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1056 - Die steinerne Charta

Titel: 1056 - Die steinerne Charta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tiefe erwartet man, daß er sich hier zurechtfindet", entgegnete Roi achselzuckend. Skenzran trat zwischen sie.
    „Ich glaube nicht, daß ich euch hier unten eine Hilfe sein kann. Wenn ihr gestattet, kehre ich jetzt um. Meine Tochter wird mich zurück in den Dom begleiten."
    Das Mädchen mit der Tyrillischen Lähmung schien sich im Rollstuhl aufzubäumen. Ihr Körper spannte sich; die fingerlangen Hornzapfen vor ihrem Mund knirschten hörbar aufeinander.
    „Ich werde bei diesen Menschen bleiben", sagte sie mit wilder Entschlossenheit.
    Die beiden Zarken starrten sich an, und Waylon Javier hatte den Eindruck, daß zwischen ihnen eine stumme Zwiesprache stattfand, über deren Inhalt er nicht einmal Mutmaßungen anstellen konnte. Zweifellos ging es dabei um die Beziehungen zwischen Vater und Tochter.
    Rhodan schien das ebenfalls zu spüren, denn er beendete diesen Zweikampf der Blicke, indem er entschied: „Vorläufig mußt du bei uns bleiben, Skenzran. Auch wenn du dich hier unten nicht besser auskennst als wir, so ist es doch möglich, daß wir in eine Situation geraten, in der wir auf deine Hilfe nicht verzichten können."
    „Noch bist du kein vollendeter Ritter der Tiefe", protestierte der Domwart. „Ich muß deinen Befehlen keine Folge leisten."
    „Trotzdem wirst du tun, was ich verlange", sagte Rhodan fest.
    Der hünenhafte Zarke wand sich wie unter körperlichen Schmerzen. Sein Stolz war verletzt, und ein weiteres falsches Wort hätte vermutlich genügt, um ihn handgreiflich werden zu lassen. Der dramatische Augenblick ging jedoch vorüber. Skenzran neigte den Kopf und sagte so dumpf, daß man ihn kaum verstehen konnte: „Nun gut, ich begleite euch."
    Rhodan streckte einen Arm aus und deutete die Trasse hinab, die wie ein plattgetrampelter, ausgetrockneter Wurm vor ihnen lag.
    „Kommt!" forderte Rhodan seine Begleiter auf und setzte sich wie selbstverständlich an die Spitze.
    In Javiers Bewußtsein entstand unwillkürlich die Vision, in einen brodelnden Mahlstrom hinabzuschreiten, wo er von bisher unsichtbaren Gewalten zermalmt werden mußte.
    Entsprechend zögernd schloß er sich den anderen an. Skenzran hielt die Rückenlehne des Rollstuhls umklammert, um zu verhindern, daß dieser zuviel Fahrt bekam und sich auf der abschüssigen Strecke selbständig machte. Seine Tochter hatte den Kopf erwartungsvoll erhoben; sie schien die einzige zu sein, die den Aufbruch im Zustand einer fast fieberhaften Erwartung erlebte.
    Der feindselig wirkende Kunsthimmel über ihnen schien sich wie eine gigantische Blüte immer weiter zu öffnen, je tiefer sie gelangten. Noch bevor sie die erste Ebene und einen völlig in Blau gehaltenen Sektor erreichten, stießen sie auf ein Ding, das quer über der Trasse lag. Es war ein leuchtendes Gespinst aus haarfeinen metallischen Fäden mit einigen kugeligen Verdickungen, die rhythmisch aufleuchteten.
    Als Skenzran den Rollstuhl mit seiner Tochter darin darüber hinweggleiten ließ, knirschte das Gebilde wie unter Schmerzen. Javier zögerte, seine Füße darauf zu setzen, tat es dann aber doch. Ihm war, als ginge er über etwas Lebendiges hinweg.
    An ihrem Ende war die Trasse einen halben Meter weggesackt, aber Wind, der jetzt nicht spürbar war, oder eine andere Kraft hatte allerhand Gerumpel in die Bodenfalte getragen, so daß die Eindringlinge mühelos die erste Ebene erreichten.
    Javier blickte zu den Atomsonnen hinauf und empfand ihr seelenloses Glühen als unheimlich. Sie waren so installiert, daß es innerhalb der Station so gut wie keine Schatten gab. Wenn Javier oder die anderen sich bewegten, huschten um sie herum kaum wahrnehmbare Dinge über den Boden.
    Der Eingang zum blauen Sektor bestand aus einem bogenförmigen, geschmückten Tor.
    Es stand einsam da, beinahe wie ein Galgen, an mehreren Stellen geknickt und auf einer Seite so weit aus dem blauen Boden gerissen, daß es jeden Augenblick umzukippen drohte. Genau in der Mitte des Bogens hing ein fledermausähnliches Objekt aus Metall herab, das nun mit schriller Stimme zu krächzen begann: „Willkommen! Willkommen!"
    Skenzran starrte angstvoll hinauf.
    „Das ist nur ein robotischer Sensor", erklärte Rhodan. „Kein Grund, sich Sorgen zu machen."
    „Man begrüßt uns", sagte das Mädchen mit der Tyrillischen Lähmung. „Ich wußte, daß man uns freundlich aufnehmen würde."
    Danton schaute sich argwöhnisch um.
    „Und wer, bei allen Planeten, ist man?" erkundigte er sich.
    Javier verstand diese Frage, denn so

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