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1067 - Er killt für den Satan

1067 - Er killt für den Satan

Titel: 1067 - Er killt für den Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn ich habe die entsprechenden Möglichkeiten.«
    »Verstehe«, flüsterte Ryback.
    »Dann lasse ich dich jetzt allein. Geh deinen Weg in meinem Namen. Und wenn du für mich töten willst, dann tu es.«
    »Ja, ja…« Ryback nickte.
    Der Teufel starrte noch einmal auf ihn herab. Seine Augen schienen aufzuglühen, ein letzter, teuflischer Gruß, dann löste sich das häßliche Gesicht auf.
    Ryback schaute noch zu.
    Er konnte nicht sprechen. Er kam sich vor wie jemand, der keinen Körper besaß. Er war so schwebeleicht, er fühlte sich von allem Irdischen gelöst und auch jetzt merkte er nicht, in welch einer Eiseskälte er schwamm.
    Über ihm leuchtete die Lampe. Kein Gesicht mehr. Keine Teufelsfratze, alles war okay. War wie sonst. Er befand sich wieder allein in seinem Haus und genoß im nachhinein den Kontakt mit dem Satan. Er hatte sich ihm offenbart. Er stand voll und ganz auf seiner Seite, denn die Prüfungen lagen jetzt hinter ihm.
    Ryback stöhnte auf. Es war ein wohliger Laut, der aus seinem Mund wehte. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Die Augen lächelten nicht mit. Sie blieben kalt, denn sie waren wie ein Mordversprechen.
    Sehr langsam richtete sich Ryback auf. Er umfaßte mit den Händen die Ränder des Tanks, um sich abzustützen. Seinen Oberkörper schob er langsam in die Höhe. Wasser perlte an seiner Haut ebenso ab wie einige kleine Eisstücke.
    Im Tank blieb er noch sitzen und strich sein Haar zurück, das naß geworden war. Wenn er jetzt darüber nachdachte, konnte er noch immer nicht richtig begreifen, welches Glück ihm widerfahren war. Der Teufel persönlich, der Herrscher der Hölle, der Herr über Legionen von Unterteufeln und Dämonen hatte sich mit ihm, einem Menschen, abgegeben.
    Da konnte er sich privilegiert fühlen.
    Mit diesem Gefühl verließ er den Tank und stieg die Leiter hinab. Er ließ das große Gefäß offen. Wichtig waren jetzt andere Dinge, denn er mußte seinen eigenen Weg in Angriff nehmen.
    Der Teufel war scharf auf Menschen. Er wollte sie. Er wollte sie nicht unbedingt töten, sondern sie im Prinzip dazu anleiten, Böses zu tun, um seinen anderen Erzfeinden zu zeigen, daß mit ihm zu rechnen war.
    So sahen die Dinge aus. Das ließ sich nicht ändern. Menschen waren leicht verführbar. Man mußte es nur geschickt anstellen. Das genau hatte Ryback auch vor. Er wollte sie hintergehen. Er wollte sie täuschen, mit List und Tücke für sich und letztendlich auch für den Teufel gewinnen.
    Wenn sie sich allerdings sträubten, dann würde er zu anderen Maßnahmen greifen.
    Auf der Treppe nach oben gab er mit halblauter Stimme sein Versprechen ab. »Ich töte für dich, Satan! Ja, ich töte für dich…«
    ***
    Eigentlich brauche ich es nicht zu erwähnen, ich tue es trotzdem: Die Kollegen zogen lange Gesichter, als sie Suko und mich sahen, denn sie wußten aus Erfahrung, daß wir nicht nur zu ihnen kamen, um eine Runde Karten zu spielen.
    »Immer in der Nacht, Mensch!«
    Ich zuckte die Achseln. »Sorry, dafür können wir nichts. Die andere Seite hält sich nicht an Arbeitszeiten.«
    »Wem sagt ihr das? Worum geht es euch heute?« Der Mann, der das gefragt hatte, hieß Gene Atkins. Er war in dieser Nacht der Chef. Ein Mensch mit krausen, grauen Haaren, der stets bunte Fliegen trug und nie eine Krawatte. Auch jetzt war er so angezogen, aber zu seinem Gurgelpropeller paßte das leicht zerknitterte Hemd ebensowenig wie die roten Hosenträger. Zumindest nicht für meinen Geschmack.
    Er saß auf dem Stuhl und hatte die Beine von sich gestreckt. »So, dann mal raus mit der Sprache. Worum geht es?«
    »Nur um einen Namen.«
    »Mehr nicht?«
    »Der Mann heißt Ryback«, sagte Suko.
    Atkins legte seine Stirn in Knitterfalten. »Müßte ich den kennen?«
    »Sie nicht, aber Ihr Computer vielleicht.«
    »Ja, ja!« stöhnte er, »immer die Fahndung. Wenn ihr nicht mehr weiterwißt, dann bin ich an der Reihe. Aber ich bin Kummer gewohnt.«
    Er stand auf. »Kommt mit.«
    Wir verließen sein klimatisiertes Büro. Atkins ging vor uns her, zog dabei hin und wieder seine Hosenträger nach vorn und ließ sie zurückschnellen. Das dabei entstehende Klatschen schien den Rhythmus seiner Schritte vorzugeben.
    Wir betraten einen klimatisierten Raum, in dem mehrere Kollegen tätig waren. Auch sie schauten uns nicht begeistert an, aber sie konnten in Ruhe weiterarbeiten, denn Atkins persönlich kümmerte sich um uns. Er nahm seinen Platz vor dem Computer ein. »So, jetzt noch mal den Namen.

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