Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1056 - Die steinerne Charta

Titel: 1056 - Die steinerne Charta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
jetzt.
    „Sie glaubt", ergänzte Skenzran skeptisch, „daß sie dort unten geheilt werden könnte."
    Rhodan wirkte betreten, und der BASIS-Kommandant konnte das verstehen. Sie waren hier, um Fragen von kosmischer Bedeutung auf die Spur zu kommen. Man konnte nur ahnen, was alles von einem Erfolg abhing, womöglich die Existenz ganzer Völker.
    Und da war dieses fremde Mädchen mit seinem ureigensten Anspruch auf Glück und Gesundheit.
    „Meinst du, daß wir es verantworten können, sie mitzunehmen?" wandte Rhodan sich an den Domwart. „Ist das Risiko nicht zu groß?"
    „Das hängt von euch ab", sagte Skenzran.
    Javier sah, daß es in Rhodan arbeitete, und er war froh, daß nicht er diese Entscheidung zu treffen hatte.
    „Wir werden sehen, wie sich die •Sache entwickelt", sagte der Terraner schließlich.
    „Wenn sich herausstellen sollte, daß das Unternehmen gefährlich ist, müssen wir sie vielleicht zurückschicken."
    „Warum kommt ihr nicht endlich nach vorn?" rief einer der Zeremonienmeister mit schriller Stimme von der Empore aus dazwischen. „Skenzran, führe den Ritter der Tiefe und seine beiden Begleiter hierher!"
    Skenzran schien regelrecht in sich zusammenzusinken. Vielleicht hatte er die ganze Zeit über gehofft, als Teilnehmer an dieser Mission ausscheiden zu können.
    Ein schöner Führer! dachte Javier teils belustigt, teils sorgenvoll.
    Sie gingen zwischen den Bankreihen zur Empore, den Abschluß bildete das Mädchen in seinem Rollstuhl. Die drei Zeremonienmeister rund um den Tisch waren Nichthumanoide, grotesk aussehende Wesen, von denen eines einen riesigen Atemfilter trug. Javier versuchte, den Sinn der auf dem Tisch verteilten Gegenstände zu erkennen. Einige davon waren eindeutig Instrumente, die in der Tischplatte verankert schienen, bei den anderen handelte es sich vermutlich um Zubehör für die bevorstehende Weihe Rhodans zum Ritter der Tiefe.
    „Das ist Radaut", sagte Skenzran und deutete auf den hinter dem Tisch stehenden Zeremonienmeister, der einem achtbeinigen Käfer nicht unähnlich war.
    Gleich darauf erklang die surrende Stimme Radauts.
    „Wir werden den Zugang zum Gewölbe sofort öffnen", versicherte er.
    Javier beobachtete, daß der Tisch zur Seite glitt. Ein verborgener Mechanismus bewegte ihn quer über die Empore. Die Zeremonienmeister traten zur Seite. Rhodan und seine Begleiter stiegen die Stufen zur Empore hinauf. Skenzran half seiner Tochter, den Rollstuhl hinaufzufahren.
    Der Boden war völlig eben und fugenlos. Javiers Blicke suchten vergeblich nach einem Zugang in den Raum, der sich angeblich unter dem Dom Kesdschan befand.
    „Vielleicht", surrte Radaut, „hättest du besser auf diese Expedition verzichten sollen, mein Ritter."
    „Warum?" fragte Rhodan.
    „Manchmal macht man sich ein falsches Bild von dem, was einen erwartet", lautete die ausweichende Antwort.
    Der Zeremonienmeister mit dem Atemgerät beugte sich über den Tisch und griff nach einigen Stäben, die aus der Platte ragten.
    Im Boden entstand eine Öffnung. Es war, als würde sich eine mehrfach übereinandergelagerte Facette öffnen. Der Anblick, der sich den Terranern bot, war enttäuschend. Sie schauten in eine nüchtern wirkende Kammer, von der Javier annahm, daß es sich um eine Art Schleuse handelte.
    „Jeder, der das Gewölbe betritt, muß durch diese Kammer", erläuterte Radaut. „Es ist Tradition, obwohl ich vermute, daß sie früher zum Zweck der Sterilisierung benutzt wurde.
    Dazu muß man wissen, daß vor langer Zeit die Temperatur im Gewölbe statisch war.
    Altersbedingter Zerfall sollte nach Möglichkeit vermieden werden."
    „Du warst schon dort unten?" wollte Rhodan wissen.
    Die Augenballung schien zu zucken. Radaut antwortete nicht.
    Skenzran und Danton hoben den Rollstuhl mit„der Tochter des Domwarts in die Bodenkammer. Der Raum war groß genug, um auch noch dem Zarken und den drei Männern Platz zu bieten. Javier kletterte als letzter hinein, nicht ohne noch einen sehnsüchtigen Blick in die Domhalle zu werfen. Das Gefühl der Geborgenheit war jäh in ihm erloschen.
    Radaut trat an den Rand der Kammer und blickte aus seinen unzähligen Augen auf sie herab.
    „Bei eurer Rückkehr könnt ihr den Boden vom Innern der Kammer aus öffnen", sagte er.
    „Macht euch auf einen Schock gefaßt."
    Danton und Javier wechselten einen bestürzten Blick. Rhodan setzte zu einer Frage an, aber da schloß sich die Facette, und Radaut, der Tisch und die Domhalle verschwanden aus dem

Weitere Kostenlose Bücher