Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1058 - Vorstoß nach M3

Titel: 1058 - Vorstoß nach M3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dem Sturm bewegten. Der Wind trieb sie. Sie waren behaart, offensichtlich von derselben Art wie die EM-Schwämme, nur wesentlich größer. Er schätzte ihren Durchmesser auf rund anderthalb Meter. Es waren ihrer mehr als zwanzig. Über niedrige Hindernisse setzten sie hinweg, größeren wichen sie aus. Je länger er sie beobachtete, desto klarer wurde ihm, daß sie zwar den Wind als Antriebsmittel benützten, aber über ihren eigenen Steuermechanismus verfügten, der sie vor Zusammenstößen bewahrte.
    Es war beeindruckend zu sehen, wie hurtig sie sich bewegten. Die Behaarung des Körpers diente ihnen als Segel, das sie dem Wind aussetzten. Sie rollten mit einer Geschwindigkeit von wenigstens 50 Kilometern pro Stunde, hüpften über die Unebenheiten des Bodens hinweg und bewegten sich zielstrebig auf die Bergkette zu, die den Talkessel begrenzte. Ihr Kurs war eine gerade Linie. Perry verfolgte sie in Gedanken zurück und kam zu der Erkenntnis, daß sie am Fuß des schwarzen Basaltfelsens begonnen haben mußte. „Fellmer, ich habe sie in Sicht", sagte er. „Es sind Wesen von der Art der EM-Schwämme, nur wesentlich größer. Zwischen zwanzig und dreißig. Nimmst du sie noch immer wahr?"
    „Ich spüre sie, Perry", kam die Antwort des Telepathen. „Die Zahl ist richtig. Wenn ich nicht so verdammt müde wäre, könnte ich sie noch eine Zeitlang verfolgen. Aber so, furchte ich, werden sie bald entschwinden."
    „Die Frage ist, Fellmer", drängte Perry, „ob sie intelligent sind!"
    „Die Tätigkeit ihrer Bewußtseine ist deutlich moduliert", antwortete der Mutant. „Das heißt, sie denken bewußt und sind nach allem, was wir wissen, als intelligent einzustufen. Aber ich kann ihre Gedanken nicht verstehen."
    „Aber sie sind von der gleichen Art wie der Schwamm, der die JAVA überfiel!"
    „Ich höre, was du sagst", antwortete Fellmer Lloyd matt. „Ich kann es nicht erklären. Der Schwamm war eindeutig unintelligent. Auch jener, der in die Höhle eindrang."
    „Verstanden", sagte Perry. „Es sind wahrscheinlich doch verschiedene Spezies."
    Der Mutant antwortete nicht mehr. Perry und Nikki glitten hinter den munter dahinrollenden und -hüpfenden EM-Schwämmen her. Sie beobachteten sie, wie sie die steile Flanke der südlichen Berge zu erklimmen begannen. Ihr Tempo wurde kaum geringer. Aber jetzt konnte es nicht mehr nur der Wind sein, der ihnen als Antrieb diente.
    Sie bewegten sich zum großen Teil aus eigener Kraft, und ihre Geschicklichkeit war bewunderswert. Sie hielten auf einen Paß zu, der die Bergkette in einer Höhe von etwa achthundert Metern durchschnitt. Sie drangen in den schmalen Einschnitt des Passes ein und waren binnen weniger Sekunden aus dem Blickfeld verschwunden. „Ich frage mich, was sie hier wollten", sagte Nikki Frickel nachdenklich.
     
    *
     
    Unmittelbar vor Sonnenuntergang landeten die beiden Space-Jets im Tal. Perry hatte sich entschlossen, sie herbeizurufen, weil ihm angesichts der fremdartigen Geschöpfe und Phänomene, die diesen Planeten bevölkerten, ein längerer Aufenthalt im Freien für seine Gruppe zu gefährlich schien. Er hatte die Piloten der DAKOTA und der MEXIKO angewiesen, Feldschirme mit halber Leistung auszufahren. Wichtiger als der Schutz der Umwelt - die durch die schwachen Energiefelder ohnehin nur geringfügig beeinflußt wurde - war die Abwehr der EM-Schwämme, die eine so teuflische Findigkeit entwickelten, wenn es darum ging, Schotte zu öffnen.
    Aus Gründen, die er sich selbst nicht recht erklären konnte, wies Perry den beiden Fahrzeugen Landeplätze an, die möglichst weit sowohl von dem schwarzen Basalt-Monolithen als auch vom See entfernt lagen. Die beiden Oberflächendetails schienen ihm von besonderer Bedeutung zu sein. Genau wie vom See gingen auch von dem Monolithen seltsame Impulse aus, die von Gucky und Fellmer geortet wurden.
    Die Space-Jets landeten unweit voneinander. Die Mitglieder der gestrandeten Expedition glitten von ihrem Lager droben auf der Kuppe des Monolithen herab. Perry, Nikki Frickel und Fellmer Lloyd gingen an Bord der DAKOTA, Ras Tschubai und die beiden Männer von der DAN PICOT wurden von der MEXIKO aufgenommen. In den Feldschirmen der beiden Raumboote entstanden kurzzeitig Strukturlücken, durch die Perry und seine Begleiter sich einschleusten. Narktor, Pilot der DAKOTA, begrüßte seinen Gast. „Ein eigenartiges Gelände, das du dir da ausgesucht hast, nicht wahr?" bemerkte er. „In welcher Hinsicht?" fragte Perry, um zu

Weitere Kostenlose Bücher