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1065 - Die Superviren

Titel: 1065 - Die Superviren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Trümmern. An mehreren Stellen hatten sich Risse in der Oberfläche gebildet.
    Ellmer umrundete das Ding. Dabei entdeckte er auch mehrere Öffnungen, aus denen das Innere nach außen quoll. Zuerst glaubte er, es handle sich um einen zähen Brei.
    Dann aber merkte er, daß die Masse aus unzähligen vielen Einzelteilen bestand.
    Er hob eins davon auf und betrachtete es genauer. Gleichzeitig spürte er, wie sein Atem kürzer wurde. Die Rettungsmannschaften hatten die brennende Zone hermetisch abgeriegelt, so daß keine Luft mehr in das Innere drang.
    „Die Luft wird knapp", keuchte der Mann. Dabei hielt er das kleine Ding noch immer dicht vor seine Augen.
    „Du wirst nicht ersticken", behauptete Parnatzel. „Bis aller Sauerstoff aufgebraucht ist, sind die Flammen erloschen und die Luftabsperrungen beseitigt. Ich kann dich aber zur Not mit Luft versorgen, denn ich habe vorsichtshalber eine Portion in meinem Körper gespeichert."
    Der Matten-Willy fuhr einen dünnen Schlauch aus seinem Körper aus, dessen Ende sich rasch Ellmers Kopf näherte. Dort fächerte das stumpfe Endstück auf und bildete einen Trichter.
    Der Mann setzte die so entstandene Öffnung an seinen Mund und atmete tief durch.
    Seine benebelten Sinne klärten sich wieder.
    Das Ding, das er in der Hand hielt, war nicht ganz zwei Zentimeter lang und etwa vier oder fünf Millimeter dick. Es war von grauer Farbe und fühlte sich trotz der Hitze feucht an.
    „Es sieht aus wie eine Made oder ein Insekt, das im Stadium der Verpuppung ist", meinte Parnatzel.
    Ellmer versuchte, den schlanken Konus zusammenzupressen, aber er stieß auf heftigen Widerstand. Das Ding sah organisch aus, aber unter Druck wirkte es eher so, als sei es aus fester Materie.
    Er drehte es hin und her. Im Innern schien sich etwas zu befinden, das nur von der Hülle umschlossen wurde. Ellmer konnte sich täuschen, aber er meinte auf einer Seite vor einem leicht silbern schimmernden Körper etwas zu sehen, was ihn an zusammengefaltete Beinchen erinnerte.
    Mindestens einhundert der kleinen Körper waren inzwischen aus den Öffnungen des pulsierenden Rieseneis gefallen, das sich immer weiter ausbreitete und eine größere Fläche bedeckte. Die beiden Freunde mußten zurückweichen.
    Als Jakob Ellmer hinter sich ein lautes Stöhnen hörte, ließ er das Ding achtlos fallen und drehte sich um. Wieder nahm er einen tiefen Schluck aus Parnatzels Luftvorrat.
    Zwischen zwei Maschinenblöcke eingeklemmt entdeckte er den Virenmann. Quiupu schien die beiden Eindringlinge entweder noch nicht bemerkt zu haben. Oder er war bewußtlos.
    „Quiupu", sagte Parnatzel überflüssigerweise.
    „Kannst du ihn da rausholen?" fragte der Mann.
    Der Matten-Willy machte sich wortlos an die Arbeit. Für solche Hilfsdienste fühlte er sich nicht nur berufen. Er besaß auch alle Fähigkeiten für eine schnelle Verwirklichung.
    Sein Körper verformte sich so, daß von der normalen Form nichts mehr zu erkennen war.
    Er bildete einen Balken, der sich zwischen die beiden Wände der Maschinen zwängte, die Quiupu einklemmten. Gleichzeitig fuhr er seine kleinen Diamantkränze aus und setzte sie als mit wahnwitziger Geschwindigkeit rotierende Bohrer an den Stellen ein, wo die kleinere Maschine mit dem Boden verankert war.
    Es dauerte keine Minute, dann war das kosmische Findelkind frei.
    Erst jetzt merkte Ellmer, daß Quiupu voll bei Sinnen war. Er stürzte sofort auf das pulsierende Ei zu und untersuchte es. Seine Hände glitten nervös über die beschädigte Haut. Dann nahm er eins der Teilchen auf und betrachtete es genauer.
    Ellmer, der hinter ihm stand, wunderte sich, wie der Virenmann bei den unmöglichen Luftverhältnissen sich noch so schnell bewegen konnte. Auch schien er keine schwerwiegenden Verletzungen bei seinem Unfall erlitten zu haben.
    Quipu erhob sich wieder.
    „Vielleicht noch eine Stunde", stöhnte er. Dabei sprach er mehr zu sich selbst als zu den beiden anderen.
    Ellmer hing wieder an Parnatzels Luftvorrat.
    „Ihr müßt sofort hier verschwinden", verlangte Quiupu nachdrücklich. „Hier ist alles in Gefahr. Auch ihr."
    Seine Augen funkelten wild. Ellmer meinte darin Verzweiflung und erbarmungslose Wut zu erkennen.
    Die Rettungsmannschaften verkündeten über ihre Lautsprecher, daß das Feuer gelöscht sei. Es drang wieder normale Luft in diesen Bereich.
    „Komm", sagte Ellmer und wandte sich zum Gehen. Parnatzel schloß sich ihm wortlos an.
    In dem Durcheinander hatten sie irgendwie die Orientierung

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