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1069 - Tötet die Terraner!

Titel: 1069 - Tötet die Terraner! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Platzes und blickten wie gebannt auf das urwelthaft gigantische und gleichzeitig faszinierend schöne Pflanzenwesen.
    Es war Sagus-Rhet, der schließlich das Schweigen brach und leise sagte: „Er ist uralt, und dennoch strotzt er vor jugendlicher Kraft. Es scheint mir, als wohnte ihm etwas Besonderes inne, eine geheimnisvolle Kraft, die die Gebrechen des Alters von ihm fernhält."
    „Ja, es ist kein gewöhnlicher Baum", stimmte Kerma-Jo zu. „Ich fühle auch, daß ihn ein Geheimnis umgibt, eine unsichtbare Aura von kosmischer Reife und Weisheit."
    Er ließ seine Lähmwaffe fallen und richtete den Molekülbeschleuniger auf den Stamm dicht unterhalb der Krone.
    Vage erkannte Sagus-Rhet, was geschehen war und was geschehen sollte, denn auch er verspürte plötzlich den Impuls, mit dem Molekülbeschleuniger auf den Baum zu schießen.
    Um ihn zu vernichten!
    Um seine Reaktion zu testen!
    Nur undeutlich wurde sich Sagus-Rhet klar darüber, daß der Impuls nicht seinem eigenen Willen entsprang, sondern ihm von Seth-Apophis übermittelt wurde - und zwar auf eine Art und Weise, die ihn (und Kerma-Jo) zu überrumpeln drohte. Und das war es, was ihn so schwer traf, daß es seinen Widerstandswillen mobilisierte.
    „Suggestivsperre!" schrie er mit kaum noch erkennbarer Stimme.
    Er löste damit das Signal für die Erfüllung des selbstsuggerierten posthypnotischen Auftrags aus, der besagte, sich gegen alle Aufträge der Seth-Apophis zu sperren, bis er selbst herausgefunden hatte, wie er sie auslegen mußte. Das nächste, dessen sich Sagus-Rhet bewußt wurde, war, daß er am gleichen Platz stand, aber den Molekülbeschleuniger nicht mehr auf den Baum richtete, sondern fallen gelassen hatte - und daß Kerma-Jo neben ihm das gleiche getan hatte.
    „Beinahe hätten wir diesen Baum vernichtet", sagte er mit bebender Stimme.
    „Ohne unsere Suggestivsperre hätten wir es getan", erwiderte Kerma-Jo. „Zweifellos haben wir die Eingebung der Seth-Apophis falsch ausgelegt, oder?"
    „Es ist moralisch und ethisch nicht zu rechtfertigen, ohne schwerwiegenden Grund einen so herrlichen Baum zu zerstören", erklärte Sagus-Rhet. „Ganz abgesehen davon, daß dieser Baum kein gewöhnliches Gewächs ist. Wenn ich ihn nicht sehen würde, könnte ich denken, daß sich hinter seiner Erscheinung ein ganz anderes Wesen verbirgt als das optisch offensichtliche."
    „Wir müssen ihn subatomar erforschen", sagte Kerma-Jo. „Ich bin sicher, daß er ein unvorstellbares Geheimnis ..."
    Er brach ab, als er erneut den Impuls verspürte, mit dem Molekülbeschleuniger auf den Baum zu schießen. Als er sich bückte, um die Waffe aufzuheben, aktivierte sich seine Suggestivsperre. Er ließ die Waffe liegen und richtete sich wieder auf.
    Neben ihm richtete sich auch Sagus-Rhet wieder auf - und auch er hielt keine Waffe in den Händen.
    Kerma-Jo stöhnte. Seine Hände zuckten, als wollten sie ein Eigenleben entwickeln.
    Auch Sagus-Rhet spürte, daß Seth-Apophis ihnen weiterhin die Eingebung übermittelte, diesen Baum zu vernichten. Mit Hilfe der Suggestivsperre würden er und sein Partner diesem Impuls widerstehen können, aber nicht für lange, wenn sie darunter nicht psychisch zusammenbrechen sollten.
    Er begriff, daß sie sich ein Ventil schaffen mußten, um den psychischen Druck in erträglichen Grenzen zu halten.
    „Wir müssen irgend etwas tun, Kerma-Jo!" stieß er verzweifelt hervor. „Der Impuls, die Waffen aufzuheben und auf den Baum zu schießen, bewirkt einen starken Bewegungsdrang, der sich vielleicht in eine andere Richtung leiten läßt."
    „Aber was können wir tun?" klagte Kerma-Jo.
    „Wir müssen die nähere Umgebung des Baumes genau untersuchen", erklärte Sagus-Rhet. „Herabgefallene Früchte, keimende Samen, Wurzeltriebe - das alles gibt es hier wahrscheinlich."
    Er ging einfach los und bückte sich nach wenigen Schritten, um eine längliche, leicht gekrümmte Frucht mit grüner Schale aufzuheben. Dabei spürte er, wie der psychische Druck nachließ.
    Aus alter Gewohnheit setzte er den psionischen Teil seines Bewußtseins ein, um geistig in die subatomare Welt der Fruchtmaterie einzudringen. Dabei spürte er wieder, daß sich blitzschnell eine Verbindung zwischen seinem Bewußtsein innerhalb des fremden Körpers und jenem psionischen Sektor seines Zentralnervensystems innerhalb des eigenen Körpers aufbaute, der die psionische Kraft zum „Hineinsehen" in die Welt der subatomaren Teilchen lieferte.
    Durch das Wirbeln der Elektronen,

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