Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1055 - Vampire, Karina und wir

1055 - Vampire, Karina und wir

Titel: 1055 - Vampire, Karina und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Mann, der die Frage geschrien hatte, stand nicht weit von uns entfernt.
    »Emilio liegt draußen vor der Tür.«
    »Tot?«
    »Nein, man hat ihn niedergeschlagen. Wir sind nicht mehr allein hier. Einer muß Logan Bescheid geben!«
    Jemand rannte weg. Von uns aus gesehen nach rechts. Der Strahl seiner Lampe tanzte dabei auf und nieder.
    »Wo ist Franco?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wo ist die Frau?«
    »Oben!«
    »Verdammt, warum gibt es hier kein Licht?«
    So ging es hin und her. Wir konnten noch abwarten. Es brachte nichts, wenn wir jetzt versuchten, unsere Deckung zu verlassen. Zu oft huschten die Lichtkegel über den Boden hinweg, und sie hätten uns sicherlich auch erwischt. Deshalb wollten wir warten – auch wenn es uns schwerfiel –, bis sich die Lage ein wenig beruhigt hatte.
    Der Mann an der Tür hatte das Kommando übernommen. »Wir müssen das Haus durchsuchen. Es ist jemand eingedrungen. Wir müssen ihn finden, verdammt noch mal.«
    »Auch im Keller?«
    »Nein, wartet erst. Hier unten bleiben zwei. Die anderen verteilen sich. Sofort!«
    Ich sah Sukos Gesicht in meiner Nähe. Ich sah auch, wie er seine Lippen bewegte. »Gut«, flüsterte er, »das kommt uns entgegen!«
    Er hatte hundertprozentig recht. Wenn sie sich verteilten, kamen wir womöglich um eine Schießerei herum. Scharf darauf war keiner von uns. Trotz der schußsicheren Westen waren wir nicht sicher.
    Die Beine oder den Kopf schützten sie nicht.
    Wir brauchten nicht lange zu warten. Die Männer hier kannten sich auch im Dunkeln aus. Zudem verließen sie sich auf ihre Lampen, deren Licht immer mehr aus unserem Sichtbereich verschwand. Wirklich nur zwei blieben zurück.
    »Das sieht ja nicht schlecht aus!« raunte Suko.
    Die beiden waren zwar als Wachtposten eingeteilt worden, aber sie blieben leider nicht an zwei Stellen stehen. Sie faßten ihren Job anders auf und patrouillierten auf und ab. Das von zwei verschiedenen Seiten, wobei die Kegel der Lampen in die verschiedenen Richtungen hin stachen. Nie nachvollziehbar, immer unkontrolliert.
    Wir mußten jedenfalls weg. Schon zu lange hatten wir hier gelegen und andere agieren lassen.
    Suko machte den Anfang. Er schob sich vor, nachdem er sich auf den Bauch gedreht hatte. Wie eine breite Schlange glitt er über den Boden. Ich blieb noch fast an der Stelle, hatte mich nur etwas zurückgezogen und mich ein wenig aufgerichtet. Es war eine bessere Position, um schießen zu können.
    Die Waffe hielt ich fest. Beide Hände umspannten den Griff. Ich kniete jetzt und hatte mich auch gedreht. So konnte ich den Bereich hier unten recht gut überblicken.
    Suko sah ich nicht. Er schien von der Finsternis über dem Fußboden verschluckt zu sein.
    Die beiden Aufpasser waren nervös. Sie liefen hin und her. Sie leuchteten in die Dunkelheit hinein, aber das Licht glitt fast immer in Hüfthöhe über den Boden hinweg, so daß niemand von uns erwischt wurde. Einer bewegte sich auf den großen Tisch zu.
    Ob es Zufall oder Absicht war, wußte ich nicht. Möglicherweise dachte er auch daran, daß dieser Tisch als Deckung benutzt werden konnte.
    Für mich wurde es kritisch. Der helle Strahl senkte sich langsam.
    Als Hauch glitt er über den Boden hinweg und tastete sich immer näher an mich heran. Nur noch Sekunden, dann würde er den Tisch erreicht haben.
    Ich bewegte mich nicht. Verfolgte nur den Lichtkegel, der Kurs auf mich nahm.
    Dann erwischte er mich.
    Ich hatte damit gerechnet. Dennoch war ich aufgrund der Schnelligkeit überrascht. Er war bewegt worden. Das Schimmern war wie ein heller Zickzack-Speer auf mich zugehuscht, und für einen winzigen Moment hatte er mich erreicht.
    Ich hörte den Mann schreien.
    Er schrie noch, als ich mich bewegte. Ich stand plötzlich auf den Beinen, lief um den Tisch herum, um nicht im Lichtschein zu bleiben und rief: »Weg mit der Waffe!«
    Der Mann erstarrte. Befehle dieser Art verstand er. Nicht aber der zweite Mann. Auch er hatte die Worte gehört. Im Hintergrund hielt er sich auf. Wahrscheinlich wußte er auch, wo ich stand. Er reagierte so, wie man es von ihm erwartete.
    Ein schnelle Drehbewegung. Zusammen mit der Waffe und auch mit seiner Taschenlampe.
    Danach schoß er!
    ***
    Er hielt einfach drauf. Es war ihm dabei egal, wen oder was er traf.
    Ich sah die fahlen Mündungslichter, ich hörte die Echos der Schüsse, warf mich zu Boden und bekam ein schreckliches Röcheln mit. Zugleich zuckte die Gestalt des Mannes, der mich entdeckt hatte, zusammen. Er konnte sich nicht mehr

Weitere Kostenlose Bücher