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1056 - Die steinerne Charta

Titel: 1056 - Die steinerne Charta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den anderen zu.
    „Eine recht harmlose Demonstration", meinte er. „Hier geht es offenbar friedlich zu wie in einem Museum. Ich glaube, daß all die Gefahren, die hier angeblich lauern, nur eine Legende sind."
    Rhodan kam auf den Gang zurück. Eine Querschneise, die hinter den Kojen vorbeiführte, erlaubte ihnen, von oben aus in den nächsten Gang zu gelangen. Rhodan entschied sich jedoch anders.
    „Ich glaube nicht, daß es in diesem blauen Sektor viel zu sehen gibt. Wir suchen einen Weg zur nächsten Ebene."
    „Weißt du, wer die Regenbogen-Ingenieure waren?" wandte Danton sich an den Domwart.
    „Porleyter, wer sonst?" antwortete Rhodan anstelle des schweigenden Zarken.
    Von der Querschneise aus führten zahlreiche Bandstraßen zu anderen Ebenen, aber die meisten davon waren in einem derartig erbärmlichen Zustand, daß sie nur mit riskanten Klettermanövern zu überwinden gewesen wären, und dabei stand der Rollstuhl mit Skenzrans Tochter eindeutig im Wege.
    Schließlich entdeckten sie eine Straße, die noch einigermaßen intakt war, wenn sie auch zerrissen und aufgebrochen aussah wie eine Schlange unmittelbar vor der Häutung. An ihrem Ende befand sich ein in Grün gehaltener Sektor. Das Gefalle war nicht stark, so daß das Mädchen mit der Tyrillischen Lähmung seinen hölzernen Stuhl allein steuern konnte.
    Sie hatte nichts von ihrer erwartungsfrohen Haltung verloren, und es schmerzte Javier, wenn er an die Enttäuschung dachte, die ihr zweifelsohne noch bevorstand.
    Rhodan wandte sich an die beiden anderen Terraner.
    „Ich habe ein ganz eigentümliches Gefühl, wenn ich mich hier umsehe", bekannte er.
    „Mir geht es genauso", bestätigte Javier. „Es ist, als würden wir von jemandem beobachtet."
    „Das meine ich gar nicht", sagte Rhodan kopfschüttelnd. „Es geht mir um das Gesamtbild der porleytischen Technik, so, wie es sich uns nun darstellt."
    Die beiden anderen blickten ihn verständnislos an.
    „Ich kann mich täuschen", fuhr Rhodan fort, „aber rein gefühlsmäßig würde ich sagen, daß es eine Affinität zwischen Computerbrutzellen, Zeitweichen und all diesen Dingen hier gibt."
    Mein Gott! dachte Javier. Er war so perplex, daß er nichts sagen konnte.
    „Wo soll da ein Zusammenhang sein?" fragte Danton. „Du denkst doch nicht, daß die Porleyter etwas mit Seth-Apophis zu tun haben könnten?"
    „Es gibt keine Porleyter mehr!" erinnerte Javier.
    „Wartet!" rief Danton atemlos. Er sah seinen Vater entsetzt an. „Du glaubst doch etwa nicht, daß Seth-Apophis aus den Porleytern hervorgegangen sein könnte? Daß die unglückliche und gefährdete Superintelligenz eine evolutionäre Weiterentwicklung der Porleyter sein könnte, einer Vorläuferorganisation der Ritter der Tiefe?"
    „So kompliziert sehe ich das nicht", antwortete Rhodan. „Ich glaube nur, daß Seth-Apophis hier unten war, früher als wir bisher annahmen, alle möglichen Ideen und Dinge gestohlen und schließlich die Anlage verwüstet hat."
    „Seth-Apophis im Besitz porleytischer Waffen!" ächzte Javier. „Das ist grauenhaft!"
    „Ich hoffe", meinte Rhodan, „daß wir auf Dinge stoßen, die diesen Verdacht erhärten oder ihn als falsch bloßstellen. Auf jeden Fall gibt es Querverbindungen zwischen Seth-Apophis und den Porleytern."
    Sie setzten den Weg in Richtung des grünen Sektors fort, wobei sie ein paar Mal helfen mußten, den hölzernen Rollstuhl über zerstörte Straßenteile hinwegzuheben.
    Javier hatte Gelegenheit, über Rhodans Vermutungen nachzudenken, und je länger er sich damit auseinander setzte, desto wahrscheinlicher erschien es ihm, daß Rhodan recht haben könnte. Zeitweichen und Computerbrutzellen waren auch für menschliche Begriffe exotische Waffen, und die Verantwortlichen der Kosmischen Hanse und der Liga Freier Terraner hatten sich oft gefragt, wie Seth-Apophis sie entwickelt haben oder in ihren Besitz gelangt sein könnte. Hier zeichnete sich nun eine Antwort darauf ab.
    An der Schwelle zum grünen Sektor waren die Zerstörungen besonders schlimm, der Boden war ausgeglüht und von einer Schicht schwarzen Zunders bedeckt, der unter dem Gewicht der vier Männer und des Rollstuhls knirschte. An verschiedenen Stellen sackte vor allem der schwere Skenzran ein paar Zentimeter ein.
    Die Aufteilung der Gänge und Kojen unterschied sich bis auf die Farbe nicht vom blauen Bereich, aus dem sie gerade kamen. Es gab jedoch keinen Torbogen. Dafür sanken von der Stationsdecke über den Atomsonnen tropfenförmige

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