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1076 - Der Weg der Porleyter

Titel: 1076 - Der Weg der Porleyter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer!"
    „Wer?"
    „Ein Porleyter!"
    Sie verdrehte die Augen.
    „Greg, du hast schon bessere Witze gemacht. Mit dieser Sache von heute morgen werdet ihr Burschen mich noch in einem Jahr aufziehen. Also jetzt..."
    „Er hat recht", flüsterte Harry entsetzt. Er war aufgesprungen und stand heftig gestikulierend neben Gregor. „Aber es sind zwei. Und ich glaube, sie... greifen die Space-Jet an!"
    „Eine Horde von Trotteln", schimpfte die Kommandantin vor sich hin, schwang sich aus dem Sitz und sah es selbst.
    „Oh nein!"
    Zwei Porleyter in ihren Aktionskörpern waren in den Hangar eingedrungen und näherten sich jetzt schnell dem Beiboot. An ihrer Absicht bestand kein Zweifel.
    „Die wollen die HULLY GULLY kapern", sagte Harry. „Joan, was tun wir jetzt?"
    Sie stützte sich auf ein Pult und sah, wie die Aktionskörper unter dem Rumpf der Space-Jet verschwanden.
    „Nichts."
    „Was heißt ‚nichts’? Joan, unsere Zeit ist abgelaufen. Wir müssen hinaus!"
    „Wenn wir jetzt das Außenschott öffnen, gefährden wir sie. Wir warten, bis sie sich ausgetobt und festgestellt haben, daß sie nicht zu uns hereinkommen. Die Bodenschleuse ist dicht und abgeriegelt. Sie werden bald genug haben und abziehen.
    Ihr wißt, was uns blüht, wenn wir unsere wertvollen Gäste auch nur annähernd gefährden. Nein, Jungs, da lasse ich mich auf nichts mehr ein."
    Dumpf waren jetzt Schläge zu hören.
    „Sie müssen völlig verzweifelt sein", sagte Gregor. „Sie hämmern sinnlos gegen die Hülle."
    „Weil sie aus der RAKAL heraus und auf ihren Planeten wollen", nickte Joan. „Noch ein Grund zum Warten. In ihrem Wahn bringen sie's fertig und stürzen sich aus dem Hangar, sobald das Außenschott auffährt."
    Das überzeugte schließlich auch Harry. Mit hängenden Schultern ließ er sich in seinen Sitz fallen.
    „Das gibt Ärger", prophezeite er. „So oder so - wir geraten immer tiefer in diesen Schlamassel hinein." Er sah zu Don hinüber. „Was machst du da eigentlich?"
    Der zuckte die Schultern.
    „Während ihr euch in Selbstmitleid ergeht, habe ich die Bildoptiken auf die Porleyter gerichtet. Ich lasse alles aufzeichnen, für den Fall, daß man uns später Vorwürfe macht."
    Joan drückte ihm einen Kuß auf die Wange und setzte sich ebenfalls wieder vor ihre Kontrollen.
    Sie mußten eine geschlagene Viertelstunde warten, bis sich die Porleyter endlich zurückzogen.
    Nur eine Minute später hoben Schwerkraftfelder das Beiboot sanft aus dem Hangar.
    Joan zog die Space-Jet in einer völlig überflüssigen Schleife über den riesigen Talkessel, an dessen Rändern längst andere Schiffe gelandet waren. Überall waren Raumfahrer zu erkennen, die mit den Landungskommandos der ersten Welle auf die steril wirkende, in Blautönen gehaltene Oberfläche dieser phantastischen Welt hinabgeregnet waren.
    „Manchmal glaube ich", ließ sich Gregor vernehmen, „du hast die fatalistische Neigung, zu provozieren, wo und wann es nur geht, Joan."
    Sie winkte ab und brachte die HULLY GULLY in den Sektor, der ihr zugewiesen war.
    „Hier sind alle Gebäude rot", staunte Harry. „Auch der Boden - einfach alles." Er warf der Kommandantin einen scheuen Blick zu. „Aber was erwartet uns hier? Schlagt mich tot, aber ich habe ein verdammt ungutes Gefühl."
    „Irgend jemand wird genau das einmal tun, wenn du weiter so redest."
    „Was?"
    „Dich totschlagen! Wo hast du nur diese Ausdrücke her?"
    Joan ließ die Aufzeichner laufen und lehnte sich zurück. In einiger Entfernung waren zwei andere Beiboote zu sehen, die langsam über die tote Landschaft dahinzogen.
    Tot! dachte Joan. Genau das trifft es. Tot und kalt. Es war eine Kälte, die sich durch die Schiffshülle fraß, durch die Raumanzüge, durch die Haut.
     
    3.
     
    Der Talkessel, wenngleich sein Durchmesser das Doppelte von dem des Flaggschiffs betrug, schien den Koloß kaum aufnehmen zu können. Callamon hatte den Kopf weit in den Nacken gelegt und war außerstande, seine Blicke von der lichterglänzenden Hülle zu wenden.
    Gucky mußte ihn mit sanfter Gewalt in die Wirklichkeit zurückholen. Die drei waren inzwischen von Raumfahrern umringt. Die Männer und Frauen musterten Callamon wie ein Wesen aus einer anderen Welt - und genau das war er im Grunde ja auch.
    Eine Space-Jet stand bereit, um die ungleichen Gefährten in die RAKAL WOOLVER zu bringen.
    „Komm, Clifton", sagte der Ilt. „Die RAKAL läuft dir nicht weg."
    Alaska verschwand in der Bodenschleuse. Nur zögernd folgte ihm

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