1069 - Tötet die Terraner!
dieser Erkundung vorlag, wollte er sich wieder auf das Niveau der subatomaren Teilchen begeben, um - vielleicht - zu erfahren, ob es dort eine zusätzliche bewegende Kraft gab, die von einer Art Bewußtsein ausging.
Doch dazu kam er nicht mehr, denn gleich einer alles verschlingenden Woge dimensional übergeordneter Impulse brach etwas über seinem Bewußtsein zusammen und schwemmte seinen eigenen Willen hinweg. Bevor die psionische Komponente seines Geistes wieder aus der atomaren und molekularen Welt des Baumes geschleudert wurde, nahm er noch wahr, wie sich die Intensität der Stoffwechselvorgänge plötzlich weit über das Erhaltungsniveau hinaus erhöhte.
Dann sah er sich wieder neben dem mächtigen Stamm am Boden hocken. Er merkte, daß er aufstand und sah, daß auch sein Partner sich aufrichtete. Sagus-Rhet ahnte, daß Seth-Apophis diesmal ihren Gehorsam erzwingen würde.
Verzweifelt versuchte er, seine Suggestivsperre zu aktivieren. Aber es gelang ihm nicht einmal, den entsprechenden Gedanken zu formulieren. Sein Wille war ausgeschaltet. Er bewegte sich unter dem Zwang eines fremden Willens dorthin, wo sein Molekülbeschleuniger lag - und er wußte, diesmal würde er ihn aufheben und auf den Baum schießen.
Da verdunkelte plötzlich ein riesiger Schatten die Sonne ...
Sagus-Rhet sah auf und entdeckte ein riesiges kugelförmiges Gebilde, das in relativ geringer Höhe langsam über das Ruinenfeld schwebte. Es flog völlig lautlos. Nur die Luftturbulenzen, die ein so großer Körper unweigerlich hervorrief, erfüllten kurz darauf die Atmosphäre mit dem stoßweisen Heulen von Windböen, die Staub und trockene Blätter aufwirbelten und über dem Boden kreiseln ließen.
Im ersten Augenblick dachte Sagus-Rhet, es wäre das Raumschiff, in das sie damals, bei ihrem ersten Ausflug an die Oberfläche dieses Planeten, geholt worden waren - in zwei anderen Austauschkörpern. Dann wurde ihm klar, daß das unmöglich war, denn jenes Schiff lag als halbzerschmolzenes Wrack auf einem anderen, Lichtjahre entfernten Planeten.
Aber der Typ war derselbe, daran zweifelte Sagus-Rhet nicht, denn er sah es mit „eigenen" Augen - und es dauerte nicht lange, bis er begriff, was das bedeutete.
Die Terraner waren zurückgekehrt!
Die Feinde! sagte ihm eine Eingebung - und er wußte, daß sie von Seth-Apophis kam.
Aber er glaubte es nicht. Zum erstenmal in der Geschichte der Dargheten hatte ein Angehöriger dieses Volkes die geistige Sperre durchbrochen, die es Dargheten bis dahin unmöglich gemacht hatte zu begreifen, daß es die Lüge gibt.
Erschüttert versuchte er, diese Erkenntnis geistig zu verarbeiten. Ihm war, als hätte sich seinem Bewußtsein ein neuer, bis dahin unbekannter Horizont geöffnet, ein Horizont, der Ausblick auf etwas für ihn ungeheuerlich Häßliches, Gemeines und Abstoßendes gewährte und vor dem es sich am liebsten wieder verschlossen hätte.
Doch das ging nicht. Diese Tür ließ sich nicht wieder verschließen.
Sagus-Rhet drehte sich nach seinem Partner um und sah, daß auch Kerma-Jo erschüttert war über das abstoßend Schmutzige, das sich auch vor seinem Bewußtsein aufgetan hatte.
„Sagus-Rhet!" stieß Kerma-Jo bebend hervor. „Seth-Apophis hat uns wissentlich die Unwahrheit übermittelt. Die Terraner sind keine Feinde."
„Und wir sind nicht mehr gezwungen, den Baum zu vernichten", erkannte Sagus-Rhet.
„Wir haben unseren freien Willen wieder."
Er hob den Molekülbeschleuniger hoch, um ihn weit fortzuwerfen, aber er tat es nicht, denn plötzlich wurde ihm bewußt, daß er und Kerma-Jo sich vor den Terranern verstecken mußten, um bei passender Gelegenheit zuzuschlagen.
Er wollte seine Suggestivsperre aktivieren und stellte entsetzt fest, daß sie nicht mehr vorhanden war. Seth-Apophis mußte sie bei ihrem letzten Angriff aus seinem Bewußtsein gebrannt haben. Es gab keine Möglichkeit mehr für ihn, sich dem Willen der Superintelligenz zu widersetzen. Ja, er hatte Mühe, sich immer wieder ins Bewußtsein zurückzurufen, daß er nicht aus freiem Willen, sondern als Beauftragter der Seth-Apophis handelte.
Er und Kerma-Jo riefen ihre Tripliden mit Hilfe von Suggestivimpulsen zu sich, dann verließen sie den Platz und den Baum, um sich ein Versteck zu suchen und abzuwarten, mit welcher Absicht die Terraner zu diesem Planeten zurückgekehrt waren.
5.
Perry Rhodan wandte sich nach Alfo Kohamer um, als er aus dessen Richtung einen Laut hörte, der wie „Tss" klang.
„Gibt es
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