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1059 - Fels der Einsamkeit

Titel: 1059 - Fels der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erklärt, er werde sich der Expedition anschließen.
    Das zweite Unternehmen war das gefährlichere. Da die EM-Amöben intelligent waren, mußte man annehmen, daß sie in Siedlungen zusammen lebten. Denn Geselligkeit war eine Begleiterscheinung der Intelligenz. Perry legte Wert darauf, daß eine solche Siedlung gefunden würde. Die Aufgabe war nicht einfach. Denn so, wie menschliches Denken mit den Denkvorgängen der EM-Amöbe nicht kommunizierte, war vermutlich auch ihre Vorstellung von einer Siedlung gänzlich anders als die des Menschen. Wer das Geheimnis der Amöben entschleiern wollte, der mußte sich zunächst von überkommenden Denkmustern befreien.
    „Diese Sache übernehme natürlich ich", erklärte Irmina Kotschistowa, nachdem Perry seine Pläne erläutert hatte.
    „Ich hatte an dich gedacht", gestand er. „Besorg dir von der DAN PICOT eine Space-Jet und dazu ein paar zuverlässige Leute."
    „Meine Mannschaft habe ich schon beisammen", sagte Irmina. „Nikki Frickel will mitkommen, und ihre beiden Freunde Narktor und Helfrich haben sich ebenfalls freiwillig gemeldet."
    Die Vorbereitungen waren binnen weniger Stunden abgeschlossen. An Bord der DAKOTA, die Marcello Pantalini für Irminas Expedition zur Verfügung gestellt hatte, war ein Suchgerät montiert worden, dessen Mikrocomputer Informationen bezüglich charakteristischer Eigenschaften der EM-Amöben und der Rollschwämme besaß. Das Gerät bot Irmina die Möglichkeit, ihre Suche aus bedeutender Höhe zu betreiben, so daß große Flächen mit einem Minimum an Zeitverlust abgesucht werden konnten.
    Zur selben Zeit, da die DAKOTA startete, brach Alaska Saedelaeres Expedition zum Seeufer auf. Die Erforschung des Planeten EMschen war in ihr letztes Stadium getreten.
     
    5.
     
    In seiner Überlebensmontur glitt Alaska Saedelaere schwerelos über die glatte Oberfläche des Sees. Sein Blick war auf die bewegte Flüssigkeit gerichtet, die im Widerschein der Sonne rostfarben glänzte. Er wußte von dem Versuch, den Perry Rhodan vor ein paar Tagen unternommen hatte. Ein Stein, in den See geworfen, war von diesem im Handumdrehen wieder ausgespieen worden. In seinem Gürtel führte er eine Sonde, mit der er eine Probe flüssigen Ammoniaks entnehmen wollte. Würde der See auf die Sonde in derselben Weise reagieren wie auf den Stein?
    Er bewegte sich in fünf Metern Höhe. Den Helmempfänger hatte er ausgeschaltet; nur der Notrufkanal war noch in Betrieb. Tiefe Stille umgab ihn. Kein Windhauch bewegte den makellosen Spiegel des Sees. Das Brausen und Tosen der ungestümen Natur schien Tausende von Kilometern entfernt.
    Alaska sah sich um. Hüben am östlichen und drüben am westlichen Ufer des Sees waren Männer und Frauen der DAN PICOT damit beschäftigt, das Experiment vorzubereiten, das Carfesch vorgeschlagen hatte: eine Messung der elektrischen Leitfähigkeit des Sees. Er war nicht sicher, was der ehemalige Gesandte des Kosmokraten sich von diesem Versuch versprach, aber die Prozedur schien reine Routine zu sein.
    Langsam und vorsichtig, als fürchtete er sich, den See zu erschrecken, löste er die Sonde mit dem langen Greifstiefel aus dem Gürtel. Er verringerte die Flughöhe, bis er sich nur noch knapp einen Meter über der Flüssigkeitsfläche befand. Mit einem entschlossenen Ruck senkte er die Sonde in die Tiefe. Sie verschwand unter der Oberfläche und erzeugte ein paar träge Wellen, die sich kreisförmig ausbreiteten und bald wieder verschwanden. Der See reagierte nicht. Alaska zog die Sonde wieder hervor. Das kleine, transparente Gefäß war mit leichtgrauer Flüssigkeit gefüllt. Er betätigte den Verschluß und befestigte das unhandliche Gerät am Gürtel. In diesem Augenblick hörte er Carfeschs Stimme.
    „Wir sind soweit, Alaska."
    Er schaltete das Gravo-Pak auf Ostvektor und trieb langsam auf das Ufer zu. Nach Norden zu hatte der Wind aufgefrischt und trieb Schwaden aus Ammoniakschnee vor sich her, die sich unter der Wärme der Morgensonne verflüchtigten. Aber die Oberfläche des Sees lag glatt und unbewegt, wie ein Spiegel.
    Warum mied der Wind den See? Wie kam es, daß die EM-Schwämme, die jede Art von Flüssigkeit gierig in sich aufsogen, dem See fernblieben? Warum lag entlang dem Seeufer, in einem Streifen mit einer Breite von mehr als einhundert Metern, kein einziges Stück Geröll?
    Ein merkwürdiger Gedanke ging ihm durch den Kopf. Der Fels im Norden war das einzig überlebende Exemplar einer Gruppe von Monolithen, die vor wer weiß

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