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1061 - Beherrscher des Atoms

Titel: 1061 - Beherrscher des Atoms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erschaudernd. „Sie mißbrauchen ihre Macht über die Tripliden, um sie andere Lebewesen töten zu lassen."
    „Sie tun es, um die Kinder zu schützen", entgegnete Kerma-Jo. „Wir müssen uns damit abfinden, daß unsere Ahnen fähig waren, Lebewesen töten zu lassen. Man hätte diese Szene bestimmt nicht in das Simultanspiel eingebaut, wenn sie nicht den Tatsachen entspräche."
    Sagus-Rhet hob seine Augenfühler und blickte den Partner an.
    „Weißt du was, Kerma-Jo! Ich hatte ganz vergessen, daß wir das alles ja sozusagen nur träumen. Es wirkte völlig real." Er ging zu der tieferen Seite des Badebeckens und kroch unter Wasser bis zum Rand. Dort zog er sich hoch auf die fliesenbedeckte Liegefläche.
    Ein Darghete schob seinen Vorderkörper durch die offene Tür des Badehauses.
    „Ich bin zufrieden darüber, daß ihr euch wohlfühlt", sagte Kerpa-Lin. Sagus-Rhet und Kerma-Jo erkannten ihn sofort am Gesicht. „Man berichtete mir von dem Überfall. In eurer Heimat gibt es keine Blutegel?"
    „Nein", antwortete Sagus-Rhet wahrheitsgemäß. „Jetzt würde ich mir gern eure Stadt ansehen."
    „Wenn ihr wartet, bis ich gebadet habe, will ich euch gern führen", erwiderte Kerpa-Lin.
    Er kam näher, dann krümmte er sich zusammen und rollte sich einfach über den Rand des Beckens ins tiefe Wasser hinein. Es platschte laut; eine Wasserfontäne schoß hoch und überschüttete Sagus-Rhet.
    Das könnte ich nicht! dachte Sagus-Rhet, als er sah, daß Kerpa-Lin durch das Wasser schwamm, wobei er den Kopfteil mit der Atemöffnung und den Fühlern über der Oberfläche hielt. Aber die Dargheten dieser Zeit stehen unseren wasserbewohnenden Ahnen entwicklungsgeschichtlich ja viel näher als wir.
    „Wir warten", erklärte Kerma-Jo und kroch aus dem Wasser.
    Kerpa-Lin schwamm einige Male hin und her, dann verließ er ebenfalls das Becken.
    „Wir können gehen", sagte er.
    Er führte sie durch die „Stadt", während ein Nieselregen niederging. Hier und da stand ein Darghete herum und beaufsichtigte eine kleine Schar Tripliden. Die kleinen Tiere besserten Hauswände aus, brachten Wurzeln heran, die sie im Dschungel ausgegraben hatten, reinigten das Innere der Häuser und holten die kleinsten Kinder zurück, wenn sie sich zu weit von der „Stadt" entfernten.
    Ungefähr zwanzig Tripliden brannten in einem kleinen gemauerten Ringofen rechteckige Ziegel aus Lehm, den andere Tripliden mit Körben brachten, die sie an Schnüren hinter sich her zogen. Wieder andere Tripliden waren dabei, aus den fertigen Ziegeln einen Speicher zu bauen.
    „So wurde das also gemacht, als es noch keine Computer gab", sagte Kerma-Jo nachdenklich.
    „Computer?" fragte Kerpa-Lin aufhorchend, dann sagte er: „Nun, ja, jeder nennt seine kleinen Helfer eben anders."
    Sagus-Rhet erkannte, daß es sich wieder um einen Trick handelte. Er ersparte ihnen umständliche Erklärungen, die die Dargheten dieser Zeit doch nicht verstehen würden.
    Noch weniger würden sie begreifen, daß er und Kerma-Jo aus der Zukunft kamen und daß sie selbst nur Impulsgruppen eines Simultanspiels waren.
    Sie besichtigten das Innere eines Hauses und sahen, daß die Hälfte der Innenfläche vertieft war, so daß ständig Wasser darin stand. Die drei Bewohner boten den Gästen einen undefinierbaren Brei aus einer gelblichen Pflanzenmasse an. Sagus-Rhet und Kerma-Jo ekelten sich davor und vermochten sich nur deshalb dazu zu zwingen, etwas davon zu essen, weil sie sich sagten, daß sie es ja nicht wirklich aßen. Es schmeckte abscheulich.
    Anschließend zeigte Kerpa-Lin ihnen auf einer abseits gelegenen Waldlichtung ein noch unfertiges, aus roh bearbeiteten und mit Lianen zusammengebundenen Ästen bestehendes Floß.
    „Damit werde ich über den Ozean fahren", sagte er stolz. „Dreißig der stärksten Tripliden werden es mit Rudern durchs Wasser bewegen."
    „Was versprichst du dir davon?" fragte Kerma-Jo.
    „Wir werden das Land auf der anderen Seite des Ozeans viel schneller erreichen, als wenn wir am Ufer entlanggingen."
    Sagus-Rhet versuchte sich zu erinnern, ob er während der Informationen über die Geschichte etwas von Wasserfahrzeugen gehört hatte. Vergeblich. Entweder hatten die Vorfahren niemals Wasserfahrzeuge benutzt - oder diese Information wurde ebenso geheimgehalten wie die primitiven Umstände, in der sie in dieser Zeit gelebt hatten.
    „Ich halte das für gefährlich", sagte er. „Bei den zahlreichen und heftigen Gewittern würde ein Gegenstand auf der relativ

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