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1062 - Und abends kommt der böse Mann

1062 - Und abends kommt der böse Mann

Titel: 1062 - Und abends kommt der böse Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirkte das Lächeln der Vorfreude wie eingekerbt, als er zwischen den Ständen einherschlenderte und nach Kindern Ausschau hielt.
    Es gab so einige, die ihm auffielen. Er brauchte nur die Arme auszustrecken, um sie einfangen zu können. Sie würden ihm in die Falle laufen. Aber Monty war vorsichtig. Er paßte auf. Er wollte es nicht übertreiben und vor allem systematisch vorgehen. Daß man ihm auf der Spur war, stand fest. Er selbst hatte das Spiel angereizt, und die beiden Männer waren sicherlich nicht so dumm, seinen Hinweis zu ignorieren.
    Wenn sie nachdachten, würden sie kommen. Das sollten sie auch.
    Er wollte sie schocken und sie vor allen Dingen schon mit den ersten Leichen konfrontieren.
    Monty suchte einen günstigen Ort.
    Vor einem Stand, an dem Zuckerwatte und andere Süßigkeiten verkauft wurden, blieb er stehen und schaute sich um. Er ließ den Trubel wie einen Film an sich vorbeiziehen. Seine Augen befanden sich in ständiger Bewegung, nur hatten sie ihr tiefes und scharfes Blau verloren. Er brauchte es noch nicht. Er wollte keinem Angst machen.
    Erinnerungen drängten sich in ihm hoch. Andere Welten mischten sich hinein in die Realität. Eine Erde, auf der es noch keine Menschen gab, dafür aber Gut und Böse.
    Schreckliche Kreaturen, die aussahen, als wären sie dem Wahnsinn verfallen. Die aus brodelnden Vulkanen und Wassern in die Höhe stiegen, sich mit dem Nebel vereinigten, der über allem schwebte, und die dann nach Macht gierten, um ihrem Herrscher Luzifer zu gefallen.
    Er hatte sie geschaffen.
    Sie waren seine Leibwächter, und sie sollten immer und ewig für ihn da sein. Er hatte ihnen die neuen Gesichter gegeben, ohne die alten zu vergessen. Sie waren unter den neuen verschwunden, damit sie bei den Menschen nicht auffielen.
    Seelen für Luzifer!
    Kleine Engel für den absolut bösen Engel!
    So lautete Montys Aufgabe. So war sein Wunsch, und so würde er ihn auch durchführen.
    Auf seinem Gesicht lag ein leichtes Lächeln, als er seinen Platz verließ. Er ging einige Schritte vor und streichelte dabei über die Köpfe zweier an ihm vorbeigehender Kinder hinweg. Die Kids schauten ihn überrascht an, und der Killer blickte zurück. Er hatte ihre Wärme gespürt, ihr Leben, und er hätte ihnen am liebsten seine Hände in die Köpfe gestoßen.
    Später… bald … noch mußte er sich zusammenreißen.
    Sein Plan stand fest. Er würde es an diesem Tag nicht bei einem Engel belassen. Er brauchte mehr, viel mehr. Lange genug hatte er hinter Gittern gesessen und auf einen Wink des großen Luzifer gewartet. Das war auch geschehen, denn erst nach Jahren hatte ihm sein großer Mentor die Kraft gegeben, die ihn von den Menschen abhob. Da erst hatte er den Ausbruch auf spektakuläre Art und Weise hinter sich gebracht. Jetzt war er frei, und er würde die Freiheit nutzen.
    Schon länger hatte er das Zelt in der Mitte des Rummels nicht aus den Augen gelassen. Es war gebaut wie eine Welle. Wimpel hingen an einer hohen Fahnenstange in der Mitte. Reihen von Girlanden schmückten die Außenseiten, und die vor dem Eingang aufgebauten zwei Plakate wiesen darauf hin, welches Programm innerhalb des großen Zelts für die Kids ablief.
    Märchenspiele auf der Bühne. Aktionen, bei denen die jungen Besucher selbst mitmachen konnten. Und genau das kam Monty gelegen. Selbst die Anfangszeiten der Events gefielen ihm, denn als er in das Zelt hineinschaute, waren die Sitzreihen schon zum Großteil gefüllt. Die Show auf der Bühne würde bald beginnen.
    Eine dunkelhaarige Frau stand bereits auf den Brettern und organisierte den Aufbau. Viele Kulissen gab es nicht. Einige Kästen und zwei große Säulen, das war alles. In dieser Kulisse mußten die Kids ihr Spiel eben entwickeln.
    Günstig für Monty.
    In seinem Innern spürte er das heiße Kribbeln, als er an der Seite entlangging. Er wollte an die linke Bühnenseite heran und dort zunächst abwarten.
    Niemand achtete auf ihn. Alle hatten mit sich selbst genug zu tun. So konnte er sich völlig normal bewegen. Er blieb an der Stelle stehen, an der er die Bühne über die kleine Treppe erklimmen konnte. Drei Stufen nur, etwas versteckt liegend, auch nicht unbedingt im Hellen. Von der Seite her übersah er die Bühne, ohne selbst entdeckt zu werden. Monty fiel auch nicht auf. Er gehörte zu den Menschen, die sich bewegten, ohne daß sich jemand an sie erinnern konnte. Man wußte zwar, daß es da etwas gegeben hatte, kam aber nicht damit zurecht, was es nun wirklich gewesen

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