Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

Titel: 1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geteilt worden.
    Er schloß die Augen…
    ***
    Einer der Soldaten hatte die Tür geöffnet. Dahinter malte sich ein Gang ab, und dort mußte es auch den Zugang zum Krematorium geben, das meine letzte Ruhestätte werden sollte. Der Soldat wartete auf uns, aber Blake wollte sich noch Zeit nehmen. Er hielt jetzt meine Beretta in seiner rechten Hand und dirigierte mich auf die Scheibe zu.
    »Schau dir deinen Sterbeplatz noch einmal von außen an, Bulle.«
    »Kein Interesse.« Darauf war ich wirklich nicht scharf, aber ich mußte mich allmählich mit dem Gedanken vertraut machen, daß meine Chancen immer mehr sanken und die Aussicht, diesem teuflischen Menschen zu entkommen, mehr als gering war.
    Was konnte ich noch tun?
    Nichts. Es wäre Selbstmord gewesen, hätte ich mich falsch bewegt oder den Major angegriffen. Gegen Kugeln war ich machtlos. Gegen Feuer zwar auch, aber man ließ mir noch immer einige Minuten Zeit, bis es schließlich soweit war, und manchmal passieren Wunder in der letzten Sekunde.
    Der Major war zwar mit seinen Experimenten weit fortgeschritten, aber hatte seine golemähnlichen Wesen noch nicht in einer Art von »Massenproduktion« fertigstellen können. Er stand gewissermaßen am Beginn, und das gab mir Hoffnung. Mit meiner Verbrennung sollte sich das ändern. Er wollte aus mir wieder eine neue alte Gestalt schaffen, mich aus Asche klonen und meine Freunde ebenfalls.
    »Ich ahne, was du denkst, Sinclair. Ich weiß es sogar, aber es gibt kein Zurück.«
    Er winkte mit der Waffe. »Geh schon in den Gang und bleib dort stehen.«
    Die beiden Soldaten erwarteten mich bereits. Ich ging auf sie zu. Mir fiel auf, daß sie ihre Sicherheit verloren hatten. Sie waren äußerlich zwar ruhig, doch in den Augen malte sich schon eine gewisse Sorge ab. Ihre Kollegen hatten sich nicht gemeldet. Es war schwer für sie, das zu akzeptieren, aber ihren Chef schien es nicht zu stören. Er konzentrierte sich darauf, mich zu verbrennen. Dieses Vorspiel bereitete ihm eine Vorfreude.
    Wir irrten uns alle. Blake sprach das Thema trotzdem an. Nichts hatte er vergessen. Er wandte sich an McNeill. »Du wirst nachschauen und die beiden suchen. Vielleicht sind ihre Geräte defekt. Aber sei vorsichtig, der Chinese kann wieder erwacht sein. Er sieht mir nicht so aus, als wäre mit ihm zu spaßen.«
    »Ja, Sir!«
    Allein wollte Blake mit mir nicht bleiben, deshalb ließ er seinen zweiten Mann zurück, befahl ihm aber, es noch einmal mit einer Kontaktaufnahme zu versuchen.
    Ich hatte die Gedanken an mein eigenes Schicksal etwas zurückgedrängt.
    Es konnte durchaus sein, daß etwas passiert war. Suko traute ich alles zu. Ob es allerdings reichte, mich vor dem Feuertod zu retten, das stand in den Sternen.
    Vom Gang her gab es den Eingang zum Krematorium. Es reihte sich harmonisch in diesen Bau ein. Da war wirklich alles perfekt gemacht worden, wenn auch recht schlicht.
    Natürlich war die Tür aus einem feuerfesten Material hergestellt worden.
    Die Hitze im Innern des Krematoriums war zudem nie lang. Ein kurzer Stoß reicht aus. Die Körper wurden erfaßt und zerschmolzen, bevor die Asche durch den Trichter rieselte und zu ihrem Zielort gelangte.
    McNeill war verschwunden. Ich hatte es nur mehr mit zwei Gegnern zu tun, aber auch die reichten aus. Blake hatte sich wieder gefangen. Er wollte, daß es weiterging. »Öffne die Tür zu deinem Sarg, Sinclair…«
    Ich wußte, was es meinte. Es hatte auch keinen Sinn, sich zu sträuben, sei es auch nur mit Worten. Ich mußte in den bitteren Apfel beißen. Es war für mich schon ein verdammtes Gefühl, einen Schritt auf die Tür zuzugehen. Blake hatte recht gehabt. Als ich sie aufdrückte, da kam ich mir wirklich vor, als wäre es der Eingang zu meinem Grab, das in diesem Fall aus einem Rost bestand, über den ich gehen konnte, ohne Angst haben zu müssen, durch die Lücken zwischen den Gittern in die Tiefe zu fallen.
    Ich sah auch die Rohre an den Seiten, mit den Düsen, aus denen sehr bald das Gas strömen und sich entzünden würde. Das alles kannte ich, aber selbst auf dem Rost zu stehen war schon etwas anderes, als in durch eine Scheibe zu beobachten.
    Blake dirigierte mich bis zur Mitte. Der Geruch hatte sich ebenfalls verändert.
    Es stank nach Gas, das zumindest war mein Eindruck. Vielleicht bildete ich es mir auch ein, ich wußte es nicht genau. Noch ein anderer Geruch wehte mir entgegen. Er war kalt, er war rußig, und er strömte aus der Tiefe hoch, die unter dem Gitter lag. Auch

Weitere Kostenlose Bücher