Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1073 - Das rotierende Nichts

Titel: 1073 - Das rotierende Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Gerjok ins Schiff.
     
    4.
     
    „Eine Plattform nähert sich uns", meldete Asshard. Er zeigte auf einen der Ortungsschirme.
    „Also doch", seufzte Loudershirk. „Ich war so verrückt, mir zeitweilig einzubilden, Topue würde uns nicht folgen."
    „Topue?" fragte Asshard erstaunt. „Dann weißt du, wer da kommt? Woher?"
    Loudershirk antwortete nicht. Er eilte zum Feuerleitstand des Schiffes und richtete die Energiekanonen auf die Plattform, doch jetzt fiel ihm Asshard in den Arm.
    „Nicht doch", sagte er. „Das geht zu weit. Hast du vergessen, in welcher Situation wir uns befinden? Wir können es uns nicht leisten, so etwas zu tun. Vielleicht benötigen wir die Hilfe Topues schon in wenigen Minuten. Außerdem wäre das nicht Flucht aus dem Einflußbereich von Seth-Apophis, sondern offener Kampf gegen die Superintelligenz. Du solltest dir das genau überlegen."
    Loudershirk blickte den Assistenten schockiert an. Er war nicht gewohnt, daß man ihm in dieser Weise widersprach und noch dazu belehrte. Dennoch lenkte er ein.
    „Vielleicht hast du recht", sagte er und fügte leise und drohend hinzu: „Allerdings solltest du das nicht noch einmal tun. Es könnte dein Ende bedeuten. Ungehorsam werde ich auf keinen Fall dulden."
    „Ich war nicht ungehorsam", verteidigte Asshard sich und nahm eine demütige Haltung an, mit der er dem Wissenschaftler anzeigte, daß er sich nicht gegen ihn auflehnen wollte. „Jeder von uns kann mal einen Fehler machen. Ich wollte nicht mehr als dir helfen."
    „Es ist gut", erwiderte Loudershirk. „Sprechen wir nicht mehr darüber. Überlegen wir lieber, was wir mit Topue und diesem Wesen tun, das bei ihm ist."
    „Am einfachsten und effektvollsten wäre es, Traah auf sie zu hetzen", schlug Tash-Tesch vor, ein Sawpane, der sich selten zu Wort meldete, sich jedoch fast immer sarkastisch äußerte, wenn er einmal etwas sagte.
    „Zweifellos", stimmte Loudershirk zu. „Die Frage ist nur, wie bringen wir den Vogeldazu, die beiden anzugreifen?"
    Er verstummte und beugte sich lauschend vor. Ein eigentümliches Donnern und Krachen näherte sich ihnen.
    „Traah", rief Asshard entsetzt. „Er bricht durch die Wände und kommt in die Zentrale."
    Er hatte kaum zu Ende gesprochen, als eine Wand über einem Computer zerbarst.
    Metall- und Kunststoff teile wirbelten durch die Zentrale.
    Schreiend wandten sich die Sawpanen zur Flucht, als Traah sich mitten durch einen zerplatzten Bildschirm hindurch in die Zentrale stürzte.
    Loudershirk und Asshard, die in der Nähe eines Schottes standen, gelang es, dieses relativ schnell zu öffnen. Entsetzt beobachteten sie, wie das Vogelwesen unter den anderen Sawpanen wütete. Tash-Tesch war das erste Opfer. Traah schmetterte ihn mit einem fürchterlichen Schnabelhieb zu Boden, während er mit einer Fußkralle den Schutzanzug eines anderen Sawpanen aufschlitzte.
    In den knapp zwei Sekunden, die Loudershirk und Asshard zwangsläufig an dem sich öffnenden Schott ausharren mußten, starben die beiden anderen Assistenten in der Zentrale.
    Wie von Sinnen rannten der Wissenschaftler und Asshard einen Gang entlang und stürzten sich schließlich in einen abwärts gepolten Antigravschacht.
    Im Hangar kamen ihnen Pashtha und Trumg entgegen. Ihnen folgten Topue und Icho Tolot.
    „Wir müssen sofort verschwinden", rief Loudershirk.
    „Die anderen sind alle tot", fügte Asshard hinzu. „Traah hat sie umgebracht."
    „Wer ist Traah?" fragte Topue unwirsch. „Wollt ihr mir weismachen, daß jemand an Bord ist, der hier nichts zu suchen hat?"
    Loudershirk erklärte mit knappen Worten, was geschehen war, und er zeigte auf die Zerstörungen, die das Vogelwesen im Hangar angerichtet hatte. Als er seinen Bericht beendet hatte, wandte Topue sich an den Haluter.
    „Wenn ich nicht vorher gesehen hätte, was du mit diesen Trümmerstücken gemacht hast, würde ich nicht glauben, was Loudershirk sagt", bemerkte er. „Jetzt sehe ich es anders."
    Icho Tolot deutete auf die Schleuse.
    „Wenn wir die einzigen sind, die noch leben", sagte er, „können wir auch verschwinden. Lassen wir dieses wüterische Wesen doch allein. Was schert es uns, wenn es hier an Bord ist? Wir wollen zur Anlage zurück. Alles Weitere interessiert uns nicht."
    „Er hat recht", erwiderte Loudershirk. „Ich sehe ein, daß es ein Fehler war, mich von der Anlage zu entfernen. Weiter komme ich ohnehin nicht. Also laßt uns verschwinden, solange das noch möglich ist."
    Ein eigentümliches Glucksen ertönte,

Weitere Kostenlose Bücher