1076 - Der Weg der Porleyter
Kosmokraten wirktet.
Ihr tatet es nicht ohne Sinn. Sollten die Porleyter irgendwann im Lauf ihrer Entwicklung einmal in Gefahr geraten, negativen Kräften zu erliegen, dann sollte Voire da sein, um dies zu verhindern. Stimmt auch dies soweit?"
„In etwa, ja", gab Oso zu.
Aber es wirkte, als habe er jedes Interesse an einer Unterhaltung mit dem Terraner verloren.
„Oso", sprach Rhodan die Vermutung aus, die sich nach allem, was er von Callamon gehört hatte, aufdrängte, „kannst du dir vorstellen, daß Voires Dahinscheiden ein Grund für das veränderte Verhalten der Porleyter während der letzten Stunden ist?"
Die zeitliche Übereinstimmung war auffallend. Voire mußte auf Zhruut gestorben oder erloschen sein, wenige Stunden, bevor die Porleyter an Bord der RAKAL WOOLVER wieder unruhig zu werden begannen.
Doch konnte das, was immer ihr Tod bewirkt haben mochte, über eine solche Entfernung hin wirken?
„Oso!"
Der Ersterweckte gab keine Antwort. Es war offensichtlich, daß er und die anderen zweihundert nicht mehr die Absicht hatten, mit Rhodan über Voire zu reden.
„Laßt uns jetzt gehen!" forderte Oso statt dessen. „Es ist auch in eurem Interesse. Laßt uns das Schiff verlassen, bevor es zu spät ist."
Rhodan mußte es tun, obgleich ihm die Art und Weise, wie sich auch Oso nun ihm gegenüber verhielt, nicht behagte.
„Du hast mir versprochen, daß ich hier Aufklärung über zumindest die erste der drei Ultimaten Fragen erhalten würde, Oso", beharrte er.
„Was ist der Frostrubin?"
Oso schien mit sich zu ringen.
Endlich richteten sich seine Augen wieder auf den Terraner, nachdem er den Kopf zur Seite gewendet hatte.
„Nun gut", sagte der Porleyter dumpf, während die anderen immer unruhiger wurden.
„Du weißt, daß unsere letzte große Tat im Auftrag der Kosmokraten darin bestand, den Frostrubin zu verankern. Dies geschah vor etwa 2,2 Millionen Jahren eurer Zeitrechnung."
„Und?"
Rhodan mußte die in ihm aufsteigende Erregung niederkämpfen, daß nun endlich ein weiterer Teil des Schleiers gelüftet würde.
„Wir sprachen schon davon, was seither mit dem Anker und dem Frostrubin geschah, Perry Rhodan. Doch du sollst die Koordinaten erhalten, die den Ankerplatz des Frostrubins bestimmen. Bevor wir das Schiff verlassen, werde ich sie der Zentralpositronik übermitteln."
„Oso, was ist der Frostrubin?"
Wieder zögerte der Porleyter. Rhodan hatte fast nichts anderes mehr erwartet.
„Wir haben unseren Teil der Abmachung erfüllt, Oso", erinnerte er sein Gegenüber mit Nachdruck.
Osos Aktionskörper schien sich zu versteifen.
„Wir werden unser Versprechen auch halten! Doch dazu ist es erforderlich, daß wir das Schiff verlassen und uns auf Zhruut umsehen! Wir müssen wissen, was sich während unserer langen Abwesenheit verändert hat! Dann sollst du auch diese Antwort erhalten!"
Diese Taktik war Rhodan inzwischen nicht mehr unbekannt. Doch er sah ein, daß er auch diesmal wieder würde nachgeben müssen.
Bei Osos momentanem Zustand war von ihm kein Entgegenkommen mehr zu erwarten. Rhodan blieb nur die Hoffnung darauf, daß die Porleyter zur Ruhe kamen, waren sie erst einmal wieder auf ihrer Welt.
„Ihr könnt gehen", sagte er tonlos.
Er wandte sich um und verließ die Messe.
Es war ihm, als hätte jemand ein feines Band zerschnitten, das sich bislang zwischen ihm und Oso gespannt hatte.
Auf einem Korridor erwartete ihn Gucky.
„Ich brauche keine Telepathie, um zu wissen, was du jetzt denkst, Perry", sagte der Ilt leise.
„Du hast gelauscht?"
„Ein wenig, ja. Perry, irgendwie fürchte ich mich vor dem, was geschehen wird, wenn alle 2011 Porleyter erst einmal von dem Besitz ergriffen haben, was Zhruut für sie bereithält."
„Sie sind vielleicht tiefer von Voires Tod betroffen, als wir das jemals ermessen könnten, Kleiner", hörte Rhodan sich sagen - und wußte im gleichen Moment, daß er dabei war, sich etwas einzureden.
Schweigend setzten sie ihren Weg fort, bis Gucky sagte: „Auch Clifton ist erschüttert. Er versucht, seine Verzweiflung zu überspielen, indem er Sprüche macht oder sich in Bewunderung unserer neuen Technik ergeht. Er tut mir leid, Perry."
Rhodan blieb stehen und strich dem Mausbiber sanft über das Fell.
„Ihr habt euch damals gut verstanden, oder? Vor mehr als sechzehn Jahrhunderten.
Aber niemand gibt ihm eine Schuld an dem, was geschah. Natürlich denkt er in anderen Bahnen als wir heute, aber er ist ein Mann, der sich anpassen wird. Er
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