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1073 - Liebling der Toten

1073 - Liebling der Toten

Titel: 1073 - Liebling der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Regen die Sicht verwischte.
    »Er bewegt sich nicht normal«, sagte Suko leise.
    »Richtig.«
    »Dann ist er es.«
    Der Mann hatte dunkles Haar. Er trug eine braune Jacke und eine schwarze Hose. Seine Bewegungen sahen zwar gelassen aus, aber es steckte schon eine gewisse Spannung darin. Männer wie er waren irgendwie ständig auf der Flucht.
    Kein anderer tankte, das war unser Glück, und auch dieser Miller schien zufrieden zu sein, denn er tat nichts Ungewöhnliches. Er ließ den Sprit in den Tank laufen und blieb neben dem Wagen stehen, die Hände locker in die Seiten gestemmt.
    Aber sein Kopf bewegte sich. Er wollte alles im Blick behalten, und das gelang ihm auch. Manchmal blickte er zum Verkaufsraum-. Verdacht schöpfte er nicht, und so lief auch der Rest des Tankens normal ab.
    Die entscheidende Sekunde würde noch kommen, das wußten wir genau und waren verdammt gespannt. Tanner und seine Leute hatten vor, ihn festzunehmen, wenn er sich an der Theke befand und zahlte. Er war dann abgelenkt, und diese Chance sollte genutzt werden.
    »Gefällt es dir, daß wir hier im Auto hocken?« fragte Suko.
    »Nein.«
    »Dann könnten wir doch heimlich…«
    »Nein, nein, laß es lieber. Es ist Tanners Spiel. Das muß er auch durchziehen.«
    »Wie du willst.«
    Der angebliche Killer hatte seine Arbeit beendet. Er ging auf den Eingang zu, dessen Tür sich vor ihm zur Seite schob.
    Ab jetzt wurde es spannend.
    Warten, lauern. Ich merkte, wie ich unruhig wurde. Daß in der Nähe etwas passieren oder bald passieren würde, das wollte mir nicht in den Kopf, weil ich nicht unmittelbar dabei sein konnte. Ich stellte mir vor, was jetzt passierte. Der Mann ging zur Theke, um dort zu zahlen. Er würde den Besitzer sehen, den er kannte. Er sah auch ein neues Gesicht, aber würde er auch eine Frage stellen?
    Alles lag in der Schwebe. Es konnte viel passieren, aber auch gar nichts.
    Da hockten wir schon wie auf einem Pulverfaß, und meine Nervosität steigerte sich.
    Zumindest Suko hatte an seiner Seite die Scheibe nach unten fahren lassen, auch wenn Regentropfen in den Rover wehten und kühl unsere Haut benetzten.
    War die Ruhe echt und normal? Oder bildete ich mir ein, daß sie falsch war?
    Keiner würde mir darauf eine Antwort geben können. Weiter entfernt rauschten die Fahrzeuge über die Straße. Wenn der Killer festgenommen werden sollte, dann mußte es jetzt geschehen.
    »Das gefällt mir nicht«, flüsterte Suko. »Es dauert mir einfach zu lange.«
    »Mir auch.«
    Suko schaute mich an. Sein Blick sagte alles. Auch wenn wir Tanner versprochen hatten, uns zurückzuhalten, fühlten wir uns jetzt nicht mehr daran gebunden.
    Wir stiegen aus.
    Die Türen waren kaum wieder zugeschwappt, als wir schon die Waffen zogen. Noch immer hatten wir Glück, daß kein anderer Fahrer hielt, um zu tanken. Wir wollten uns dem Verkaufsraum auch nicht auf dem normalen Weg nähern. Die Tanksäulen ließen wir außer acht. Uns führte von der Seite her der Weg an das Ziel heran, das wir auch schnell erreichten. Wir standen jetzt an der Stelle, an der sich Vorder- und Breitseite trafen und brauchten nur um die Ecke zu spähen, um einen ersten Blick in den Verkaufsraum werfen zu können.
    Das gelang uns auch.
    Es war nicht viel zu sehen, weil unsere Sicht von einem Regal teilweise verdeckt wurde. Auch die Verkaufstheke mit der Kasse sahen wir nicht, dafür einen Gang, in dessen Mitte ein Doppelregal mit eingeräumten Waren stand.
    Wir riskierten mehr und schoben uns vor.
    Sofort blieben wir stehen, zuckten aber nicht zurück, denn wir wollten kein Aufsehen durch diese hastigen Bewegungen erregen. Es sah aus wie auf einem Filmset, aber es war kein Film, der hier ablief, sondern verdammte Realität.
    Auf dem Boden lag ein Mann und bewegte sich nicht. Er gehörte zu Tanners Leuten. Tanner selbst stand, aber er rührte sich ebensowenig, denn die Mündung einer Waffe mit aufgedrehtem Schalldämpfer berührte seinen Nacken…
    ***
    Miller hatte die Lage im Griff.
    Warum und wieso er etwas bemerkt hatte, darüber brauchten wir nicht nachzugrübeln. Es gibt eben Killer, die den Instinkt eines Tieres besitzen, und dazu gehörte auch der Mann in der braunen Jacke.
    Wegen des aufgesetzten Schalldämpfers hatten wir auch keinen Schuß gehört. Es war sogar damit zu rechnen, daß der Mann auf dem Boden nicht mehr lebte.
    Von Tanners anderen drei Leuten sahen wir nichts. Sie mußten aber wissen, was passiert war, sonst hätten sie sich schon längst gezeigt oder

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