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1073 - Das rotierende Nichts

Titel: 1073 - Das rotierende Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er auch schon erkannte, daß dies nur noch ein Wrack war. Zwei Trümmerstücke von unübersehbaren Dimensionen, die nur zu erkennen waren, weil eine Serie von Blitzen aus dem Oberteil des Beiboots schoß, waren zusammengeprallt und hatten das kleine Raumschiff zwischen sich eingeklemmt. Dabei war es zu mehr als einem Drittel zerquetscht worden.
    Topue hatte offenbar einen unverzeihlichen navigatorischen Fehler gemacht.
    Im Widerschein der Blitze machte der Haluter die Plattform aus, mit der sie gekommen waren. Unbeweglich verharrten die Roboter darauf, die sie begleitet hatten. Er stieß sich vom Wrack ab, glitt zu dem Sawpanen hinüber, packte ihn und schwebte mit ihm zur Plattform. Er hätte sie verfehlt, wenn nicht einer der Roboter einen Greifarm nach ihm ausgestreckt und ihn mit Loudershirk zu sich herangezogen hätte.
    Icho Tolot schnallte den Sawpanen an einen Sitz und blickte dann zum Wrack hinüber.
    Zwei Gestalten schwebten von dort heran, von denen die eine unschwer als Topue zu identifizieren war. Mit ihm kam ein Sawpane in seiner unverkennbaren Rüstung.
    „Hierher!" rief der Haluter und schaltete einen der Scheinwerfer der Plattform an, um eine Orientierungshilfe zu geben. „Beeilt euch. Lange können wir nicht mehr hier bleiben."
    Die Roboter halfen dem Gerjok und dem Sawpanen, der sich als Pashtha zu erkennen gab.
    „Es war ein Fehler in der Steuerung", erklärte Topue. „Plötzlich befanden wir uns zwischen diesen Brocken und kamen nicht mehr heraus."
    „Wo ist das Schwingenschiff?" fragte der Haluter. „Ich kann es nicht mehr sehen."
    Er hatte das Gefühl, unter zwei gewaltigen Bergen zu stehen, die sich allmählich auf ihn herabsenkten.
    „Es ist ebenfalls zerquetscht worden", antwortete der Gerjok. „Wir haben nur noch die Plattform, aber das reicht uns ja. Was ist mit ihm?"
    Er deutete auf Loudershirk.
    „Nichts", antwortete dieser. „Bei mir ist alles in Ordnung. Ich war nur für einige Zeit nicht bei Bewußtsein. Wer hat mich hier hergebracht?"
    „Das war ich", antwortete der Haluter. „Aber das spielt keine Rolle. Beeile dich, Topue, bring uns hier weg."
    „Ich bin schon dabei", antwortete der Gerjok. „Glaubst du, ich habe Lust, hier zermalmt zu werden?"
    Er führte die Plattform von den Materiebrocken weg in die Dunkelheit hinaus. Die Instrumente vor ihm leuchteten auf und spendeten ein unwirklich erscheinendes Licht, und dann flammten zahlreiche Scheinwerfer an der Plattform auf, so daß einige der Trümmerstücke in der Nähe besser zu sehen waren. Die meisten zeichneten sich auf den Radarschirmen ab, die Topue die einzig wirklich verläßliche Orientierungshilfe gaben.
    Ich bin gespannt, ob der Gerjok wirklich zur Anlage zurückfindet, dachte der Haluter.
     
    *
     
    Mehrere Flugstunden von Icho Tolot und der Plattform entfernt, mit der Topue durch das Trümmerfeld flog, öffnete der Jauk Prol ein Ventil und beugte sich lauschend nach vorn, als danach Wasser in ein Röhrensystem schoß.
    „Mag sein, daß hier bald alles in die Brüche geht", sagte er dabei. „Wenn es aber tatsächlich so weit kommen sollte, dann werden wir uns wenigstens noch einmal unter würdigen Umständen bewegen können."
    „Glaubst du wirklich, daß es aus ist mit uns?" fragte Qawa. „Ist es so schlimm?"
    Die beiden Jauks befanden sich in einer Halle, in der große Pumpen arbeiteten. Mit ihrer Hilfe füllten sie ein weitverzweigtes Röhrensystem mit Wasser.
    Die Jauks waren amphibische Wesen von einem entfernt humanoiden Aussehen. Ihr Körper ähnelte einer Röhre, die etwa 50 Zentimeter dick und 150 Zentimeter lang war.
    Am oberen Ende saß eine halbkugelförmige Aufwölbung, eine Art Kopf, an dem sich die Sinnesorgane ballten - Dutzende von Sehröhrchen, Hörfühlern und Geschmackstastern -, so daß das ganze Gebilde wie eine umgekippte Schüssel aussah, die von unterschiedlich langen und dicken Gräsern bewachsen wurde. Die Halbkugel war gallertartig, die Fransen waren lila.
    Jauks waren zugleich Kiemen- und Lungenatmer. Sie hatten zwei Armpaare, von denen eines verkümmert, das andere aber gut ausgebildet war. Die Arme endeten in zerfaserten Extremitäten, die sich aus Greiflappen zusammensetzten, deren Zahl zwischen zehn und fünfzehn schwankte. Kleidung trugen die beiden Jauks Prol und Qawa nicht, sondern lediglich breite Gürtel, in denen sie allerlei Utensilien untergebracht hatten.
    „Es ist noch viel schlimmer", erwiderte Prol. „Ich rechne damit, daß die Plattform noch zwei oder drei

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