1067 - Er killt für den Satan
Und buchstabieren.«
Wir taten ihm den Gefallen. Atkins schrieb ihn mit flinken Fingern ein, räusperte sich und legte die Hände in den Nacken. »Schauen wir mal, was unser Freund hier alles weiß.«
Wir schauten und waren enttäuscht. Der »Freund« mochte zwar vieles wissen, doch eine Antwort auf unsere Frage konnte er uns nicht geben.
Ein Ryback war nicht bekannt und auch nicht zur Fahndung ausgeschrieben.
»Und jetzt?« fragte Atkins. »Ist unser Problem nicht kleiner geworden.«
Er nickte. »Das denke ich auch. Aber euer Mann hat sich hier bei uns auf der Insel nicht strafbar gemacht. Für uns ist er nach wie vor ein unbeschriebenes Blatt.«
Damit hatten wir zwar nicht unbedingt gerechnet, es aber auch nicht ausgeschlossen.
Und so dachten wir darüber nach, wie es weitergehen konnte. Wir wollten auf keinen Fall einem Phantom nachjagen, obwohl alles darauf hindeutete.
Atkins rückte noch mit einer Möglichkeit heraus. »Kann ja sein, daß er einen Falschnamen benutzt.«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht. Ryback ist Ryback.«
Er deutete auf seinen Bildschirm. »Dann sind wir hier überfragt. Der Kamerad hier checkt wirklich alles ab, was möglich ist. Auch für uns gibt es Grenzen.«
»Ja, das haben wir gemerkt.«
»Kann ich sonst noch etwas für euch tun?«
»Nein, das war in diesem Fall alles.«
Atkins lachte und zupfte an seinem Gurgelpropeller. »Diese Besuche lobe ich mir. Wenn das so ist, könnt ihr öfter hier vorbeischauen.«
»Wir werden daran denken«, sagte ich.
Ziemlich frustriert verließen wir die Abteilung. Ähnliches waren wir gewohnt.
Beide blieben wir so lange ruhig, bis Suko mit den Fingern schnippte. Da standen wir bereits vor dem Aufzug.
»Mir fällt da was ein, John.«
»Raus damit.«
»Chang hat doch davon gesprochen, daß der Mann Amerikaner oder Kanadier ist.«
»Richtig. Daran dachte ich auch schon.«
»Kann ja sein, daß er in den Staaten registriert oder auch bekannt ist.«
Da ich nicht sofort reagierte, stieß Suko mich an. »Wir können es zumindest versuchen.«
»In den Staaten?«
»Ja. Und zwar bei Abe Douglas. Die haben drüben erst Abend. Vielleicht erreichen wir ihn noch in seinem Büro.«
Auf meinem Gesicht ging die Sonne auf. »Das ist echt stark. Gratuliere, daß du auch mal eine Idee gehabt hast.«
»Rede nicht, steig ein.« Suko hatte bereits gedrückt, und vor uns öffnete sich die Aufzugtür.
Anrufen wollten wir von unserem Büro aus, das im Dunkeln lag. Leer, keine Glenda Perkins, nur ihre neueste Errungenschaft, eine schicke Brille mit rötlichem Gestell, lag noch auf dem Schreibtisch.
Ich schaltete in unserem Büro das Licht an und pflanzte mich hinter meinen Schreibtisch. Abe Douglas’ Nummer hatte ich zwar nicht im Kopf, aber griffbereit.
Douglas war ein Freund von uns. Er arbeitete beim FBI, und wir hatten schon einige haarsträubende Fälle gemeinsam lösen können. Auch er wußte, daß es nicht nur normale Gangster gab, sondern auch Kreaturen, die mit dem menschlichen Verstand nicht zu fassen waren.
Ich schaltete den Lautsprecher ein, damit Suko mithören konnte.
Zumindest der Ruf ging schon mal durch - und es wurde auch abgehoben. Unser Freund Abe selbst war am Apparat. In seiner Stimme schwang nicht eben Begeisterung mit.
»Nun sei mal lieb, wenn dein Freund John Sinclair anruft, du alter Eisenfresser.«
»Ha, ist es denn die Möglichkeit? Da hast du aber Glück gehabt, ich wollte gerade verschwinden. War ein beschissener Tag.«
»Bei uns auch.«
Er schickte mir ein etwas kratzig klingendes Lachen ins Ohr. »Und jetzt rufst du an, damit wir uns gegenseitig etwas vorheulen können? Oder wie sehe ich das?«
»Anders.«
»Demnach dienstlich?«
»So leid es mir tut, Abe, aber das ist so. Was nicht heißt, daß Suko und ich uns nicht nach deinem werten Wohlbefinden erkundigen möchten und hoffen, daß es dir gutgeht.«
»Erst, wenn ich mein Bier gezischt habe. Hier ist es verdammt heiß. Zur Sache, John, um was geht es?«
»Um einen Mann.«
»Okay. Sein Name?«
»Er heißt Ryback.«
»Ja, und sonst?«
»Nichts, Abe, nur Ryback.«
Der G-man überlegte. Er schwieg zunächst mal. Dann hörte ich wieder seine Stimme, und er war dabei, den Namen mehrmals zu wiederholen, was mich aufhorchen ließ.
»Sagt dir der Name etwas, Abe?« fragte ich in seine Überlegungen hinein.
»Ich weiß nicht genau, John, laß mich noch mal einen Moment in Ruhe. Ich werde auch einen Kollegen fragen. Aber in meinem Kopf hat
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