Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1069 - Die teuflischen Drei

1069 - Die teuflischen Drei

Titel: 1069 - Die teuflischen Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
den verdammten Blumendraht zu gelangen. Ihn aufzudrehen. Bei mir sind die beiden Enden länger als bei dir.«
    Ich schaute hin. Es war hier die hellste Stelle im gesamten Zimmer. Suko hatte recht. Bei ihm ragten die Enden tatsächlich stärker hervor. Der Draht war über Kreuz gedreht, und erst ein Stück weiter unten hatte man ihn um die Gelenke gewickelt.
    Ich drückte mich so nahe an Suko heran wie möglich.
    Suko hielt mir seine Hände entgegen. »Auch wenn ich mal stöhne, John, ist es nur die Wut über meinen verbrannten Wagen. Denk immer daran.«
    »Klar, was auch sonst?«
    »Dann los!«
    Es war einfacher gesagt als getan. Ich konzentrierte mich auf meine Arbeit und versuchte alles zu vergessen, was uns eventuell hätte stören können. Wie die plötzliche Rückkehr der Marina Sadlock oder ihrer beiden Freundinnen.
    Die Finger waren nicht so beweglich wie normal. Der Draht saß verdammt fest. Zudem war er blank und deshalb rutschig. Auch ich rutschte einige Male ab, fluchte darüber, und mußte von Suko mehrmals beruhigt werden.
    Mit der Zeit bekam ich Routine. Ich dröselte die beiden Drahtenden auseinander, immer Sukos scharfes Atmen dicht an meinem rechten Ohr.
    Manchmal hörte ich ihn auch stöhnen. Seine Hände waren ebenfalls glatt geworden, da hatten sich Schweiß- und Blutstropfen miteinander vermischt.
    Es klappte immer besser. Ich bekam die beiden Drahtenden auseinander. Jetzt mußte ich nur noch den Rest von Sukos Handgelenken abdrehen. Bisher hatte uns niemand gestört. Wir beide hofften, daß es auch so blieb. Der Rest war zwar kein Kinderspiel, aber ich bekam ihn hin und schleuderte den Draht wütende weg.
    Suko stöhnte auf. Er ließ sich gegen die Wand sinken. Sein Gesicht war fahl. Er schloß die Augen. Für einen Moment glaubte ich, daß er wieder zurück in die Bewußtlosigkeit fallen würde, doch das trat nicht ein.
    Er massierte seine Hände, die Gelenke ebenfalls und verschmierte dabei das Blut.
    »Gönn mir die kleine Pause, John…«
    »Sicher.«
    Meine Hände waren nach wie vor gefesselt. Die Beretta lag dich neben mir. Ich schaute zur Tür. Sie war geschlossen. Auch hinter den Fenstern bewegte sich nichts, sofern ich das aus meiner Perspektive überhaupt sehen konnte.
    Wir waren und blieben allein. Das sollte auch noch so bleiben, hoffte ich.
    »Dann streck mir mal deine Hände entgegen!«
    Suko war wieder okay. Bei ihm ging es leichter. Zwar konnte er seine Finger noch nicht so perfekt bewegen wie normal, aber er löste mir den verdammten Blumendraht, schleuderte ihn ebenfalls weg und sagte danach genau das Richtig.
    »Wir sind wieder im Spiel, John!«
    Es tat gut, so etwas zu hören. Ich lachte scharf auf. »Und ob wir wieder da sind!« Zwar gehandicapt, aber immerhin. Ich knetete meine Handgelenke. Die Schmerzen würden so schnell nicht verschwinden, auch das Blut würde bald eine Kruste bilden, doch das spielte alles keine Rolle. Wichtig war, daß wir unsere alte Bewegungsfreiheit zurückerhalten hatten.
    Dann standen wir auf. Beide mußten wir lachen, als wir uns dabei zuschauten, denn unsere Bewegungen glichen denen von alten Männern, in deren Knochen die Gicht saß.
    Suko taumelte. Ich hielt ihn fest. Er bedankte sich und grinste mich scharf an. »Ich glaube, daß ich etwas mehr abbekommen habe. Ich fühle mich wie betrunken.«
    »Willst du hier im Zimmer bleiben?«
    Wütend schaute er mich an. »Suchst du Streit?«
    »Nein, ich meine es nur gut!«
    »Ach, hör auf, verdammt. Ich gehe mit dir. Mit diesen drei Frauen habe ich auch ein Hühnchen zu rupfen. Aber ich werde mich etwas zurückhalten.«
    »Ist schon okay.«
    »Was ist eigentlich mit dir? Wie toll bist du denn in Form, alter Knabe?«
    »Ich könnte Bäume ausreißen.«
    »Aber nur in der Sahara.«
    »Ja - wo sonst?«
    Nach dieser Antwort startete ich den ersten Gehversuch. Ich stieß mich dabei von der Wand ab. Die Beretta hatte ich wieder an mich genommen und hielt sie in der rechten Hand.
    Die ersten Schritte waren schlimm. Ich kam mir vor wie auf einem Boot, das über eine unruhige See schippert. Der Fußboden war das Meer, und ich bekam all seine Schwankungen voll mit. Auch die Wände blieben nicht ruhig. Sie schwankten ebenfalls von einer Seite zur anderen, aber es nahm ab. Nach der ersten Runde durch das Zimmer fühlte ich mich schon wieder recht gut, auch wenn die Schmerzen noch in meinem Kopf hämmerten. Zum Glück nicht so schlimm wie beim Erwachen.
    Auch Suko probierte es. Ihm ging es schlechter. Er brauchte

Weitere Kostenlose Bücher