißig Sekunden und elf Millisekunden den Hyperraum verlassen - ab jetzt."
    „Danke", erwiderte Javier und erteilte der Positronik den Befehl, sich „zurückzuziehen".
    Das lindgrüne Hverschwand wieder vom Hauptbildschirm.
    Der Kommandant behielt das Metallband auf, obwohl er zur Zeit nicht in die Abläufe der Funktionssysteme des Schiffes eingreifen mußte. Die Rückkehr der BASIS in den Normalraum konnte nicht manuell oder gedanklich geschaltet werden, denn dieser Zeitpunkt war vorgegeben worden, als das Schiff durch das programmierte Pseudo-Black-Hole, den Metagrav-Vortex, in den Hyperraum gestürzt war. Eine nachträgliche Veränderung dieses Wertes war nicht möglich, aber durch Veränderung des Überlicht-Faktors konnten die Koordinaten des Rücksturzpunktes im Normalraum geändert werden.
    So etwas wurde Änderung der Vektorierung des Metagrav-Vortex genannt, obwohl es genau genommen keine war. Da aber ein damit identisches Ergebnis herauskam, hatte sich diese Bezeichnung allgemein eingebürgert.
    Javier wandte sich um, als er schräg hinter sich leise Schritte hörte. Er erkannte Herth ten Var.
    Der Ara kam dicht an ihn heran, beugte sich vor und flüsterte: „Ich habe eine Energiequelle angemessen, die sich irgendwo vor der BASIS, auf jeden Fall aber außerhalb der BASIS, befindet, Waylon."
    Javier runzelte die Stirn.
    „Es gibt eine Unmenge von Energiequellen vor, hinter, neben, über und unter der BASIS, Herth."
    „Aber nur eine, die eine intervallartige Reizung Sirtan Finings Gehirn bewirkt", erwiderte der Mediziner.
    „Sirtan Fining ist der Siganese, der vor zirka drei Wochen in den Überschlagsblitz eines defekten Labyrinth-Simulators geriet, nicht wahr?"
    „Ja, und seitdem liegt er im Koma."
    „Bewirkt die intervallartige Reizung, daß er aus dem Koma erwacht?"
    „Bisher nicht, Waylon."
    „Aber es gibt auch keine negative Wirkung?"
    „Negativ? Nein, auch negativ nicht."
    Waylon Javier legte dem Ara seine leuchtenden Kirlian-Hände auf die Schultern, lächelte aufmunternd und sagte: „Dann brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Herth."
    „Aber was könnte das für eine Energiequelle sein?" fragte ten Var, durch die Berührung von Javiers Händen schon bedeutend ruhiger geworden. „So etwas kennen wir bisher nicht."
    „Wir Menschen kennen vieles nicht, aber deshalb denken wir nicht daran, uns zu fürchten", erwiderte der Kommandant.
    Er hob den Kopf, als sich im Hintergrund das Panzerschott öffnete und Roi Danton sichtbar wurde. Rhodans Sohn betrat die Zentrale. Mit dem linken Arm hielt er Oliver Javier fest. Der Sohn des Kommandanten schlief offensichtlich; sein Kopf ruhte auf Dantons Schulter.
    „Achtung, Schiff taucht aus dem Hyperraum auf!" sagte eine relativ gut modulierte Computerstimme. „Grigoroff-Projektoren

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