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1056 - Die steinerne Charta

Titel: 1056 - Die steinerne Charta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Handschuh hing.
    „Ob er einem Porleyter gehörte?" fragte der BASIS-Kommandant.
    Rhodan erlaubte sich ein Lächeln.
    „Dann wüßten wir immerhin, daß Porleyter große und sechsfingrige Hände haben", antwortete er.
    Kratzende Geräusche unterbrachen ihn. Ein paar Trivers kletterten vor ihnen auf einen kleinen Trümmerberg und starrten zu ihnen herüber.
    Zum erstenmal zeigte auch das Mädchen mit der Tyrillischen Lähmung Anzeichen von Furcht. Javier konnte sie gut verstehen. Sie hatten keine Waffen bei sich, und ein massierter Angriff einiger Dutzend Roboter konnte ihnen zum Verhängnis werden.
    „Wir müssen weiter", entschied Perry Rhodan. „Diese Trivers dürfen keine Zeit bekommen, sich zu formieren."
    Javier schob den hölzernen Stuhl vor sich her und folgte Rhodan, der wieder die Führung übernahm. Danton bildete den Abschluß. Sie bewegten sich an zerstörten Boxen und zertrümmerten Resten ihres ehemaligen Inhalts vorbei und mußten immer wieder anhalten, um Javier dabei zu helfen, das primitive Gefährt über alle möglichen Barrieren zu steuern. Javier hoffte, daß der Rollstuhl stabil genug war, um das alles auszuhalten.
    Jedes Mal, wenn er zurückschaute, hatte er den Eindruck, daß die Meute der verfolgenden Trivers größer wurde. Unter diesen Umständen wagte er nicht, an ihren Rückweg zu denken.
    Danton schien ähnliche Bedenken zu haben, denn er schlug vor: „Sollten wir nicht versuchen, ein paar Waffen zu finden, mit denen wir uns verteidigen können, wenn diese Roboter angreifen sollten?"
    Rhodan war unschlüssig.
    „Alles, was wir bisher gefunden haben, war so fremdartig, daß es sicher ein Risiko wäre, damit in einen Kampf zu ziehen. Die meisten Dinge könnten sich nach ihrer Aktivierung als Bumerang erweisen. Trotzdem wollen wir die Augen offen halten."
    Wenige Augenblicke später erreichten sie eine Box, die an einer Seite völlig eingedrückt war. Ein Träger, so breit wie eine Straße in Terrania, lag schräg über dem Ausstellungsraum und verhinderte, daß auch noch die andere Seite zusammenbrach.
    Unter diesem Träger befanden sich mehrere seltsame Steine.
    Sie sahen alt und verwittert aus, zweifellos aber waren sie in ferner Vergangenheit einmal bearbeitet worden. Obwohl einige von ihnen umgestürzt waren, konnte man deutlich erkennen, daß sie eine kreisförmige Formation gebildet hatten.
    Javier fragte sich, warum der Anblick einiger ungefüger Steinklötze kein Gefühl der Enttäuschung in ihm hervorrief, vor allem deshalb, weil er sich unter der Steinernen Charta von Moragan-Pordh etwas völlig anderes vorgestellt hatte. Er hatte erwartet, ein Kunstwerk zu sehen - steinerne Reliefs mit darin eingemeißelten Szenen von filigranhafter Feinheit.
    „Mein Gott!" sagte Rhodan erschüttert.
    Javier starrte zu ihm hinüber und überlegte, was diesen Gefühlsausbruch ausgelöst haben mochte.
    Doch nicht etwa diese vom Zahn der Zeit angenagten Quader?
    Es war doch deutlich zu sehen, daß sie keinerlei Botschaft enthielten. An ihrer Oberfläche existierten keine Verzierungen. Vielleicht waren sie früher einmal mit steinernen Bildern versehen gewesen, doch diese waren längst abgebröckelt und zu Staub zerfallen.
    Wie hatte Jen Salik nur behaupten können, hier Teile eines Textes erhalten zu haben, der mit den drei Ultimaten Fragen in engem Zusammenhang stand?
    Oder war dies noch nicht die eigentliche Charta"?
    Javier bezweifelte es. Er wußte mit untrüglicher Sicherheit, daß genau dies die Stelle war, nach der sie suchten. Niemals in seinem Leben war er sich seiner Sache so sicher gewesen.
    Auch das war ein Rätsel.
    Rhodan hatte sich der Box bis auf ein paar Schritte genähert. Er schien sich in einem tranceähnlichen Zustand zu befinden.
    „Die Steinerne Charta von Moragan-Pordh", flüsterte er. „Ich habe es geahnt."
    „Wieso bist du so sicher?" fragte Roi. „Und was hat es mit deinen Ahnungen auf sich?"
    Rhodan sah die beiden anderen an.
    „Ihr könnt es nicht verstehen, weil ihr zu jung seid", entgegnete er. „Vor allem du nicht, Javier. Roi wird sich bestimmt gleich erinnern, denn er sollte zumindest noch Bilder und Fotos gesehen haben."
    „Bilder?" echote Danton. „Fotos? Weißt du überhaupt, wovon du sprichst?"
    Rhodan nickte heftig.
    „In meiner Jugendzeit", erklärte er, „existierte auf der Erde ein nahezu globales Netz von allen möglichen Steinkreisen, Menhiren und Dolmen. Die bekanntesten befanden sich in Stonehenge, Rollright und Avebury. Aber es gab sie

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