1065 - Die Superviren
der Oberfläche von Lokvorth stand.
Diese Position war fast genau über der Stelle, an der sich das Sumpftal ausbreitete.
„Wenn er uns schon nicht in Gefahr bringen will", meinte einer der Forscher, „warum bringt er sein verrücktes Ding dann nicht auf die andere Seite des Planeten?"
„Wahrscheinlich zieht es ihn doch nicht so weit von uns weg", vermutete Adelaie.
„Vielleicht braucht er uns wirklich noch."
Die Diskussion ging weiter, während man auf den Bildschirmen beobachten konnte, daß nun auch alle die Geräte und Maschinen aus den vier Raumschiffen entladen wurden, die Quiupu zuvor in seinen drei Kuppelbauten gehabt hatte. Der Vorgang dauerte im freien Raum ziemlich lange.
Der Virenmann umflog während dieser Zeit ununterbrochen seine leuchtende Kugel.
Von Zeit zu Zeit flehte er die Raumfahrer an, sich doch mehr zu beeilen.
Aus den mitgeführten Materialen wurde eine behelfsmäßige Raumstation zusammengebaut, die in ihrem wirren Aussehen mit zahlreichen Auswüchsen und an Leinen hängenden Aggregaten einen völlig unzulänglichen Eindruck machte.
„Ein Haufen Schrott", sagte Kirt Dorell-Ehkesh und deutete auf den Bildschirm. „Das soll Quiupus neue Werkstatt sein?"
„Er wird schon wissen, was er tut", antwortete Adelaie etwas trotzig. Irgendwie fühlte sie mit dem kosmischen Findelkind und dessen unverständlichem Vorhaben.
Eine Gruppe von Forschern hatte inzwischen die Reste der Mittelkuppel untersucht. Ihr Sprecher platzte in die Funkstation. Das Geschehen draußen im All interessierte ihn wenig.
„Da drüben ist etwas explodiert", behauptete er. „Es war keine von Quiupus Maschinen.
Das Ding, das er baut, war noch einigermaßen heil. Es kann es auch nicht gewesen sein.
Also war es tatsächlich diese kleine Hexe, die da ihre Finger im Spiel gehabt hat."
Adelaie wandte sich erbost an den älteren Mann.
„Ich weiß nicht, was solche albernen Gerüchte bewirken sollten", sagte sie ungewöhnlich scharf. „Srimavo würde eine solche Explosion gar nicht hervorrufen können. Abgesehen davon, ist sie verschwunden. Nach den Vorkommnissen in den Höhlen können wir nur annehmen, daß sie dort umgekommen ist."
Es entbrannte eine heftige Diskussion um die kleine Sphinx. Die meisten Forscher hatten mitbekommen, daß Quiupu sie mehr oder weniger direkt als den Ausgangspunkt der vermeintlichen Gefahr bezeichnet hatte. Daher schien es für sie nur logisch, daß an der Sache etwas Wahres sein mußte.
Die realistischen Forscher, allen voran Kirt Dorell-Ehkesh, setzten sich schließlich durch.
Das Mädchen war verschwunden, und das allein zählte.
Man hörte fast nur noch mit einem Ohr zu, als Vlora Montana meldete, daß die Aufbauarbeiten im Weltraum vorläufig abgeschlossen seien. Quiupu verlangte jedoch, daß die vier Raumschiffe in der Nähe bleiben sollten.
„Er wird sie brauchen", blubberte eine auffällige Stimme aus dem Hintergrund.
Unbemerkt von den diskutierenden Forschern waren Jakob Ellmer und der Matten-Willy Parnatzel in den Raum gekommen.
„Was verstehst du davon, Plasmatiker?" fuhr ein erregter Funker Parnatzel an.
Jakob Ellmer verhielt sich ruhig.
„Mehr als du", zischte der Matten-Willy. „Mein Freund Jakob und ich waren schließlich unmittelbar nach der Katastrophe drüben in dem zerstörten Labor. Dort haben wir Srimavo gesehen."
Nun wandte sich die Aufmerksamkeit aller Anwesenden den beiden Gästen von der Erde zu.
„Stimmt das wirklich?" Kirts Augen bildeten schmale Schlitze.
Ellmer nickte bedächtig. „So ist es. Parnatzel und ich werden Sri jetzt suchen gehen. Sie ist nämlich wieder verschwunden. Ich möchte euch bitten, uns bei der Suche ungestört zu lassen. Ich weiß, daß dem Mädchen etwas Schreckliches zugestoßen ist.
Daher ist es besser, wenn sie nur ihre Freunde sieht, wenn wir sie finden."
Das letzte Argument war zwar wenig überzeugend. Es weckte eher Hohn bei einigen der Anwesenden. Zweifel an den Behauptungen der beiden, ungleichen Freunde wurden laut.
Sie legten sich erst, als Galbraith Deighton auf einer Funkstrecke energisch um Gehör bat. Er wollte Sarga Ehkesh sprechen.
Die Männer und Frauen blickten sich ratlos an. Nach einer kurzen Überprüfung stellte sich heraus, daß niemand während der letzten fünf Stunden die wissenschaftliche Leiterin gesehen hatte. Auch in ihrer Unterkunft meldete sie sich nicht, und als man dort nachsehen ließ, fand man ebenfalls keine Spur.
Dorell-Ehkesh teilte dem Gefühlsmechaniker das Ergebnis
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