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1073 - Liebling der Toten

1073 - Liebling der Toten

Titel: 1073 - Liebling der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist. Der einen besonderen Draht zu den Toten hat. Der mit ihnen Verbindung aufnehmen kann und spürt, daß noch etwas von Restleben in ihnen steckt.«
    »Er meint es nur gut.« Sie nickte Tanner zu. »Auch mit Ihnen. Er hat Ihnen doch das Bild des Killers geschickt, der meinen Sohn umgebracht hat. Jetzt muß es Ihre Aufgabe sein, ihn zu stellen. Meinen Sie denn, Sie können es schaffen?«
    »Bestimmt. Wir setzen ihn auf die Fahndungsliste. Außerdem wissen wir bereits seinen Namen.«
    Erica Morton erschrak. »Das… das ist wirklich wahr? Sie… Sie kennen ihn?«
    »Ja. Er heißt Wayne, the pig.« Die Frau erschauerte. »Meine Güte, welch ein Name. Wayne, das Schwein.«
    »Es sagt alles. Er ist ein Zuhälter. Er hat sich hier in dieser Gegend aufgehalten und hat nicht nur einen Menschen auf dem Gewissen. Auch eine junge Frau kam ums Leben. Sie wurde dort ermordet, wo auch Ihr Son den Tod fand.«
    »Und wo war das?«
    Tanner beschrieb ihr die Stelle. Mrs. Morton nickte mehrmals. »Ja, das Haus kenne ich. Es liegt praktisch in unserer Straße. Ich weiß aber nur, daß es leersteht, mehr ist mir nicht bekannt. Von den Mädchen habe ich nichts gehört.« Sie zog die Nase hoch. »Das ist alles so furchtbar. Damit habe ich nie gerechnet. Mir ist es im Leben kaum richtig gutgegangen. Daß ich jetzt so etwas noch erleben muß!«
    »Könnte es denn sein«, fragte ich, »daß dieser Hardy sich noch mal bei Ihnen melden wird?«
    Erica seufzte. »Das kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen. Mit mir hat er darüber nie gesprochen. Aber was soll er noch hier? Ich glaube nicht, daß er mich noch einmal besucht. Er hat ja getan für mich, was getan werden mußte, denke ich. Möglicherweise wird er sich jetzt um andere Menschen kümmern. Ich glaube nicht, daß ich die einzige bin, die sich in einer derartigen Lage befindet. Ich weiß nur, daß ich jetzt allein auf der Welt stehe. Auch wenn das Verhältnis zu Kevin nicht immer gut war, aber ich wußte, daß es da noch jemand gegeben hat, um den ich mich kümmern muß. Es war einer da, den ich versorgen konnte. Und das ist doch wichtig.«
    »Da habe Sie recht.« Ich machte ihr trotzdem Mut. »Sie sind noch keine alte Frau, Mrs. Morton. Ihr Sohn wird geholt werden, darum wird sich mein Kollege kümmern. Zuvor muß leider noch die Mordkommission hier erscheinen und…«
    Etwas piepte. Es war das Handy meines Freundes Tanner. Der Chief Inspector verzog unwillig das Gesicht, brummte etwas vor sich hin, zog den flachen Apparat aber dann hervor und meldete sich.
    Was der Anrufer ihm sagte, verstand ich nicht, aber es mußte außergewöhnlich sein, denn Tanner zeigte sich überrascht und nervös zugleich. Er spielte mit seinem Hut, den er auf dem Kopf hin und her schob.
    »Tun Sie, um Himmels willen, nichts! Wir kommen! Überlassen Sie alles uns!«
    Damit war die Sache erledigt. So schnell hatte ich Tanner selten vom Sitz hochschnellen sehen. Er lachte scharf, erst dann gab er mir eine Erklärung. »Meine Leute haben diesen Wayne gefunden. Gar nicht mal weit von hier in einem Hotel.«
    Das war genau die Nachricht, die wir erhofft, mit der wir aber kaum noch gerechnet hatten. Auch mich hielt nichts mehr auf dem Sessel. Wir schafften es kaum, uns von Mrs. Morton zu verabschieden. Das hatte nichts mit Unhöflichkeit zu tun, sondern mit Jagdfieber…
    ***
    Wayne, the pig, fühlte sich nicht gut. Es ging ihm dabei nicht um die beiden Morde, die belasteten sein Gewissen nicht. Nein, er glaubte daran, daß er einen Fehler begangen hatte. Er konnte auch nicht herausfinden, welcher das war, und so ging er davon aus, daß er sich möglicherweise ein falsches Opfer ausgesucht hatte. Zumindest, was den jungen Mann anging.
    Natürlich hatten sie die Leichen gefunden. Und natürlich würden die Bullen auch die Mädchen aus dem Haus holen. Ein großer finanzieller Verlust stand ihm bevor, und das ärgerte ihn. Es war jedoch besser, Geld zu verlieren, als das Leben, und davon gab es leider nur eins, und das war ihm sehr wertvoll.
    Über ihn wußten die Mädchen nicht viel, abgesehen von Sally Moreno.
    Sie war zwar ein hartes Weib, aber wenn sie den nötigen Druck bekam, würde sie wohl reden, und das wiederum hatte ihn veranlaßt, woanders unterzukriechen und nicht in seinem normalen Hotel. Er wollte sich auch nicht zu weit vom Tatort entfernen und hatte sich deshalb für ein kleines Hotel in der Nähe entschlossen, das den Namen nicht einmal verdiente.
    Absteige hätte besser gepaßt. Er wollte auch

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