1061 - Beherrscher des Atoms
andere Möglichkeiten nachdachte).
„Ich glaube, ihr seid unaufmerksam, Sagus-Rhet und Kerma-Jo", sagte Menir-Hal tadelnd.
Die beiden Schüler blickten ihn verständnislos an, denn da Seth-Apophis ihre Indoktrinations-Verbindung zu ihnen inzwischen deaktiviert hatte, waren sie sich der ihnen eingegebenen „Tatsachen" nicht mehr bewußt.
„Nun, das Simultanspiel war wohl etwas zu viel für euch", meinte Menir-Hal wohlwollend, als er ihre verständnislosen Blicke bemerkte.
„Ich würde dennoch gern einige Fragen stellen", sagte Sagus-Rhet. „Wenn es gestattet ist, Menir-Hal."
„Selbstverständlich könnt ihr alles fragen, was ihr wollt", erwiderte Menir-Hal. „Das Wissen eines Materie-Suggestors sollte so umfangreich wie möglich sein. Um so besser kann er seine Aufgaben erfüllen. Fragt nur, Sagus-Rhet und Kerma-Jo!"
„Wie ging die Entwicklung nach dem Ersten Bündnis weiter?" fragte Sagus-Rhet.
„Welche Werkzeuge und Maschinen lieferten die Dogaach uns und welche Gegenwerte erhielten sie dafür?"
„Werkzeuge im Sinne des Wortes lieferten uns die Dogaach nicht", antwortete Menir-Hal. „Das hätte auch keinen Zweck gehabt, denn wir haben keine Hände, um Werkzeuge zu gebrauchen, und die Hände von Tripliden können zwar einfache Werkzeuge benutzen, aber das hätte die Entwicklung nicht wesentlich vorangetrieben, denn einfache Werkzeuge stellten sie bereits selbst her und benutzten sie. Zur Bedienung komplizierter Maschinen reicht jedoch ihre Verstandeskapazität nicht aus.
Die Dogaach lieferten uns deshalb gleich hochwertige Maschinen, die durch integrierte Computer gesteuert wurden. Da unsere Intelligenz der ihren schon damals ebenbürtig war, begriffen wir schnell, wie diese Computer mittels Berührung von Sensoren bedient wurden. Wir bauten allmählich mit Hilfe dieser und weiterer Maschinen, die uns von den Dogaach und den Blindleizers, mit denen wir durch Vermittlung der Dogaach in Kontakt kamen, geliefert wurden, eine technisch orientierte Zivilisation auf. Unsere Tripliden, die inzwischen so abhängig von uns geworden waren, daß sie ohne uns nicht mehr leben konnten, halfen uns eine Zeitlang dabei durch körperliche Arbeit. Danach wurden sie allmählich zu persönlichen Betreuern.
Als Gegenleistung für die Lieferung von Maschinen und Wissen gingen Materie-Suggestoren mit den Dogaach und den Blindleizers. Sie rotteten durch die Manipulationen von Viren und Bakterien Krankheiten aus, halfen bei der Kolonisierung neuentdeckter Welten, indem sie in die DNS von Pflanzen und Tieren eingriffen und damit die Umwelten optimierten, und ermöglichten den Wissenschaftlern der befreundeten Völker Erkenntnisse der subatomaren Zusammenhänge, die zu großen Fortschritten auf vielen Gebieten führten.
Nach einigen hundert Jahren stiegen wir selbst in die Raumfahrt ein. Wir bauten zwar keine Handelsflotten, da wir den Handelsverkehr den verbündeten Völkern überlassen hatten, aber wir warteten auch nicht mehr passiv, bis jemand nach Dargheta kam und Materie-Suggestoren engagierte. Wir konstruierten und bauten eine kleine Flotte von Fernraumschiffen, die jeweils für einen Materie-Suggestor vorgesehen waren. Die Piloten durchstreiften auf der Suche nach anderen Zivilisationen, denen sie ihre Dienste anbieten konnten, den Weltraum. Auf diese Weise bekamen wir innerhalb der letzten neunundzwanzigtausend Jahre Kontakt zu vierundzwanzig zuvor unbekannten Zivilisationen, die ebenfalls Raumfahrt betrieben.
Da auch die Dogaach und die Blindleizers nach anderen Zivilisationen suchten, wenn auch nicht so intensiv wie wir, und da andere Zivilisationen ebenfalls auf Kontaktsuche waren, kam es zum heutigen Stand, nämlich zur Verbindung von insgesamt vierundvierzig Völkern in vier Galaxien.
Zweifellos werden in Zukunft weitere Kontakte stattfinden, und ihr, Sagus-Rhet und Kerma-Jo, habt vielleicht das Glück, ebenfalls neue Zivilisationen zu finden und sie unserem Interessenverbund zuzuführen.
Dabei müßt ihr einen Grundsatz strikt beachten: Wenn die Existenz unseres Volkes bedroht ist, werden wir die Materie-Suggestion als Verteidigungswaffe einsetzen, niemals aber, wenn nur die Existenz eines Materie-Suggestors oder einer begrenzten Anzahl von Dargheten gefährdet ist. Denn wir Materie-Suggestoren werden nur geduldet, wenn die anderen Völker wissen, daß wir ihnen niemals schaden werden. Sollten sie uns eines Tages fürchten müssen, würden sie zweifellos Dargheta vernichten."
Er machte eine
Weitere Kostenlose Bücher