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1065 - Die Superviren

Titel: 1065 - Die Superviren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem Bildschirm war das energetische Abtastbild einer Erscheinung zu sehen, die der Kommandant nur aus Büchern kannte.
    „Ein Tornado!" warnte das Observatorium im gleichen Moment, als Yoorn die Struktur identifiziert hatte. „Durchmesser 200 Meter. Das Ding kann uns Schwierigkeiten machen."
    Die abnehmende Windgeschwindigkeit sprach ebenfalls dafür, daß man sich rasch dem Auge des Tornados näherte, wie man dessen innere, fast windstille Zone nannte.
    „Beeilt euch doch!" rief Quiupu noch einmal.
    „Energieverlust auf Projektor 2 Und 3." Dieser Zwischenruf eines Technikers alarmierte Yoorn endgültig.
    Ein Blick auf den Bildschirm zeigte ihm, daß Quiupus Objekt schon zur Seite auszuwandern drohte.
    „Kompensieren", brüllte er durch die Zentrale.
    Die Männer arbeiteten wie wild, aber der Energieabfall geschah mit rasender Geschwindigkeit.
    „Projektor lTotalausfall."
    Die strahlende Plasmawolke war noch fünf Meter von dem Raumschiff entfernt. In aller Eile versuchte man einen anderen Traktorstrahl anzusetzen, aber bevor dieser in der richtigen Position war, schrillte ein Alarmton los.
    Die Warnmeldung der Forschungsstation, die das Unwetter ebenfalls verfolgt hatte und von ihm überrascht worden war, vernahm Yoorn kaum noch. Unten im Sumpftal fuhr man die Schutzschirme hoch, die die Station selbst aufbauen konnte, um die Gebäude vor dem Wirbelsturm zu schützen.
    Von einer Sekunde zur anderen brach aus unerfindlichen Gründen die Schirmglocke zusammen. Das hatte den Alarm ausgelöst.
    Yoorn griff in die Steuerung und zog die Kogge in die Höhe. Man befand sich jetzt genau im Zentrum des Tornados. Um Quiupus Plasmakugel konnte sich der Raumfahrer jetzt nicht mehr kümmern. Die Antigravs waren ohnehin ausgefallen. Es galt zunächst, einen Absturz des Schiffes zu verhindern.
    Dann war einer der Piloten zur Stelle und nahm seinem Kommandanten die Aufgabe ab.
    Yoorn sah nur noch die auf die geöffnete Kuppel herabstürzende Kugel. Er dachte an Quiupu, den das unheimliche Ding womöglich treffen konnte.
    „Es stürzt ab, Quiupu", bellte er in sein Mikrofon. „Rette dich!"
    Der Virenmann antwortete nicht mehr.
    Demos Yoorn sah das Gebilde auf den geöffneten Rand am Oberdach der Kuppel aufschlagen. Es verformte sich zu einem unregelmäßigen Ellipsoid und krachte dann in das weite Rund des Forschungsbaus.
    Die Wände der Kuppel bogen sich wie unter einer Explosion auseinander und zerbarsten. Das konnten nicht nur die Energien des Aufpralls des geheimnisvollen Gebildes gewesen sein, zuckte es durch den Kopf des Kommandanten.
    Riesige Flammen schlugen aus dem Rund in die Höhe und züngelten an den Resten der Trümmer empor.
    Der Pilot zog die Kogge bis über die Wolkendecke in die Höhe. Demos Yoorn beobachtete staunend, wie sich weit unter ihnen die dunklen Wolkenbänke auffächerten.
    Der gewaltige Schlauch des Tornados war verschwunden.
    Als er wieder freie Sicht auf die Forschungsstation hatte, dirigierte er sein Schiff nach unten.
    Aus der ehemaligen Hauptkuppel schlugen noch immer Flammen, aber die Löschteams waren bereits im Einsatz. Energiefelder riegelten die Luftzufuhr in dem Brandherd ab, so daß das Feuer bald zum Erliegen kam.
    Der Kommandant schaltete die Vergrößerung eines Aufnahmesensors ein, der in das Innere der Kuppel Quiupus blickte. Gleichzeitig sank das Schiff immer tiefer.
    Auf dem Boden des zerstörten Gebäudes lag ein pulsierendes Ding, das nur Quiupus Konstruktion sein konnte. Es hatte seine Farbe in ein mattes Grau verändert, und klebte dort wie ein zu dick geratener Pfannkuchen.
    An der Außenhülle hatten sich zahlreiche Risse gebildet, aus denen etwas tropfte.
    Das Unwetter aber hatte sich so schnell gelegt, wie es über das Sumpftal hereingebrochen war.
    Quiupu reagierte auf keinen Funkanruf.
    „Wir landen", sagte Yoorn dumpf.
     
    5.
     
    Aus der Sicht von Jakob Ellmer stellten sich die Ereignisse etwas weniger dramatisch dar. Ihn bewegten aber ganz andere Gedanken als Quiupu oder die Frauen und Männer der LUZFRIG.
    Als er merkte, was sich drüben in dem Kuppelbau abspielte, geriet er in eine Erregung, die sich mit der Quiupus vergleichen ließ.
    „Er ist drauf und dran", stöhnte der Mann, „seine Kugel von Lokvorth wegzuschaffen. Du weißt, was das bedeutet."
    Parnatzel blickte ihn aus seinen langen Stielaugen an.
    „Nein", meinte er dann unbekümmert, „das weiß ich nicht. Aber ich habe die Wetterwarnung gehört. Und was das bedeutet, kann ich mir

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