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1060 - Der Planet Vulkan

Titel: 1060 - Der Planet Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor sich hin und watschelte zur Tür. „Wenn jemand nach mir fragt - ich hatte Durchfall!" sagte er und verschwand auf dem Korridor.
    Gucky, selbst zum Teleportieren zu faul, nahm den Antigravlift, um die Kommandozentrale zu erreichen. Unterwegs versuchte er, die Gedanken von Marcello Pantalini zu espern, um zu erfahren, was man von ihm wollte, aber er hatte Pech. Der Kommandant dachte an alles mögliche, nur nicht an ihn.
    Lässig, was ihm infolge der rätselhaften Müdigkeit nicht schwerfiel, betrat Gucky die Zentrale.
    Marcello Pantalini war vierundsechzig Jahre alt, hatte ein markant geschnittenes Gesicht, eine Hakennase und eine grauhaarige Lockenfrisur. Sein Benehmen wurde als sehr konservativ bezeichnet, vor allen Dingen, was seine gepflegte Sprache betraf. In dieser Hinsicht übertrieb er stark, fand Gucky.
    Kein Wunder also, daß der Kommandant oft genug Zielscheibe für jene Ambitionen des Mausbibers wurde, die dieser als „Versuch einer humorvollen Umerziehung", bezeichnete.
    Zu seiner maßlosen Verblüffung hatte Pantalini bisher auf die Anspielungen des Ilts niemals reagiert. Nicht einmal auf die Tatsache, daß Gucky ihn manchmal mit ,Sir’ und ,Sie’ anredete.
    Als sich die Tür lautlos geschlossen hatte, sagte der Kommandant gerade zu seinem Stellvertreter Nuru Timbon, einem zwei Meter großen Afrikaner: „Würdest du die unendliche Güte haben, Timbon, den Flug der DERBY mit den Fernortern im Auge zu behalten? Die Situation, in der wir uns befinden, läßt eine permanente Observierung opportun erscheinen."
    „Wird gemacht", gab Timbon wortkarg zurück und widmete sich den Kontrollen.
    Pantalini ließ seinen Sessel herumschwenken und erspähte den Mausbiber, der erwartungsvoll in der Mitte des Raumes stand.
    „Dein Erscheinen erfüllt mich mit Freude, Gucky. Hat man dir meinen Wunsch übermittelt, dich sehen zu dürfen?"
    „Richtig, Sir", erklärte Gucky. „Sie hatten die Absicht, mit mir eine wichtige Konversation zu führen, Kommandant Pantini?"
    „Pantalini", korrigierte ihn der Kommandant. „Gehen wir nach nebenan", schlug er vor und deutete zu dem kleinen Nebenraum, der durch eine Glaswand von der eigentlichen Zentrale getrennt war. „Da sind wir ungestört."
    Gucky folgte ihm.
    „Nach reiflicher Überlegung", begann Pantalini, als sie sich an dem schmalen Tisch gegenübersaßen, „bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß es doch nicht so wichtig ist, Gucky. Ich will versuchen, dir das Problem auseinander zusetzen. Es handelt sich um eine etwas delikate Angelegenheit, die äußerste Diskretion erfordert."
    „Ich bin so stumm wie ein Quizmaster des 20. Jahrhunderts", versprach der Mausbiber mit todernstem Gesicht.
    Pantalini starrte ihn verwundert an.
    „Die waren stumm?" wunderte er sich.
    Guckys Gesicht blieb ernst.
    „Heute sind sie es!" versicherte er.
    Der Kommandant nickte.
    „Also - zu dem Problem nun meine internen Informationen: Der zweite Beibootkommandant Narktor, ein Springer mit streitsüchtiger Natur, wird der Ersten Beibootkommandantin Nikki Frickel Blicke zu."
    Gucky saß ganz ruhig da und sah Pantalini an, als habe dieser sich in eine weiße Maus verwandelt. Dies mußte einer der wenigen Augenblicke im Leben des Ilts sein, in dem Sprachlosigkeit von ihm Besitz ergriffen hatte.
    „Nicht wahr?" vergewisserte sich Pantalini mit offensichtlicher Erschütterung. „Er wirft ihr Blicke zu! Ist das nicht empörend?"
    Gucky hatte sich inzwischen gefaßt und die Sprache wiedergefunden. „Richtige Blicke?" vergewisserte er sich.
    Schmerzerfüllt nickte Pantalini.
    „So wurde mir berichtet."
    „Eine Schweinerei!" murmelte Gucky, aber es blieb unklar, ob er damit den beschuldigten Narktor oder den Denunzianten meinte. „Und was, Sir, habe ich damit zu tun?"
    „Schlaflosigkeit plagte mich in der vergangenen Nacht, während ich mir Gedanken darüber machte, wie ich das drohende Unheil aufhalten könnte. Nikki Frickel ist eine lebenslustige Draufgängerin, wie mir bekannt ist, und ..."
    „Ach, woher?" fragte Gucky interessiert.
    „Hm, natürlich aus den Personalakten. Also lebenslustig, und da könnte es doch leicht möglich sein, daß Narktor mit seiner unvergleichlichen Methode einen gewissen Erfolg verzeichnen könnte, was ich mir nie verzeihen würde, solange ich lebe."
    Noch immer gelang es dem Mausbiber, ernst zu bleiben und moralische Entrüstung zu heucheln.
    „Also - was soll ich tun, Sir? Soll ich den beiden die Hochzeit empfehlen?"
    „Nein, nur das nicht!

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