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1054 - Der mentale Sturm

Titel: 1054 - Der mentale Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurden programmgemäß abgeschaltet."
    Alle in der Zentrale Anwesenden wandten sich den computergesteuerten Ortungsschirmen zu, auf denen bisher absolut nichts zu sehen gewesen war, da die von den Grigoroff-Projektoren erzeugte Grigoroff-Schicht die BASIS lückenlos eingehüllt und ihr quasi ihren eigenen Mikrokosmos zugeteilt hatte.
    Unmittelbar nach dem Ende der Durchsage wurden die Ortungsschirme hell und zeigten die Weite des Alls mit ihrem Lichtjahre messenden Abgrund rings um die BASIS und den Konstellationen der Sterne, Sterngruppen und der interstellaren Materie dahinter.
    Das Bild wirkte fremdartig auf die Frauen und Männer in der Zentrale der BASIS, denn sie sahen es zum erstenmal - und außerdem war Norgan-Tur keine Spiralgalaxis wie die heimatliche Milchstraße, sondern ein sogenannter elliptischer Nebel, also eine kugelförmige Galaxis mit einer sehr steilen Konzentration der Dichte zum Zentrum hin und gleichmäßigem Abfall nach außen.
    „Kaum Gaskonzentrationen", stellte Deneide Horwikow fest.
    „Sie leuchtet nicht blaß und milchig wie unsere Galaxis, sondern schwach rötlich", ergänzte Sandra Bougeaklis.
    „Es ist eine sehr alte Galaxis", erklärte Roi Danton. „Ihre Sterne dürften alle zur Population II gehören und sehr alte Sterne sein."
    „Entsprechend alt müssen ihre Zivilisationen sein", meinte Les Zeron „Das ist zweifellos der Grund dafür, warum das Zentrum des Wächterordens der Ritter der Tiefe auf einem Planeten von Norgan-Tur geschaffen wurde. In der Milchstraße hat es zu jener Zeit wahrscheinlich noch kein intelligentes Leben gegeben."
    „Das ist eine reine Vermutung", entgegnete Danton. Er ging auf Javier zu und erklärte: „Ich fand ihn schlafend neben dem Holzschrein Demeters. Er hatte Blumen auf den Deckel gelegt: rote Rosen."
    „Rote Rosen", wiederholte Javier erstaunt, stand auf und nahm den sechsjährigen Jungen von Danton entgegen. „Ich kann ja verstehen, daß jedes männliche Wesen sich von Demeter verzaubern läßt, aber für ihn kommt das reichlich früh."
    Rhodans Sohn räusperte sich verlegen und wechselte das Thema.
    „Versucht ihr Funkverbindung mit einer Zivilisation aufzunehmen?" wandte er sich an Deneide.
    Die Cheffunkerin wandte ihm ihr feingeschnittenes Gesicht zu.
    „Bisher noch nicht. Aber ich fange eine Menge Hyperfunkmeldungen auf. In Norgan-Tur summt es wie in einem Bienenschwarm."
    Roi lächelte charmant.
    „Was ist denn ein Bienenschwarm, Deneide?"
    „Du denkst wohl, ich wüßte nicht, wovon ich spreche", erwiderte Deneide. „Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Mein Vater züchtete Bienen als Hobby. Einmal hat sogar ein Schwärm in einem stillgelegten Computer unseres Wanderhauses genistet."
    „Köstlich!" rief Waylon Javier. „Aber wie wäre es, wenn du versuchen würdest, eine andere Biene - äh, ich meinte, eine andere Funkstation - anzurufen, Deneide!" Er bettete Oliver auf seinen Sessel und strich ihm eine Haarsträhne aus dem geröteten Gesicht.
    „Sofort!" flötete Deneide Horwikow.
    Sie setzte das Instrumentarium ihres Arbeitsplatzes ein, um eine Funkstation innerhalb von Norgan-Tur zu einer Reaktion zu bewegen. Es dauerte keine Minute, dann ging ein Hyperfunkspruch ein.
    Auf dem großen Hyperkom-Bildschirm tauchte das Abbild eines annähernd hominiden Wesens mit sehr hoher Stirn und Augen auf, die der Linse eines Photoobjektivs glichen.
    Der Fremde sagte etwas in einer unbekannten Sprache, und Deneide schaltete den Sprachanalysator ein.
    „Es ist die Sprache, die laut meinem Speicher die der sieben Mächtigen genannt wird", sagte sie gleich darauf.
    „Dann kann dein Translator sie übersetzen", erwiderte Javier.
    Die Cheffunkerin nickte und aktivierte den Translatorsektor des Funkkomplexes.
    Inzwischen war das Abbild des Fremden erloschen und seine Stimme verstummt.
    Deneide schaltete auf Speicher-Wiedergabe, und da der Translator zugeschaltet war, ertönten beim erneuten Erscheinen des Fremden seine Worte auf Interkosmo.
    „Willkommen in der Galaxis Norgan-Tur, Freunde des Ritters Jen Salik von Terra! Ich heiße Vra'Orton und bin einer der Zeremonienmeister für den Dom Kesdschan. Wir erwarten euch auf Khrat und werden alles für die Feiern anläßlich der bevorstehenden Ritterweihe Perry Rhodans vorbereiten. Viel Glück, Freunde!"
    Das Abbild erlosch.
    Die in der Zentrale Anwesenden sahen einander vielsagend an.
    „Woher weiß er das alles?" rief Les Zeron aufgeregt. „Und wie konnte er uns identifizieren? Deneide hat

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