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1074 - Lockruf aus M3

Titel: 1074 - Lockruf aus M3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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antworten und auf die klar erkennbare Bedeutung des Begriffes hinweisen, aber er kam nicht mehr dazu.
    Der Angriff erfolgte überraschend und gezielt. Er war vorbereitet worden, oder die einschlagenden Strahlungsbündel hätten unter anderem die auf der Rumpfoberseite des Diskus eingebaute Klarsichtkanzel getroffen.
    Das Triebwerk erglühte zuerst in Rotglut. Der Kalup schaltete durch die Notautomatik sofort ab. Das Versorgungskraftwerk wurde voll getroffen.
    Eine Explosion zerstörte die Bodenbleche der hoch liegenden Kanzel: Die Druckwelle wurde von der Unterseitenpanzerung gestoppt, aber dort begann der Ynkelonium-Terkonitstahl allmählich aufzuglühen.
    Weitere Waffenstrahlungen von offenbar nur geringer Intensität trafen die Landebeine, schlugen in die Hauptzentralautomatik ein und lösten auch dort kleine Detonationen aus.
    Alaskas erster und letzter Gedanke vor dem Aussteigen galt dem Rat des Unbekannten, den Notversorgungstender abzuwerfen. Wenn man einen besessen und den Ruf befolgt hätte, wäre er nun in relativer Sicherheit gewesen. Etwas stand für den Transmittergeschädigten jedoch fest: Wenn es Unbekannte auf die sofortige Vernichtung des gelandeten Bootes mitsamt dessen Besatzung abgesehen gehabt hätten, wären mit Sicherheit wirksamere Waffen eingesetzt worden. So aber schoß man sehr behutsam und gezielt.
    „Helme schließen, Kampfanzüge aktivieren, Lebenserhaltungssystem durchsehen! Wir steigen aus!" schrie Alaska, bemüht, den Lärm zu übertönen. Gleichzeitig schlug er mit der Faust auf den handtellerbreiten Druckschalter der Kabinenablösung.
    Nuru vernahm das Krachen der vier Minisprengladungen. Die halbrunde Klarsichtkanzel aus stahlfestem Kunststoff wurde an den Sollbruchstellen aus der Verankerung gerissen und steil nach oben davongeschleudert.
    Der Antigravprojektor seines Kampfanzugs hatte die Schwerkraft des Planeten - sie betrug 0,89 Gravos - als Grundlage für seine Leistungsabgabe genommen.
    Zusammen mit Cerai und Gucky schwebte Alaska aus der klaffenden Rumpföffnung.
    Sein sofort anspringendes Schubtriebwerk trieb den Körper steil nach oben.
    Nuru Timbon verließ die brennende Jet als letzter. Er hatte wertvolle Sekunden benötigt, um die Sachlage zu erfassen. War das seine diplomatische Mission? Er wollte es nicht glauben.
    „Mehr Fahrt!" rief Alaska in sein Helmmikrophon. „Hochschalten, Nuru! Die Caraga wird explodieren."
    Er sah aus bereits größerer Höhe, daß auch Nurus Triebwerk auf Mediumschub umschaltete. Die vorhandenen atmosphärischen Gase boten sich der Robotautomatik zum Ansaugen, Verdichten und Aufheizungsprozeß an. Die Folge der Umschaltung war ein glühender Strom atmosphärischer Partikel, die mit hoher Schubleistung aus der Schwenkdüse des Rückentornisters zischten.
    Alaska flog voran. Sein Ziel war ein steil aufragender, keilförmiger Berg von etwa dreihundert Meter Höhe. Es handelte sich um einen Ausläufer des nahen Hochgebirges.
    Dort hatte Alaska im letzten Augenblick vor der Landung eine Massenortung vorgenommen.
    Er verschwand hinter dem Berg. Cerai, Gucky und Timbon folgten ihm blindlings.
    Niemand schoß auf sie. Den unbekannten Gegnern schien es zu genügen, das Kleinraumschiff unbrauchbar gemacht zu haben.
    Als sich die vier Personen auf einem gedeckten Wiesenhang westlich des Berges trafen und ihre Abwehrschirme abschalteten, schauten sie sich vorerst wortlos an, bis Gucky erstaunlich gelassen sagte: „Das waren Roboter verschiedenartiger Konstruktion. Die habt ihr wohl auch gesehen, oder?"
    Cerai nickte stumm. Alaska schwieg, in Selbstvorwürfe verstrickt, und Nuru war zu fassungslos, um überhaupt ein Wort der Entgegnung zu finden.
    „Weit im Hintergrund war aber ein Lebewesen. Ich habe es parapsychisch geortet."
    Alaska befreite sich von den ihn quälenden Selbstvorwürfen.
    „Welches Lebewesen? Dein Hilferufer?"
    „Quatsch!" widersprach Gucky erbost. „Es war ein Saurier, ein geistloses Monstrum mit Instinkten, aus denen ich nur sein Freßbedürfnis herauslesen konnte. Dazu kamen aber noch ganz andere Schwingungen. Sie zeugten von hoher Intelligenz und Überlegung. Das Schlangenvieh kann das nicht ausgestrahlt haben. Jemand, der denken kann, muß in seiner Nähe gewesen sein. Und er hat auch die Aktion geleitet und die Roboter gesteuert. Mir ist ein Licht aufgegangen, warum mein Hilferufer schallend lachte, als Cerai um Landeerlaubnis bat. Das ist bei dem Knaben anscheinend nicht drin. Bei dem hiesigen Steuermann, meine

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