Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1055 - Vampire, Karina und wir

1055 - Vampire, Karina und wir

Titel: 1055 - Vampire, Karina und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
irgendwelche Vampire.
    Nur Vorratskeller, gut bestückt. Besonders mit edlen Weinen aus besten Lagen.
    Keine Vampire, keine Spuren, kein Geruch nach Moder. Karina Grischin wurde sauer. Wütend trat sie einige Male mit dem rechten Fuß auf. »Verdammt noch mal, ich weiß doch, daß die Vampire hier sind.« Sie schüttelte den Kopf. »Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    »Hier schon«, sagte ich.
    »Wie? Was meinst du damit?«
    »Möglicherweise hat Costello sie zu sich geholt. Das wäre doch eine Alternative – oder?«
    »Dann wäre er doch lebensmüde.«
    »Warum?«
    »Sie würden ihn anfallen.«
    »Nicht unbedingt, wenn sie von ihrem eigentlichen Herrn und Meister die entsprechenden Befehle bekommen haben«, sagte Suko und änderte das Thema. »Als wir die Treppe hinabgingen, ist mir noch etwas aufgefallen. Es gab nicht nur die Tür, die hier in diesen Bereich führt, ich habe auch noch eine andere gesehen. Oder meine es zumindest. Kleiner und schmaler. Sie hob sich kaum von der Wand ab. In der Dunkelheit war sie sowieso kaum zu sehen.«
    »Ist mir nicht aufgefallen«, sagte Karina.
    »Dann kennst du sie auch nicht?«
    »Nein.«
    »Was folgerst du daraus?« fragte ich.
    Suko hob die Schultern. »Könnte es sein, daß es noch einen Keller unter dem Keller gibt?«
    Nach dieser Frage geriet Karina ins Grübeln. »Ich weiß nicht«, sagte sie dann, »möglich wäre es. Ich glaube, mich erinnern zu können, daß Costello mal so etwas angedeutet hat.« Sie nickte uns zu. »Wir sollten sofort nachschauen.«
    Noch hatten wir freie Bahn. Noch suchten die Mafiosi oben. Aber sie würden irgendwann auf den Gedanken kommen, auch hier unten nachzuschauen. So schnell wie möglich hasteten wir den Weg zurück. Vorbei an einem Lift, der nicht mehr funktionierte, dann weiter, bis wir die Kellertür erreicht hatten, hinter der die Betontreppe lag.
    Vor der Tür war noch relativ Platz, denn die Treppe mündete in einem glatten Rechteck.
    Die zweite Tür war da.
    Wir sahen sie, als wir die Wand ableuchteten. Sie war tatsächlich schmaler und hob sich kaum von ihrer Umgebung ab.
    Aber sie wurde plötzlich uninteressant, denn hinter uns aus der Dunkelheit hörten wir ein Geräusch.
    Karina stieß mich an. »Das war auf der Treppe«
    Wir verteilten uns. Karina blieb bei mir, Suko glitt zur anderen Seite hin weg.
    Mit unseren Lampen strahlten wir die Treppe hoch – und entdeckten die Gestalt.
    Es gab ein Geländer, das die glatte Wand begleitete. Aus Eisen war der Handlauf gearbeitet worden. Das Metall schimmerte wie ein dunkler Spiegel.
    Etwa fünf Stufen vor uns hatte sich der Mann am Handlauf festgeklammert. Er sah aus wie jemand, der erschöpft oder verletzt war und sich bemühte, eine Treppe nach oben zu klettern, um möglichst die Freiheit zu erreichen.
    Der Mann trug einen hellen Anzug, der schmutzig und zerknittert aussah. Er mußte uns auch gehört haben, aber er drehte sich nicht um. Er blieb in seiner Haltung stehen und umklammerte den Handlauf mit beiden Händen. Durch sein Körper rann ein Zucken, als er ausholte und sich bereit machte, wieder eine Stufe nach oben zu gehen.
    »Kennst du ihn?« flüsterte ich Karina zu.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Zu den Blutsaugern gehört er jedenfalls nicht, das weiß ich.«
    »Sicher?«
    »Ja, ich…«
    »Warte, ich sehe nach«, sagte Suko.
    Er kam nur einen Schritt weit, dann blieb er stehen. Denn er sah wie wir, daß sich die Person anders bewegte. Zwar hielt sie sich noch am Geländer fest, doch diesmal nur mit einer Hand und so, daß sie sich auf der Stufe drehen konnte.
    Der Mann schwang herum…
    Sein freier Arm wischte durch die Luft, als wollte er auf irgend etwas deuten.
    Dann sahen wir sein Gesicht. Zwei Lichtkegel erwischten es, und wir hörten Karina Grischin leise stöhnen. »Den habe ich schon mal gesehen, als ich mit Costello unterwegs war. Er gehört zu ihm. Er heißt Marco Versini und…«
    Karina sprach weiter. Ich hörte nicht zu, denn mir war bei diesem Versini etwas aufgefallen.
    Okay, er sah aus wie ein Mensch, aber das bleiche Gesicht und die toten Augen wiesen auf eine andere Gestalt hin. Am Hals klebte etwas Rotes. Blut, das aus seinen Wunden gelaufen war.
    Auch Karina hatte es erkannt. »O nein, nicht noch das. Versini ist ein Vampir!«
    Es war als hätte die Gestalt die Worte gehört. Plötzlich ließ sie das Geländer los. Auf der Stufe stehend richtete sie sich auf. Die Schwäche schien in diesem Moment verschwunden zu sein. Jetzt beherrschte ihn nur die

Weitere Kostenlose Bücher