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1074 - Das Templerkreuz

1074 - Das Templerkreuz

Titel: 1074 - Das Templerkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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steckte.
    Wir waren schon tiefer gegangen und würden sicherlich in einer Viertelstunde dem Flugplatz in Palma entgegenschweben. Auch Jane wurde wieder wach, als es hieß, daß sich die Passagiere wieder anschnallen sollten.
    Sie lächelte. »Das war ein schöner Flug.«
    »Stimmt.«
    Sie rieb ihre Augen, schaute aus dem Fenster und erklärte mir, daß die Insel bereits zu sehen war.
    Die Maschine sackte noch tiefer und steuerte den Flughafen an. Wir sahen die Strände, aber auch die Hochhäuser, die diese Gegend leider versaut hatten.
    Dann huschte schon der Flugplatz unter uns hinweg, dann die Landebahn, und die Landung verlief glatt.
    Hinter uns grölten die Urlauber. Sie klatschten in die Hände, sangen einen populären Sommerhit und sprachen davon, daß sie die ganz große Sau rauslassen wollten.
    Mir war das egal, denn ich würde mich sowieso nicht dort herumtreiben, wo man nur schüttete.
    Frauen und Männer. Da spielten die Geschlechter keine Rolle.
    Wir bekamen unsere Waffen zurück und gehörten zum Glück zu den ersten, die die Maschine verlassen konnten. Es war nicht ausgeschlossen, daß uns der spanische Kollege erwartete, doch nicht auf dem Rollfeld, wo die Sonne die Welt in einen Backofen verwandelt hatte, sondern später beim Zoll.
    Ein lächelnder Mensch, der Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Dennis de Vito aufwies, begrüßte uns und bat uns dann zur Seite, wo wir in Ruhe sprechen konnten.
    Bei spanischen Kollegen auf dem Festland war ich bekannt, weniger hier auf der Insel.
    Jane und ich mußten groß und breit erklären, daß wir hier keine Gangster jagen wollten, und ich wiederholte mehrere Male, daß es wirklich nur darum ging, einem Freund einen Gefallen zu tun.
    Wir wollten gemeinsam Urlaub machen.
    »Warum mit der Waffe?«
    »Ich bin es gewohnt, sie bei mir zu haben. Sie sind doch auch Polizist?«
    Der Kollege verzog den Mund. »Ja, leider.« Dann lächelte er. »Sollten Sie trotzdem Probleme bekommen, rufen Sie mich an. Ich lebe in Palma.« Er gab Jane und mir eine Karte.
    »Danke.«
    »Dann schöne Ferien.« Der Unterton in seiner Stimme machte uns klar, daß er uns nicht so recht glaubte. Ich konnte mir auch vorstellen, daß wir hin und wieder beobachtet wurden.
    Wir konnten den Zoll passieren. Im Sommer war auf dem Flughafen von Palma permanent Action angesagt. Reisende, die ankamen, Urlauber, die abflogen, darüber sauer waren und ihren Frust in Alkohol ertränkten, all das erlebten wir. Wir sahen bleiche und sonnenverbrannte Gesichter, aber nirgendwo das unseres Freundes Bill Conolly, der uns eigentlich hatte abholen wollen. Zumindest hatten wir es ausgemacht.
    Jane Collins war nachdenklich geworden. Ihre Reisetasche hatte sie zwischen ihre Beine gestellt und schüttelte den Kopf. »Warum ist er nicht gekommen?«
    »Er kann sich verspätet haben.«
    »Ach ja?«
    »Du glaubst nicht daran?«
    »Nicht so ganz.«
    »Wie lange warten wir noch?«
    »Eine Viertelstunde.«
    »Und dann?«
    Sie lächelte. »Nehmen wir uns einen Leihwagen und fahren auf eigene Faust los.«
    »Wohin?«
    Jane legte zwei Finger gegen ihr Kinn. »Wie hieß der Ort noch, in dem sich das Kreuz befinden soll?«
    »Porreres.«
    »Ja, schauen wir uns da um. Ich könnte mir vorstellen, daß wir sie dort treffen.«
    »Okay.«
    Die Viertelstunde zog sich hin. Nach wie vor hielten wir Ausschau, sahen aber weder etwas von Sheila noch von Bill. Nur der Kollege fiel mir einmal auf. Er war noch nicht verschwunden und stand im Hintergrund. Wenn mich nicht alles täuschte, war er sogar damit beschäftigt, in ein Handy zu sprechen.
    »Dann wollen wir mal«, sagte Jane und hob ihre Tasche an. »Der kommt nicht mehr.«
    Sie hatte es nicht eben fröhlich gesagt, und auch mir war das Nichterscheinen unseres Freundes suspekt. Sehr nachdenklich und auch nicht unbedingt schnell näherten wir uns den Schaltern der Verleihfirmen. Dort mieteten wir einen VW-Polo. Allerdings ohne Klimaanlage.
    »Wir sind auch lange nicht gebraten worden«, sagte ich.
    Der Wagen war schwarz. Darauf lag noch ein leichter Staubfilm. Jane überließ mir das Fahren. Sie hatte aus ihrer Tasche eine Karte hervorgekramt und sie aufgeschlagen.
    »Welche Richtung?« fragte ich.
    »Südosten.«
    »Wie weit ungefähr ist es?«
    Jane überlegte, zuckte die Achseln und meinte: »Ich schätze, so vierzig bis fünfzig Kilometer.«
    »Die reißen wir schnell ab.« Ich startete, allerdings mit einem verdammt unguten Gefühl…
    ***
    Bill Conolly hatte alles gesehen. Für wenige

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