1075 - Die Waffe der Porleyter
eben nicht ständig in fremder Leute Gedanken herum!"
CC zuckte zusammen, denn diese Antwort klang so abweisend, als wären sie sich tatsächlich fremd. Zu allem Überfluß drehte Gucky sich um und watschelte ohne ein weiteres Wort davon.
„Welche Laus ist dem denn über die Leber gelaufen?" stieß Clifton Callamon hervor.
„Wissen Sie etwas?"
Alaska Saedelaere hatte sich allmählich halbwegs daran gewöhnt, gesiezt zu werden, aber angenehm war es ihm noch immer nicht.
„Nein", brummte er. „Er wird schon darüber reden, wenn er die Zeit für gekommen hält.
Es ist sinnlos, ihn ausfragen zu wollen."
„Wem erzählen Sie das?" fragte CC mit leisem Spott. „Ich kenne ihn selbst lange genug."
Er drehte sich um und beobachtete Cerai Hahn, die an ein Kontrollpult getreten war und die Lagerräume der SODOM unter die Lupe nahm.
„Ausflug beendet?" fragte er mit freundlichem Spott.
„Ja", sagte sie einsilbig.
Callamon seufzte und ging zu ihr hinüber.
„Es tut mir leid", sagte er leise. „Aber Sie werden selbst zugeben müssen, daß es unvernünftig war, sich so lange in eine geöffnete Schleuse zu stellen. Was hätten Sie denn gemacht, wenn der Porleyter Sie dort angegriffen hätte?"
„Er hat nicht angegriffen", stellte sie fest. „Warum sollte er auch? Hinter uns ist er ja nicht her. Er will Sie haben, und ich bin sicher, daß er Sie nicht so leicht entkommen läßt."
„Es wird ihm schwer fallen, uns nach Zhruut zu folgen", bemerkte Callamon mit leichtem Spott. „Zu Fuß wird er nicht gehen können."
Sie sah ärgerlich zu ihm auf.
„Sie halten mich wohl für sehr dumm, wie?" fragte sie unwillig.
„Aber nein", versicherte er eilig. „Ganz im Gegenteil. Aber im Augenblick weiß ich nicht, worauf Sie hinauswollen."
Cerai Hahn deutete auf die Bildschirme, die die Umgebung der SODOM zeigten.
„Wir befinden uns nun schon seit Stunden an diesem Ort", sagte sie leise. „Wundert es Sie nicht, daß er uns so lange in Ruhe gelassen hat? Ich hatte erwartet, daß er alles versuchen würde, um uns von der SODOM fernzuhalten, aber er hat sich einfach zurückgezogen."
„Und das beunruhigt Sie?"
„Sehr sogar", erklärte sie ernst. „Sagen Sie, was werden wir auf Zhruut finden?"
„In erster Linie die zentrale Schaltstation. Wenn wir da hineinkommen und die richtigen Knöpfe erwischen, wird die Barriere um Neu-Moragan-Pordh erlöschen."
„Ja", murmelte Cerai Hahn nachdenklich. „Und dann kann Perry endlich diese Anlage näher in Augenschein nehmen."
Callamon wirkte für einen Augenblick schockiert. Es erschien ihm nach wie vor als geradezu unanständig, den Großadministrator beim Vornamen zu nennen - einfach so.
Andererseits war Perry Rhodan kein Großadministrator mehr. Die Zeiten hatten sich geändert. Clifton Callamon war sich der Tatsache bewußt, daß er ein Anachronismus war. Die Geschichte war über ihn hinweggegangen, und es fiel ihm schwer, den richtigen Anschluß zu finden. Er zweifelte jedoch nicht daran, daß es ihm irgendwann gelingen würde.
„Die zentrale Schaltstation ist nur eines von den Zielen, die Sie im Auge haben", sagte Cerai Hahn mitten in seine Gedanken hinein. „Da ist noch etwas. Sie haben es mal erwähnt."
„Sie meinen die WAFFE?"
„Ja."
Callamon lachte.
„Ich werde sie wohl kaum finden", behauptete er. „Und wenn ich sie doch finde, werde ich nicht wissen, was ich damit anfangen soll. Die Technik der Porleyter ist fremdartig und schwer zu verstehen."
„Auch für Sie?"
Unwillkürlich sah Callamon an sich hinab. Er wußte, daß der Porleyter einschneidende Maßnahmen getroffen hatte, um diesen Körper für sich bewohnbar zu machen.
Callamons Herz war entfernt und gegen ein technisches Gebilde ausgetauscht worden, und sein Stoffwechsel wurde von einem anderen Gerät reguliert. Er besaß die relative Unsterblichkeit. Aber er wußte deshalb noch lange nicht, wie das alles funktionierte.
Ähnlich ging es ihm mit vielen anderen porleytischen Einrichtungen. Er sah sie, wußte, welchem Zweck sie dienten und wie man sie in Betrieb setzte - aber die tieferen Geheimnisse blieben ihm verborgen.
„Warum inspizieren Sie die Lagerräume?" wich er auf ein anderes Thema aus.
„Es geht um Turghyr-Dano-Kerg", sagte Cerai Hahn leise. „Ich habe den Verdacht, daß der Porleyter im Körper der Kärraxe bereits an Bord der SODOM ist."
„Die Kärraxe ist gut zwanzig Meter lang", bemerkte Callamon. „Sie ist also kaum zu übersehen."
„Da bin ich mir nicht so
Weitere Kostenlose Bücher