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1062 - Und abends kommt der böse Mann

1062 - Und abends kommt der böse Mann

Titel: 1062 - Und abends kommt der böse Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verfluchte sie den Umstand, daß sie keine Waffe bei sich hatte. Niemand hatte daran gedacht, daß sich die Dinge so entwickeln würden.
    Aber sie sprach den Kinderschreck an.
    »Laß sie los, Monty…«
    ***
    Die Kreatur der Finsternis erstarrte. Dann drehte sie langsam den Kopf, um Glenda anzustarren.
    Über sich hörte sie die Schritte der Kinder, auch die Stimmen zweier Erwachsener. John und Suko waren da, aber Glenda schaffte es nicht, ihnen eine Nachricht zu geben, wo sie sich befand. Sie hörte die beiden zwar sprechen, ihr selbst war die Kehle jedoch wie zugeschnürt.
    Monty duckte sich etwas tiefer, damit er nicht mehr mit dem Kopf gegen den Bühnenboden stieß. Sein Blick richtete sich auf Glenda Perkins. Sie sah das verdammte blaue Licht darin leuchten.
    Zwei tiefe Trichter, in denen das Böse lauerte. Diese Augen waren schlimmer als der Anblick des Totenschädels. Glenda merkte sehr schnell, daß sie möglicherweise darin versank und ihr Wille oder das Ich einfach ausgeschaltet wurden. Sie würde sich kaum wehren können, denn der Blick wurde noch intensiver. Aus dem Rachen des Schädels drang eine rauh klingende Stimme hervor. Monty sprach mit ihr, und er wollte sie ebenfalls zu einem Engel machen.
    »Ich hole dich auch zu ihm!« versprach er. »Du wirst ein großer Engel. Auch dich nimmt er auf. Er hat mich geschickt, ich bin sein Bote. Ich werde sein Befehle befolgen…«
    Glenda hatte jedes Wort mitbekommen. Sie war auf eine gewisse Art und Weise so schrecklich klar. Auf der anderen wiederum fühlte sie sich wahnsinnig hilflos.
    Monty kroch näher.
    Sein Augen weiteten sich. Zumindest kam es Glenda so vor. Sie sah nur diese beiden Seen und davor die ausgestreckte Hand des Kindermörders. Die Finger mit den blutigen Spitzen. Eine Sinfonie des Schreckens, ein lebendes Horror-Gebilde, dem sie aus eigener Kraft nicht mehr entwischen konnte.
    Monty war da.
    Glenda konnte nicht zurück. Die Augen vor ihr wurden noch schlimmer. Sie waren schreckliche Löcher, mit diesem kalten, blauen Licht gefüllt.
    Monty packte zu.
    Seine Hand drängte sich gegen Glendas Gesicht. Die Finger krümmten sich. Die Spitzen vorn strichen über ihre Haut hinweg, als Monty seine Klaue bewegte.
    Nicht streichelnd. Eher zu vergleichen mit den Krallen einer Katze. »Engel… du wirst ein Engel, du wirst … ein Engel …«
    Und Glenda wehrte sich nicht…
    ***
    Wir waren im Zelt, wir waren auf der Bühne. Wir hatten die Kinder erlebt, ihnen Fragen gestellt, und wir wußten auch, daß Glenda Perkins hier gewesen war.
    Das alles war ein kleiner Vorteil, nur konnte uns niemand sagen, wohin Glenda gegangen war.
    »Die hat aber so komisch nach unten geschaut!« meldete sich ein Mädchen, dessen Gesicht vor Aufregung verschwitzt war.
    »Wie?« fragte Suko.
    »Unter die Bühne!«
    Ich kniete bereits neben einer Lücke, zwischen den Bohlen. Ich starrte durch das Loch. Es konnte durchaus sein, daß ich Glenda und auch Monty zu sehen bekam.
    Etwas bewegte sich dort. Ein Mensch? Dann die Stimme. Ich hörte nicht viel, aber das wenige reichte.
    Da sprach jemand von Engeln…
    Suko wunderte sich, wie schnell ich war. Ich informierte ihn nicht mehr, sondern sprang an der Rückseite der Bühne zu Boden…
    ***
    Monty hatte sein neues Opfer gefunden. Die Hand lag auf dem Gesicht. Der Daumen bewegte sich. Er wurde gestreckt. Dabei wanderte er nach unten der Kehle entgegen, denn Monty wollte sie durch den harten Druck des Daumens eindrücken.
    Plötzlich flimmerte etwas vor seinen Augen. Ein helles Licht, eine Leuchten. Etwas, das ihm weh tat. Es waren besondere Schmerzen, die ihn ablenkten.
    Er hob seinen Knochenkopf an, stieß von unten her gegen die Bretter, und auch seinem Maul löste sich ein gewaltiger Schrei, als er das Kreuz sah.
    Der Schrei war gleichzeitig so etwas wie ein Kräftesammeln für ihn. Mit einer ruckartigen Bewegung stemmte er sich hoch.
    Seine übermenschliche Kraft hatte er schon einmal beweisen beim Ausbruch aus der Zelle.
    Und auch jetzt wurde ihr kein Widerstand entgegengesetzt, denn der Bühnenboden riß auf.
    Bretter flogen in die Höhe.
    Stimmen schrieen durcheinander. An der Seite sackten zwei Kinder zusammen mit den Brettern ein. Suko, der die Bühne hatte verlassen wollen, drehte sich wieder um und bekam mit, wie die Alptraum-Gestalt des Kinderschrecks aus dem Loch in die Höhe schnellte, als wollte sie zu einer riesigen Größe anwachsen…
    ***
    Das Loch war meine Chance!
    Ich lag auf dem Bauch und hielt das Kreuz

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