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1069 - Die teuflischen Drei

1069 - Die teuflischen Drei

Titel: 1069 - Die teuflischen Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in die Schatten und sah aus, als würde sich ihr Körper dabei auflösen, selbst zu einem Geist werden, wie Ryback es möglicherweise war.
    Sie nickten sich zu. Dann griffen sie nach den Werkzeugen und machten weiter. Die Frauen sprachen nicht miteinander. Es war nur das Klatschen zu hören, wenn die ausgehobene Erde auf die Lehmhügel fiel…
    ***
    Ja, es passierte!
    Aber anders, als sich Marina Sadlock das vorgestellt hatte. Es war mir verdammt schwergefallen, die Beherrschung zu bewahren. Das verdammte Ende der Nadel war näher und näher gekommen. Ich hatte bereits die Hitze gespürt, aber ich hatte mich auch wahnsinnig zusammengerissen, weil ich einen bestimmten Zeitpunkt abwarten mußte. Es mußte überraschend erfolgen, denn so leicht war ich nicht umzubringen, auch nicht mit gefesselten Händen.
    Genau daran hing alles. An den gefesselten Händen. Ich hätte keine Chance gehabt, wenn die Frauen mir die Hände auf dem Rücken zusammengebunden hätten. Das hatten sie jedoch nicht getan, und so konnte ich sie trotz der Fesselung bewegen.
    Im richtigen Augenblick schlug und packte ich zu. Da mußte eines in das andere übergehen. Ich drosch dahin, wo der Griff der Beretta aus dem Hosenbund ragte. Ich wollte schlagen und zugleich die Waffe an mich nehmen.
    Es klappte.
    Der Treffer erwischte die Frau völlig unvorbereitet. Es kann verdammt weh tun und schocken, wenn ein Schlag in die ungeschützte und völlig darauf unvorbereitete Magengrube hineinjagt.
    Wie bei ihr.
    Sie kippte zurück.
    Ich achtete nicht auf den Schmerz, den der Blumendraht in meinen Handgelenken hervorrief, ich wollte nur die verdammte Waffe haben, und das schaffte ich auch.
    Es war ein irres Gefühl, den Griff zwischen den Händen zu spüren, aber das Gefühl verging in der nächsten Sekünde. In der Kürze der Zeit hatte ich es nicht geschafft, die Waffe richtig zu fassen. Außerdem waren meine Hände schweißnaß, und so rutschte die Beretta zwischen den Handflächen hindurch zu Boden.
    Wäre Marina Sadlock noch in der Nähe gewesen, so wäre das ihre große Chance gewesen.
    Sie war es nicht. Die plötzliche Wucht hatte sie zurückgetrieben. Sie hielt sich die getroffene Stelle, und auch ihr Mund stand offen. Daraus drangen gurgelnde Geräusche hervor. Ihr Gesicht war fahl geworden, und erst die Wand stoppte sie.
    Das Feuerzeug und die heiße Nadel lagen am Boden. Ebenso wie meine Pistole. Wobei ich versuchte, sie an mich zu nehmen. Ich wollte sie hochreißen und Marina in Schach halten oder auch mehr.
    Auf den Knien rutschte ich ihr entgegen. Dabei behielt ich Marina im Auge. Sie keuchte, sie spie aus, sie stand gebückt auf der Stelle, die Wand im Rücken, sie schüttelte den Kopf, aber sie konzentrierte sich nicht auf mich.
    Dafür erreichte ich die Beretta. Meine gefesselten Hände stießen nach unten. Sie landeten auf dem Metall. Durch die Bewegungen war der dünne Blumendraht wie selbstverständlich tiefer in meine Haut gedrungen, aber die Schmerzen ignorierte ich.
    Es war wichtiger, dieses Weib zu stoppen.
    Es sah schon ungelenk aus, wie ich versuchte, die Waffe anzuheben. Mit beiden Händen arbeitete ich, damit ich die Pistole zwischen die Handflächen klemmen konnte.
    Ich hielt sie einigermaßen sicher fest, obwohl die Hände zitterten. Das ließ sich nicht ändern, damit kam ich auch zurecht. Als mein Zeigefinger zum Abzug tastete, da hörte ich den irren Schrei.
    Mein Blick zuckte hoch.
    Auch Marina stand wieder aufrecht! Sie hatte gesehen, was passiert war, und die Veränderung der Lage hatte für diesen Wutausbruch gesorgt.
    Sie konnte es nicht begreifen, daß es mir gelungen war, den Spieß umzudrehen. Ich dachte für einen Moment daran, daß sie möglicherweise noch eine zweite Waffe bei sich trug, aber sie traf keinerlei Anstalten, sie zu ziehen.
    Sekunden entschieden. Vielleicht nicht über Leben und Tod. Es ging jetzt um andere Dinge. Sie mußte ihren Plan ändern. Marina konnte nicht mehr so weitermachen, und das war ihr anzusehen. Ihr Gesicht hatte all die Überheblichkeit und Siegesgewißheit verloren. Das sah ich trotz des immer schlechter werdenden Lichts, und es lag jetzt an mir, die Initiative zu übernehmen.
    »Keine Bewegung, Marina! Hüte dich!«
    Zuerst sah es aus, als wollte sie mir gehorchen. Sie schien aufzugeben, aber es war ein Irrtum. Ihr Körper, der für einen Moment zusammengesackt war, streckte sich. Plötzlich stand sie aufrecht, und dann schrie sie los.
    Es war zunächst nur ein Schrei. Sie mußte noch

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