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1056 - Die steinerne Charta

Titel: 1056 - Die steinerne Charta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Vielleicht müssen wir sogar nach irgendwelchen Dingen buddeln. Auf jeden Fall haben jene, die das Gewölbe einrichteten, bestimmt genügend Verantwortungsgefühl besessen, um an nachfolgende Generationen zu denken."
    „Ihre Risikobereitschaft ist mir vertraut", entgegnete die Hamiller-Tube. „Es ist unmöglich, sie gegenüber den tatsächlichen Gegebenheiten im Gewölbe abzuwägen, denn über diese ist mir so gut wie nichts bekannt. Dagegen kann ich Ihnen Einzelheiten über die Zeremonie geben, die Ihrer harrt."
    „Später", wehrte Rhodan ab. Achselzuckend wandte er sich an den kahlköpfigen Kommandanten. „Du siehst, daß wir nichts in Erfahrung bringen können. Am besten, wir brechen nun auf und sehen uns die Sache aus der Nähe an."
    Er rief seinen Sohn herein, und die Startvorbereitungen wurden abgeschlossen. Javier nahm die Ausrüstungspakete in Augenschein, die man in die Space-Jet gebracht hatte, aber es waren versiegelte Kästen, so daß er nicht einmal erraten konnte, was sie enthielten. Es widerstrebte ihm, Fragen zu stellen, denn spätestens, wenn sie sich im Innern des Domes befanden und den Zugang zum Gewölbe öffneten, würde er die Wahrheit erfahren.
    Danton" nahm den Pilotensitz ein, während Rhodan eine Funkverbindung mit dem zehn Kilometer von Naghdal gelegenen Raumhafen herstellte, um ihre Ankunft anzukündigen.
    Von der Planetenoberfläche wurde ein Leitstrahl aufgebaut, der das Beiboot sicher zu einem eigenen Landeplatz in unmittelbarer Nähe des Domes bringen würde. Natürlich waren alle drei Passagiere exzellente Piloten, die den Diskus ohne jede Hilfe gelandet hätten, aber man wollte Rücksicht auf den starken Besucherstrom nehmen, der vom Weltraum aus nach Khrat reichte und nicht abzureißen schien. Aus allen Gebieten der Galaxis Norgan-Tur trafen die Abgesandten der verschiedenen raumfahrenden Völker mit ihren Schiffen ein, um an den Feierlichkeiten zu Ehren Perry Rhodans im Dom Kesdschan teilzunehmen.
    Javier vermutete, daß mittlerweile weitaus mehr Besucher angekommen waren, als im Dom Platz finden würden, aber das war nicht sein Problem; Domwarte und Zeremonienmeister würden schon eine Lösung finden.
    Die bevorstehende Feier hatte eine Atmosphäre von Unruhe geschaffen, und Javier fürchtete, daß seine beiden Begleiter und er auch davon ergriffen werden könnten. Hektik war allerdings das letzte, was sie bei ihrem Vorstoß in das Gewölbe brauchen konnten.
    Was dem Kommandanten zunehmend Sorge bereitete, war die Art und Weise, wie er von dem Raum unter dem Dom dachte.
    Dieser Raum wurde als „Gewölbe" bezeichnet, aber in Gedanken tauschte Javier diesen Begriff immer häufiger gegen einen anderen, weitaus weniger harmlosen aus: Gruft!
     
    *
     
    Im Vergleich zu der ihn umgebenden Natur, die, ohne daß intelligente Wesen etwas dazu beitrugen, sanft und geordnet wirkte, war der Dom Kesdschan ein häßliches Gebäude: Wie ein halbes Riesenei aus leuchtendem Stahl ragte er 156 Meter in die Höhe und schien willkürlich in dieses Land gesetzt worden zu sein.
    Jedes einzelne Haus von Naghdal, der Stadt, die unweit des Domes in Hufeisenform angelegt worden war (mit der Öffnung zum Dom hin), sah ansprechender aus.
    Die Gebäude rund um den Dom, in denen Zeremonienmeister und Domwarte lebten, erschienen klein und unbedeutend.
    Aber trotz dieser Einfachheit war irgend etwas an dieser Anlage, was jeden Besucher in eine besondere Art der Hochstimmung versetzte. Wäre man der Sache auf den Grund gegangen, hätte man wahrscheinlich nichts entdeckt als das Gewicht von Legenden und Mythen, doch das spielte schließlich keine Rolle.
    Rhodan entspannte sich, als er des friedlichen Bildes gewahr wurde, das sich ihnen bot. In seiner Erinnerung hatte er sich während des Fluges zur Planetenoberfläche mit jenen schrecklichen Vorgängen befaßt, die ihn fast das Leben gekostet hatten. Seine unausgesprochene Furcht, hier noch Spuren des psionischen Kampfes zu sehen, bestätigte sich nicht - im Gegenteil, die Nähe des Domes machte ihn ausgeglichen. Tief in seinem Innern spürte er auch die Gegenwart von Tengri Lethos - von Lethos-Terakdschan, um genau zu sein.
    In der unmittelbaren Umgebung des Domes herrschte relativ wenig Betrieb; Domwarte und Zeremonienmeister hatten dafür gesorgt, daß der zentrale Teil der Anlage für Besucher bis zum eigentlichen Beginn der Feierlichkeiten abgesperrt blieb. Um so stärkeres Treiben herrschte am Raumhafen und in Naghdal, das unvermittelt aus seinem

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