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1069 - Die teuflischen Drei

1069 - Die teuflischen Drei

Titel: 1069 - Die teuflischen Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehen noch unter Rybacks Einfluß. Er war kein normaler Mensch. Er war der Hölle nahe. Der Teufel selbst hat ihn nicht nur begünstigt, er hat ihn auch verändert. Du kennst ihn doch. Sah er so wie ein normaler Mensch aus?«
    »Nein.«
    »Eben. Er hat sich einen Traum erfüllt. Er wurde zu einem dunklen Engel. Jeder Mord brachte ihn der Hölle ein Stück näher, Sinclair, und so wird es auch bei uns sein. Der Teufel braucht wieder jemand, auf den er sich verlassen kann. Ich und meine Freundinnen werden deshalb Rybacks Erbe übernehmen. Nach eurem Tod!«
    Die letzten drei Worte hatten sich bei ihr wie ein Abschluß angehört. Sie wollte nicht mehr reden, und sie sagte auch nichts. Statt dessen handelte sie.
    Marina blieb in meiner Nähe. Sie bewegte sich nach meinem Gefühl bewußt langsam, als sie beide Hände in die Taschen ihrer Jeans schob. Da der Stoff sehr eng am Körper lag, hatte sie schon Mühe, das hervorzuholen, was sie brauchte.
    Es war von Folter gesprochen worden. Ich hatte mich innerlich darauf eingestellt, sofern das überhaupt möglich war. Natürlich war die Spannung auch in mir gewachsen, und sie stand gewissermaßen vor einem ersten Höhepunkt.
    Ihre Hände waren wieder zu sehen. Nicht mehr frei, denn sie hatte aus den Taschen die verschiedenen Dinge hervorgeholt. In der linken Hand hielt sie ein normales Einwegfeuerzeug. Nichts Außergewöhnliches.
    Trotzdem hütete ich mich, zu lächeln, und das wäre mir auch vergangen, denn ich sah jetzt, was sie in der rechten Hand hielt. Es klemmte zwischen den Fingern und stach daraus hervor. Lang und dünn. Es war schlecht zu erkennen gewesen, bis Marina die Hand bewegte und ich eine bessere Sicht auf den Gegenstand erhielt.
    Er war dünn.
    Er war spitz.
    Er war auch lang.
    Es war eine Nadel!
    ***
    Marina Sadlock lächelte. Sie war eine Teufelin, ein Monster mit dem Aussehen einer Frau. Ich hatte in meiner Laufbahn wirklich viele schreckliche Gestalten kennengelernt und auch oft genug einen großen Haß mir gegenüber gespürt. Diese Person gehörte wirklich zur Spitze.
    Da mußte schon jede Menge Haß in ihr stecken, daß sie zu einer derartig schrecklichen Tat überhaupt fähig war.
    Ich wußte nicht genau, was Ryback mit ihr und ihren beiden Freundinnen angestellt hatte, aber er mußte sie einfach beherrscht und sie hörig gemacht haben.
    Ich saß noch immer auf dem Boden. »Ich will, daß du dich hinkniest«, sagte Marina, »ja, wie jemand, der vor seiner Königin kniet. Verstanden?«
    Für einen Moment schielte ich zu ihr hoch, sah ihren Blick, das Lauern und den Willen darin, und es blieb mir nichts anderes übrig, als zu nicken, um dann zu versuchen, meine Haltung zu verändern. Mit meinen gefesselten Händen war es gar nicht so einfach, die Stellung zu wechseln. Ich bewegte mich dabei ziemlich unförmig und spürte zudem auch wieder die Schmerzen im Kopf. Es waren eklige Stiche, die regelrecht durch ihn hindurchschnitten. Wieder riß ich mich hart zusammen, um nicht aufzustöhnen.
    Sie schaute mir zu. Hatte ihren Spaß. Lächelte. Es war ein Lächeln, für das ich ihr am liebsten einen Schlag ins Gesicht versetzte hätte. Einfach widerlich, überheblich und teuflisch.
    Ich schaffte es, vor ihr zu knien. Ja, es war so verdammt demütigend, und Marina verlangte mit barscher Stimme von mir, daß ich meinen Kopf anhob.
    Wieder schauten wir uns an.
    Sie von oben, ich von unten!
    Die Frau war durch nichts von ihrem Vorhaben abzubringen. Das spürte ich, das strahlte sie förmlich aus. Ihr leises Lachen entstand tief in der Kehle und kam mir vor wie das ferne Grummein eines abziehenden Gewitters.
    »Deine Haltung ist jetzt perfekt, Bulle. Vor mir knien. Das habe ich mir immer gewünscht. Ryback hat es mich gelehrt. Er war der Meinung, daß unsere Feinde vor mir knien sollen. Demut und Angst zeigen. Nur das ist wichtig.«
    Ich gab ihr keine Antwort. Jedes Wort wäre Verschwendung gewesen.
    Ich konzentrierte mich darauf, überleben zu können. Vielleicht war es mir möglich, eine Chance zu finden, aus dieser verfluchten Lage zu entwischen.
    Es sah nicht danach aus. Marina konzentrierte sich auf das Feuerzeug und die Nadel. Der Blick wechselte zwischen diesen beiden Fixpunkten hin und her. Es würde etwas passieren, das stand fest. Es würde sehr schnell passieren, und ich hatte mir noch immer keinen Plan zurechtgelegt.
    Die Furcht vor der schrecklichen Folterung überdeckte einfach alles andere.
    Die Flamme brannte.
    Ich hörte Marinas Lachen.
    Dann kam

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