Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1074 - Lockruf aus M3

Titel: 1074 - Lockruf aus M3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
seinen Anlagen ausgewertet worden. Ein Porleyter befand sich nicht unter ihnen! Sie gehörten zu jenen Wesen, die versucht hatten, das System der Fünf-Planeten-Anlage anzufliegen, ohne darüber nachzudenken, daß ihre Freunde, befreite Porleyter niederer Rangstufe, längst nicht mehr den Einfluß besaßen wie vor etwas mehr als zwei Millionen Jahren.
    Bei dem Gedankengang erschrak Dano. Der Hauch des Todes hatte ihn soeben gestreift. Sein Opfer sagte dazu „Gewissen". Er schüttelte den Eindruck ab und konzentrierte sich erneut auf seine Planung.
    Das Opfer war nahezu übernahmebereit. Sorgen bereitete Dano ein psychomentaler Effekt, den er bei den ersten Manipulationen mit dem Unterjochten nicht hatte vorhersehen können.
    Da er sich von Anbeginn an über die alten Gebote seines Volkes hinweggesetzt und sich in einem lebenden, instinktintelligenten Wesen integriert hatte, war es ihm möglich gewesen, unter Umgehung der üblicherweise verwendeten Androiden-Aktionskörper zu agieren. Außer ihm hatten nur noch seine beiden Mitbrüder, Drymos-Vara-Kerg und Lomander-Arga-Kerg, Besitz von bewegungsfähigen Lebewesen mit ebenfalls geringer Intelligenz ergriffen. Auch sie mußten das sein, was sein Opfer mit dem Begriff „Entartete" bedachte.
    Beide waren tot; verschollen, nachdem sie die Raumschiffe der Abholflotte unbrauchbar gemacht und die drei Androiden-Aktionskörper zerstört hatten. Dano hatte sie für verrückt gehalten, doch nun hatte er aus den bestehenden Tatsachen das Beste zu machen.
    Er war der letzte Porleyter mit dem Drittnamen „Kerg", der Obersten Instanz. Den Ruf zur Abholung der niederen Porleyter hatte Dano ignoriert. Er hätte ihm wegen der Zerstörung der Transportschiffe sowieso nicht Folge leisten können.
    Er lenkte die Kärraxe aus den Schaltstationen, ließ sie in schlangenhaft geduckter Haltung durch die weiten Gänge toben und lauschte für einen Moment auf das schon wieder aufkommende Hungergefühl.
    „Fressen!" teilte sein Wirtskörper mit. „Fressen, Hunger."
    Dano entschloß sich, nochmals die Zuchtanlage aufzusuchen. Die Kärraxe fand den Weg mit sicherem Instinkt. Wieder begann die widerwärtige Zeremonie der Fütterung.
    Als es Dano überstanden hatte und sein Ungeheuer gesättigt war, schwebte er mit ihm zur Oberfläche empor.
    Aerthan stand im Zenit. Sengende Hitze lastete über dem weiten Land. Hinter sich gewahrte Dano die schneebedeckten Gipfel des zentralen Gebirgszugs, der den Nord-Süd-Kontinent durchzog.
    Danos Impulsstrom fand den Sternjuwel. Er strahlte seine hyperphysikalisch bedingten Impulse ab, die er wahrscheinlich vor Millionen Jahren beim Passieren eines starken 5-D-Strahlers als positive Ladung empfangen hatte. Die Tatsache, daß die Strahlung Psi-Komponenten besaß, war ein glücklicher Zufall.
    Die paraphysikalische Programmbereitschaft des abgestürzten Meteors, seine gespeicherte Aufladungsenergie fokussieren und daher gleichgerichtet auf einen Punkt abstrahlen zu lassen, war Danos Rettung gewesen. Ohne den millionenfachen Verstärkungsfaktor wäre er dem ungeheuerlichen Willen seines Opfers unterlegen.
    Nun sah es anders aus - bis auf einen Faktor, der Dano-Kerg nicht zur Ruhe kommen ließ.
    Bei seinen früheren Versuchen - es waren Tausende gewesen -, sich in das schlafende Intelligenzwesen zu integrieren, hatte er jedes Mal einen Bruchteil seines eigenen mentalen Potentials zurückgelassen. Erst dadurch würde es ihm möglich sein, Besitz vom Körper seines Gefangenen zu nehmen. Allerdings führte dieses Vorgehen auch dazu, daß das Opfer einen Teil von Danos Wissen übernehmen konnte - und das machte die Sache gefährlich.
    Die zweite erschwerende Tatsache für die Übernahme war der Sternjuwel an sich.
    Ohne ihn wäre das Opfer mittels seiner individuellen Parakräfte niemals in der Lage gewesen, auf mentaler Ebene zu senden und einen der soeben angekommenen Fremden über so große Entfernungen hinweg zu erreichen.
    Dano hatte es tolerieren müssen, sonst wäre er gezwungen gewesen, den Sternjuwel unbrauchbar zu machen. Das aber lag nicht in seinem Interesse. So duldete er es weiterhin, allerdings mit steigendem Groll, daß sein Opfer die enorme Verstärkerleistung des Juwels benutzte, um unerwünschte Informationen zu senden.
    „Das hört bald auf!" dachte Dano, während seine Kärraxe durch weite Täler und über hügelige Savannen raste. Ihre vier mächtigen Beine endeten in furchteinflößenden Krallen. Bei jedem Sprung hinterließen sie tiefe

Weitere Kostenlose Bücher