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1079 - Dämonen-Domina

1079 - Dämonen-Domina

Titel: 1079 - Dämonen-Domina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich meinen Talisman verlor, aber ich spürte, wie du ihn vernichtet hast. Da litt ich wahnsinnige Schmerzen. In mir wurde alles zerrissen. Ich fühlte mich nicht mehr als eine Person, sondern wie zweigeteilt. Und das konnte ich nicht hinnehmen. Nein, auf keinen Fall. Ich muß denjenigen töten, der es mir angetan hat. Das bist du.« Sie lachte leise und kichernd. »Komisch, ich hatte sogar einmal Angst vor dir. Das war, als mein Talisman zerschmolz. Da durchfuhr mich ein Gefühl, wie ich es seit Jahren nicht mehr erlebt hatte. Es war furchtbar für mich. Ich… ich… bin beinahe durchgedreht, aber ich habe mich wieder auf mich selbst besinnen können, und nur das allein zählt. Jetzt bin ich wieder oben, und es gibt keinen, der mir den Platz hier streitig machen kann. Auch die Yakuza nicht, denn ich bin stärker als sie.«
    »Du wirst nicht gegen sie ankommen«, flüsterte Suko. »Ihre Macht ist viel größer.«
    »Ich brauche ihren Schutz nicht mehr. Wenn sie mir damals die Kunden schickten, dann habe ich sehr gut zugehört. Ich nahm auch ihre Worte und ihre Schreie hier auf. Ob vor Schmerz oder vor Lust, das war letztendlich egal. Sie haben viel von mir erfahren, aber es kam nichts zurück. Sie nahmen es hin. Ich erhielt keine Belohnung, denn sie glaubten, daß das Zulassen meiner Existenz Belohnung genug wäre. Aber da haben sie sich geirrt. Ich bin meinen anderen Weg gegangen, und ich werde ihn auch nicht mehr verlassen.«
    »Willst du dir die ganze Welt zum Feind machen?« fragte Suko mit leiser Stimme.
    »Nein, nur bestimmte Menschen, die mich stören.« Beinahe bedauernd blickte sie Suko an. »Es ist schade für dich. Irgendwie mag ich dich auch. Ich habe auch viel über dich erfahren und habe mir ein Zusammentreffen schon immer gewünscht. Nur unter anderen Umständen, wenn du verstehst. Ich wollte dich nicht unbedingt töten, doch jetzt bleibt mir leider nichts anderes übrig.«
    Suko schwieg. Die Angst, die durch ihre Worte etwas in den Hintergrund gedrängt worden war, kam wieder hoch.
    Mishiko wußte es. Sie sah es ihm an. Sie ließ sein Gesicht nicht aus den Augen, und sie begann wieder, über Sukos Wangen hinweg zu streicheln.
    Sanft, gar nicht rauh. Wunderbar. Wie eine liebende Frau, die ihren Partner streichelt. Dabei lächelte sie, aber in ihren Augen lag der Ausdruck eines Scharfrichters.
    Suko wußte selbst, daß die Lage verrückt war. Völlig irrational. In dieser dämonischen Domina steckte ein magisches Feuer, eine Hitze, die Menschen zu Asche werden ließ und sie verglühte, wie Dick Frazer ihm und John gesagt hatte.
    »Ich werde dir etwas Zeit lassen, Suko, damit du dich auf den Tod vorbereiten kannst. Es ist eine Qual, das weiß ich genau, aber ich kann nicht anders. Du hast mir einfach zuviel angetan, denn du hast ein Stück von mir genommen. Von meiner Seele, von meiner Existenz, auf die ich immer so stolz gewesen bin. Es ist die Verbindung zu Kagu-Zuchi gewesen. Sie hat ohne Ende sein sollen, doch das ist nun vorbei. Und das habe ich dir zu verdanken. Dafür sollst du leiden.«
    Suko gab keine Antwort. Er wollte nicht mehr sprechen. Es hatte keinen Zweck, und er wollte auch seine Kräfte schonen.
    Ein Mensch ist erst tot, wenn er nicht mehr atmet und die Seele seinen Körper verlassen hat.
    Diese Worte waren ihm in Erinnerung geblieben. Einer seiner Lehrer aus Jugendtagen hatte sie ihm des öfteren gesagt und ihn auch gebeten, sie niemals zu vergessen.
    Nein, er hatte sie nicht vergessen. Suko erinnerte sich wieder daran. Genau in diesem Augenblick.
    Er dachte daran, daß er noch lebte, daß er atmete und sich die Seele auch weiterhin in seinem Körper befand.
    Der plötzliche Ansturm der Todesangst war vorbei. Er dachte wieder normal, und er haßte diese Person plötzlich, die so sanft über seine Wangen hinwegrieb und dabei lächelte.
    Suko wollte, daß ihr das Lächeln verging. Noch war er nicht tot, aber die Wärme floß bereits über seine beiden Wangen hinweg. Es war ein völlig anderes Gefühl und nicht das gleiche, das entstand, wenn er in der Sonne lag.
    Die Wärme kam von außen und trotzdem von innen. Wärme, die sich zu einer Hitze steigern würde, um zuerst das Innere und dann das Äußere des Körpers zu verglühen.
    Sein Blick blieb normal. Er wich dem Gesicht der dämonischen Domina nicht aus. Das wiederum irritierte sie, denn sie rechnete stark damit, daß in Suko die Angst hochsteigen würde.
    »Ich glaube, es ist zu langsam!« flüsterte sie ihm zu. »Du hast nicht

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