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1062 - Und abends kommt der böse Mann

1062 - Und abends kommt der böse Mann

Titel: 1062 - Und abends kommt der böse Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wären sie hochgekämmt worden. Ein widerlicher Alptraum.
    Tatsache? Einbildung?
    Sie wußte es nicht. Es war grauenhaft, was sie durchlitt, und sie hatte das Gefühl, in diese beiden Augen einzusinken.
    Aber sie hörte die Stimme. Das Knochenmaul bewegte sich dabei nicht, denn die rauhen und trotzdem flüsternd gesprochenen Worte drangen tief aus der Kehle hervor.
    »Engel, ich mache sie alle zu Engeln, die Kleinen…« Er fügte noch ein Kichern hinzu – und schlug zu.
    Diesmal stieß er seine Finger nicht in den Hals der Frau. Seine Hand, zur Faust geballt, erwischte die Schläfe. Durch Dianas Kopf funkelte ein Blitz, dem einen Moment später die Finsternis der Bewußtlosigkeit folgte.
    Starr blieb sie liegen, während die dunklen Flecken auf ihrer Bluse immer größer wurden.
    Sie hörte nicht mehr das heftige Keuchen des Kinderschrecks.
    Seine Verwandlung war vollendet. Er wollte sich auch nicht mehr zurückverwandeln. Die Nähe der Kinder hatte ihn wahnsinnig werden und sein eigentliches Ich zum Vorschein kommen lassen.
    »Engel… kleine Engel … ich werde euch alle zu meinen kleinen Engeln machen!« flüsterte er.
    Dann stieg er hoch auf die Bühne…
    ***
    Glenda Perkins wußte nicht, wie sie sich fühlen sollte. Zumindest nicht sehr wohl, obgleich sie damit einverstanden gewesen war, sich von John und Suko zu trennen.
    Jeder wollte den Platz hier im Hyde Park zunächst auf eigene Faust erkunden. Sie konnten normalerweise stets in Sichtweite bleiben, denn die Karussells und Buden standen nicht so dicht. Es gab große Zwischenräume, aber es waren auch zahlreiche Menschen gekommen, und es wurden leider immer mehr.
    Sollte es hart auf hart kommen, so wollten sie sich gegenseitig über Handy anrufen.
    Glenda bemühte sich, nicht aufzufallen. Sie schlenderte wie eine normale Besucherin durch den Trubel. Sie hörte die lauten Stimmen der Kinder, sie lauschte auch der Musik, die auf die kleinen und jugendlichen Besucher zugeschnitten war. Die Spiee Girls und Back Street Boys waren erste Trümpfe, denn das war die Musik, die Kids mochten. Sie verkörperte ihren jungen Lebensstil.
    Ihre eigene Unsicherheit versuchte Glenda mit einem Lächeln zu überspielen. Es klebte wie festgegossen auf ihren Lippen. Die Augen befanden sich in ständiger Bewegung. Sie suchte nach irgendwelchen Hinweisen, aber auch nach bestimmten Vorfällen, weil sie einfach daran glaubte, daß Montys Erscheinen mit einer gewissen Reaktion verbunden war. Er würde Angst verbreiten, denn die Kids hatten ein Gespür dafür, wer ihnen gut oder weniger gut gesinnt war.
    Hin und wieder hatte Glenda mit John oder Suko Blickkontakt bekommen Beiden erging es wie ihr. Gesehen hatten sie nichts. Es gab im Moment keine Gefahrenquelle. Darüber konnten sie nur froh sein.
    Kinder, die an ihr vorbeiliefen. Dies zu den Ständen hasteten. Die kleine Karussells enterten, die an den aufgestellten Buden ihre Geschicklichkeitsspiele durchführten.
    Es war alles so normal. Sogar die Sonne meinte es gut und machte die kleine Welt noch freundlicher.
    Das Zelt stand in der Mitte. Nicht sehr groß, dafür durch die Wimpel bunt geschmückt. Der Eingang war offen, jeder konnte hinein und hinaus. Glenda überlegte, ob sie hineingehen sollte. Verschob dies auf später, denn sie wollte es zunächst umrunden. Sie hatte gelesen, daß bald ein Spiel stattfinden würde. Wenn der Zeitpunkt da war, würde sie es sich auch anschauen.
    Die bunten Wimpel flatterten im leichten Wind, der durch den Hyde Park strich. Glenda gelang es, auch durch die Lücken in der Leinwand zu schauen. Sie brauchte nicht erst groß hinzusehen, um erkennen zu können, daß sich das Zelt schon recht gut gefüllt hatte.
    Sie blieb immer dicht an der Außenseite. Natürlich hielt sie die Augen offen, ebenso wie Suko und John. Von ihnen hatte sie noch keine Nachricht erhalten. Umgekehrt sah sie auch keinen Sinn darin, in Kontakt mit den beiden zu treten.
    Dann blieb sie stehen.
    Sehr abrupt und auch leicht geschockt. Es kam schon einem Zufall gleich, daß sie nicht über die Beine gestolpert war, die aus dem Zeltrand hervorragten und im Weg waren. Sie hatte es zuerst nicht glauben wollen. Brauchte auch jetzt einige Sekunden, um damit fertig zu werden.
    Die Beine gehörten einer Frau. Das sah sie auch an den Füßen, die in den kleinen Schuhen steckten. Im ersten Augenblick dachte sie daran, John und Suko Bescheid zu geben, doch nach genauerer Überlegung wollte sie damit noch warten und zunächst feststellen,

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