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1061 - Beherrscher des Atoms

Titel: 1061 - Beherrscher des Atoms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verwirrt. Was geschieht wirklich mit uns?"
    „Oh, nicht viel", erwiderte Menir-Hal. „Für euch wird es so ähnlich sein wie ein besonders plastischer und eindringlicher Traum, nur daß euer Geist ihn nicht in euren Körpern träumt, sondern in den Impulsgruppen der Positronik, in denen ihr, weil ihr quasi auch in Form von Impulsgruppen dort existiert, eine natürliche Umwelt sehen werdet."
    „Und wenn uns dort ein Unfall zustößt?" fragte Kerma-Jo. „Wird dann unser Bewußtsein ausgelöscht? Sterben wir dann?"
    „Nein, natürlich nicht", sagte Menir-Hal beruhigend. „Es gibt Sicherheitsschaltungen in der Positronik, die euch vor Unfall-Simulationen und anderen gefährlichen Zwischenfällen bewahren. Außerdem haben wir dafür gesorgt, daß eure Bewußtseine sofort in eure Körper zurückkehren, wenn ihnen während der Simulation Dinge zustoßen, die einen zu schweren Schock hervorrufen könnten. Euch kann nichts zustoßen. Ihr werdet nur Informationen sammeln, und in diesem Simulationsspiel bleiben euch solche Informationen erspart, die eure psychische Stabilität erschüttern können."
    „Seid ihr bereit?" fragte Kurma-Puja.
    „Ja, ich bin bereit", antwortete Sagus-Rhet beklommen.
    „Ich auch", sagte Kerma-Jo.
    „Dann folgt mir bitte!" sagte Menir-Hal.
    Er ging durch ein breites Tor, das in die Kontrollwand der Positronik eingelassen war, durch einen Korridor, dessen transparente Wände das verwirrende Innere der Positronik enthüllten, und in einen kleinen Raum, in dessen Boden sich mehrere muldenförmige Vertiefungen befanden.
    „Bitte, stellt euch dort hinein!" sagte Menir-Hal und deutete auf zwei Vertiefungen.
    Sagus-Rhet und Kerma-Jo glitten jeder in eine Mulde. Sofort bedeckte sich der Boden mit einer warmen, wohltuenden Emulsion. Von der Decke senkten sich große transparente Hauben herab und verschlossen die Mulden. Dünne Metallstäbe schoben sich aus den Hauben, berührten die Köpfe der beiden jungen Dargheten und spreizten haarfeine Drähte ab, die sich fest gegen die Kopfhaut preßten.
    Ein helles Singen ertönte - und im nächsten Augenblick veränderte sich die Umgebung so kraß, daß Sagus-Rhet und Kerma-Jo vor Schreck erstarrten...
     
    *
     
    Träge schwappte das graugrüne Wasser des Meeres über den flachen feinsandigen Strand. Eine graublaue Wolkenschicht bedeckte den Himmel und schuf eine eigenartig fahle Dämmerung. Zahlreiche Tripliden wimmelten über das Ufer und trugen Steine über einen schmalen Damm, um sie an seinem Ende ins Meer fallen zu lassen.
    Sagus-Rhet und Kerma-Jo richteten ihre Fühler mit den Sehorganen landeinwärts, als von dort melodische dudelnde Laute ertönten. Ihre Blicke fielen auf einen sehr kräftig wirkenden Dargheten, der vor dem Anfang eines Pfades stand, der in einen Dschungel führte. Die miteinander verwobenen Bäume und Schlingpflanzen waren höchstens vier Längeneinheiten hoch, so daß die Augen an den voll ausgestreckten Fühlern das Wipfeldach überblicken konnten. In zirka hundert Einheiten Entfernung ragten mehrere plumpe Bauwerke aus gebrannten Lehmziegeln auf.
    „Ihr seid Reisende?" fragte der fremde Darghete. „Woher kommt ihr?"
    Sagus-Rhet gab sich einen Ruck - und erkannte gleichzeitig, daß der Fremde sich des Dargheta bediente, einer Einheitssprache, die erst seit einigen Jahrtausenden gesprochen wurde.
    „Wir kommen von Tufaan-Kerh. Mein Name ist Sagus-Rhet, und mein Gefährte heißt Kerma-Jo." Ist die Einheitssprache einer der Tricks, die uns das Einleben erleichtern sollen?
    „Von Tufaan-Kerh haben wir hier, in Noguun-Shan, noch nichts gehört. Ihr werdet uns viel Neues berichten können. Willkommen in Noguun-Shan. Mein Name ist Kerpa-Lin. Ich bin der Tripliden-Meister unserer Stadt."
    „Wir freuen uns, dich kennenzulernen", sagte Kerma-Jo.
    Stadt? fragte sich Sagus-Rhet. Diese fünfzehn kleinen Gebäude sollen eine Stadt sein!
    „Wir sind müde von unserer langen Wanderung und würden uns gern etwas ausruhen", erklärte er.
    „Geht nur schon voraus in die Stadt", erwiderte Kerpa-Lin. „Ich muß noch hier bleiben und dafür sorgen, daß die Tripliden die Steine am Kopfende des Dammes ins Meer schütten. Ohne ständige Kontrolle würden sie sie einfach an den Seiten abladen."
    Skeptisch musterten Sagus-Rhet und Kerma-Jo den Pfad, der gerade breit genug war, um einen Dargheten passieren zu lassen. Seine Oberfläche bestand nicht aus glattem Fluorplagt, sondern aus feuchter Erde. Sie war nicht schlüpfrig, so daß sie die

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