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1063 - Die Nacht vor Walpurgis

1063 - Die Nacht vor Walpurgis

Titel: 1063 - Die Nacht vor Walpurgis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschah, feiern wir jetzt so etwas wie ein Jubiläum. Sie glauben gar nicht, wie viele Menschen an Hexen glauben. Jede Menge haben sich angesagt. Sie werden morgen im Laufe des Tages kommen oder auch schon heute, ich weiß es nicht. Ja, und diese Gäste müssen verpflegt werden. Sie bekommen auch kein freies Zimmer mehr.«
    »Gut, daß ich bei meinem Bekannten Unterkunft gefunden habe.«
    »Da können Sie froh sein.«
    Jane fragte weiter. »Diese Besucher oder Besucherinnen warten also die Walpurgisnacht ab?«
    »Ja, das ist so.«
    »Was machen sie denn dann?«
    Die Frau überlegte nicht lange. »Sie werden auf den Hügel steigen und dort tanzen. Wie bei Hexen üblich.« Ihr Lachen klang etwas schrill. »Davon haben Sie bestimmt schon gehört.«
    »Klar und gelesen.«
    »Es sollen da eben auch Feuer angesteckt werden. Die Flammen sollen und müssen lodern. Weit in das Land hinein sollen sie zu sehen sein. Man will ein Zeichen setzen. Eine Warnung, daß so etwas nie mehr geschehen soll. Die Zeit der Hexenverbrennung ist ein für allemal vorbei. Die Feuer sollen nur eine Erinnerung sein.«
    Jane Collins lächelte. »So etwas macht man ja oft«, sagte sie. »Das gehört eben zur Tradition.« Sie räusperte sich. »Diese Geschichte oder Legende, die Sie mir erzählt haben, die ist für Sie und andere so etwas wie ein Manifest. Sie glauben daran, nicht wahr?«
    »An was?«
    »Daran, daß das Hexenherz noch im Hügel liegt und bis zum heutigen Tag nicht vermodert ist.«
    Die Frau von der Imbißbude schaute Jane aus großen Augen an.
    »Was heißt glauben, Madam…«
    »Ich heiße übrigens Jane Collins.«
    »Gut. Ich bin Lisa.« Sie nahm den Faden wieder auf. »Ob ich es glaube, weiß ich nicht. Komisch ist mir schon. Auch daß so viele Gäste hierher kommen. Da muß doch etwas an dieser Geschichte oder Legende dran sein. Ich bin nicht eben abergläubisch, aber auch ich meide den Hügel wenn eben möglich.«
    »Ist er verflucht?«
    »Das kann man auch nicht so sagen. Jedenfalls ist er unheimlich. Das Herz muß darin liegen. Oft genug habe ich und auch andere Leute haben Vögel gesehen, die über der Hügelkuppe kreisten. Schwarze Vögel, Totenvögel, wie manche gemeint haben. Jedenfalls ist dieser Hügel früher ein Ort des Todes und der Verdammnis gewesen. Da hat man nicht nur eine Hexe umgebracht, da sind auch andere Menschen ums Leben gekommen. Räuber und Mörder, wie man sagt. Sie wissen sicherlich selbst, daß sich alte Geschichten über Jahrhunderte hinweg halten, wenn sie nur schaurig genug sind.«
    »Da haben Sie recht, Lisa. Nur kommt es immer darauf an, ob man den Geschichten auch Glauben schenkt.«
    »Klar.« Sie nahm ein Tuch und wischte einige Krümel von der Theke. »Aber es gibt nicht wenige Leute hier im Ort, die das alles glauben. Sie sind fest davon überzeugt, in der Tiefe des Hügels ein Herz zu finden. Ihr Bekannter übrigens auch.«
    »Wissen Sie das genau?«
    »Klar. Ich habe schon früher mit ihm darüber gesprochen. Sie denn nicht, Mrs. Collins?«
    »So am Rande.«
    »Fragen Sie ihn mal genauer. Er ist ja Heimatforscher und kann Ihnen bestimmt mehr darüber sagen.«
    »Ja, das werde ich wohl tun.« Der Mann war mit seiner Arbeit fertig. Er hatte den Nachschub verstaut und die Tür abgeschlossen.
    »So, jetzt können die Leute kommen. Wir jedenfalls sind gerüstet, Lisa.«
    »Was habe ich zu zahlen?« fragte Jane.
    Lisa nannte die Summe. Jane hatte das Geld nicht klein, ließ sich auch nichts herausgeben. Sie war schon im Begriff zu gehen, als Lisas Stimme sie einholte.
    »Hören Sie, Jane Collins. Hat Kevin Ihnen denn nichts von seinem Spiegel erzählt?«
    Jane stoppte und drehte sich um. »Nein, Lisa. Von welch einem Spiegel denn?«
    »Er ist sehr alt und sehr wertvoll. Er stammt aus der Zeit der Hexenverbrennung. Kevin hat ihn irgendwo herbekommen. Fragen Sie mich nicht genau, wo er ihn aufgetrieben hat. Jedenfalls steht er in seiner Wohnung oder im Keller. So sicher bin ich mir da nicht.«
    »Haben Sie ihn denn gesehen?« fragte Jane.
    Lisa zuckte mit den Schultern. »Gesehen ist zuviel gesagt. Ich konnte einen Blick darauf werfen.«
    »Und? Wie sieht er aus?«
    »Der ist ziemlich hoch. Sie und ich können uns von Kopf bis zu den Füßen darin betrachten.«
    »Dann werde ich ihn bestimmt finden. Danke sehr für Ihre Auskünfte, Lisa. Es hat auch gut geschmeckt.«
    »Freut mich. Man sagt immer, daß wir die besten Sandwiches machen.«
    »Ich werde darauf zurückkommen.«
    Jane verließ den

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