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1070 - Gefangene der Materie

Titel: 1070 - Gefangene der Materie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Genau wie wir vermutet haben."
    Frolinger beorderte seinen Ausgrabungskommandos auf die andere Seite der Baustelle, wo sie einen weiteren Schacht ausheben sollten. Von dort aus sollte ein Stollen quer durch den Boden zu der zentralen Höhle geführt werden.
    Rhodan schätzte, daß diese Arbeit eine knappe Stunde in Anspruch nehmen würde, aber er wurde nicht ungeduldig, denn ein Erfolg zeichnete sich schließlich ab.
    Er unterhielt sich mit Alaska über einige Aspekte ihrer bisher gemachten Erfahrungen, aber dabei ergaben sich keine neuen Gesichtspunkte. Sämtliche Spekulationen über das Versteck der Porleyter waren schon diskutiert worden. Nur noch handfeste Entdeckungen würden die Terraner jetzt weiterbringen.
    Endlich meldete Frolinger, daß der Stollen abgesichert sei (zu diesem Zweck wurde einfach eine schnell glasierende und praktisch unzerstörbare Kunststoffmasse in den Gang geblasen) und ein Voraustrupp zur zentralen Höhle vorstieß.
    Frolinger blieb mit seinen Männern, die unter der Planetenoberfläche operierten, in Funkkontakt. Wenig später konnte er Rhodan melden, daß man siebzehn Androiden entdeckt hatte. Wie Rhodan angenommen hatte, befanden sie sich in einem Zustand totenähnlicher Starre.
    „Nun bist du an der Reihe, Perry", sagte Alaska. „Was machen wir mit diesen siebzehn Babys?"
    „Schafft sie herauf!" befahl Rhodan.
    Obwohl sie nun schon mehrfach die krabbenähnlichen Androiden gesehen hatten, vergingen die nächsten Minuten für Rhodan voll gespannter Erwartung. Erst als eine Montageplattform mit siebzehn säuberlich nebeneinander aufgereihten Androiden aus der Tiefe heraufgeglitten kam, machte sich so etwas wie Ernüchterung in Rhodan breit.
    Unbewußt hatte er damit gerechnet, daß hier vielleicht irgend etwas Ungewöhnliches geschehen könnte, etwas, daß sie einen Schritt auf ihrer Suche weiterbringen würde.
    „Da sind sie", sagte Frolinger sachlich. „Du kannst über sie verfügen."
    Rhodan befahl der Technikerin, die die Montageplattform steuerte, diese zu den Dargheten hinüberzubringen.
    „Ich hoffe, du weißt, worauf du dich da einläßt", warnte Alaska seinen Freund. „Wenn Kerma-Jo und Sagus-Rhet dem Einfluß von Seth-Apophis verfallen - und sei es auch nur für ein paar Augenblicke -, erleben wir hier eine Katastrophe."
    „Ja", sagte Rhodan verdrossen.
    Er wußte selbst, daß sein Vorgehen mit einer gehörigen Portion Leichtsinn verbunden war.
    Als die beiden Plattformen nebeneinander verankert waren und Rhodan zu den Dargheten hinaufschwebte, kam zu seiner Verdrossenheit noch ein Gefühl tiefen Unbehagens.
    „Das sind alle, die wir hier gefunden haben", sagte er zu den Materiesuggestoren.
    „Siebzehn Kunstkörper, die offenbar nur darauf warten, daß sie von irgend jemand beseelt werden."
    Kerma-Jo (oder Sagus-Rhet, wer wollte das in diesem Fall sagen?) fragte trocken: „Welche beiden sollen wir nehmen?"
    Rhodan leckte sich die Lippen. Er wußte, daß ihm die Demonstration einer unheimlichen Macht bevorstand. Das verunsicherte ihn. Die Fähigkeiten der Materiesuggestoren entzogen sich weitgehend der Kontrolle durch die Menschen. Man konnte von Glück sagen, daß die Dargheten friedlich waren.
    Jedenfalls solange, wie sie nicht von Seth-Apophis beherrscht werden! fügte Rhodan in Gedanken hinzu.
    Rhodan starrte auf die Reihe der siebzehn weißhäutigen Körper mit den ockergelben Gesichtern und den blaßgrauen Rückenpanzern. Er spielte mit der Idee, das ganze Experiment im letzten Augenblick abzublasen. Zu viele Dinge waren unkalkulierbar.
    Aber er sagte: „Das ist gleichgültig. Die beiden äußeren vielleicht."
    Er blickte angestrengt in Richtung der beiden Kokons, obwohl er natürlich wußte, daß er kaum etwas sehen würde. Neben ihm entstand eine Bewegung. Gucky, den es nicht mehr an seinem Wächterplatz gehalten hatte, war an Rhodans Seite materialisiert.
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann erhoben sich die beiden Androiden, die rechts und links außen lagen, und standen aufrecht auf der Plattform.
    Rhodan hatte in einer anderen Variante schon gesehen, wie diese Körper „beseelt" wurden (zum erstenmal, als Kerma-Jo und Sagus-Rhet im Auftrag von Seth-Apophis in die Androidenkörper an Bord der DAN PICOT eingedrungen waren), aber er war trotzdem verblüfft, wie schnell und übergangslos es geschah.
    Einer der Androiden sagte etwas, und Rhodans Translator übersetzte: „Ich bin Kerma-Jo!"
    „Und ich bin Sagus-Rhet", ergänzte der rechts stehende

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