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1080 - Das Ende eines Experiments

Titel: 1080 - Das Ende eines Experiments Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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krächzte sie. „Wenn ich dich richtig verstanden habe, hat der Eindringling nicht nur diese wenigen Maschinchen in sich aufnehmen wollen, die er sich auch holte, sondern alle - die ganze Teilrekonstruktion?"
    „Ja", sagte der Terraner zögernd. „Aber was hat das ...?"
    Quiupu unterbrach ihn heftig. Da schwang nichts mehr von Weltuntergangsstimmung in seinen Worten mit. Eher hatten seine Zuhörer das Gefühl, er triumphierte.
    „Aber sie bekamen ihm nicht! Er konnte sie nicht verarbeiten - oder was immer er mit ihnen vorhatte!
    Begreifst du nicht, Deighton? Er wurde von seinem Auftraggeber geschickt, um die Teilchen zu erobern, die dieser Unbekannte über viele Lichtjahre hinweg gesehen, gespürt oder geortet hatte! Aber als er angriff, waren es schon nicht mehr diese Teilchen!"
    Die Menschen blickten sich verständnislos an. Jemand tippte sich bezeichnend mit dem Zeigefinger gegen die Stirn.
    „Quiupu, wenn du uns vielleicht jetzt endlich eine klarere Auskunft geben könntest", sagte Deighton, „wären wir alle dir überaus dankbar. Ich hatte dir eine klare Frage gestellt."
    „Warte noch. Ja, du hast recht, Whargor kann die Teilrekonstruktion gar nicht mehr angreifen, denn nun schützt sie sich selbst."
    „Was?"
    „Sie schützt sich selbst, Deighton! Ich irrte mich. Ich erkannte nicht, in welches Stadium des Zusammenschlusses mein Fragment bereits getreten war. Die Teilchen, die Whargor raubte, fielen jetzt auch nicht mehr ins Gewicht. Die Teilrekonstruktion wird weder mir noch dir oder irgend jemand anderem noch Fragen beantworten können, aber nicht, weil sie durch Whargor geschwächt wurde. Es ist..."
    Quiupu machte eine Pause, und bei aller Verschiedenartigkeit hätte Deighton jede Wette darauf abgeschlossen, daß die glucksenden Laute, die er nun von sich gab, einem menschlichen Weinen sehr nahe kamen. Auf jeden Fall handelte es sich bei ihnen um einen bei Quiupu noch nie beobachteten Gefühlsausbruch.
    „Es hat ihn um den Verstand gebracht", tat Parnatzel seine Meinung kund. „Der Angriff war zuviel für ihn."
    „Halt den Mund!" schalt Ellmer ihn.
    „Welchen?" fragte Parnatzel und bildete drei Münder auf einmal aus.
    „Seid doch still!" Deighton beugte sich über den Mikrofonring. „Quiupu?"
    „Ich glaube", kam es sehr leise aus dem Lautsprecher, „ich glaube, es ist vollbracht, Deighton. Meine Arbeit ist getan, und ich hatte Erfolg. Vielleicht mußte Whargor das Fragment angreifen und ihm Teilchen entnehmen, die zuviel waren. Vielleicht reagierte es aber auch auf den Angriff, indem es den letzten Schritt zur Verschmelzung von sich aus tat. Ich habe das alles erst jetzt erkannt, aber ich glaube nun, daß meine Arbeit getan ist und ich Erfolg hatte."
    Niemand brachte ein Wort hervor. Deighton saß wie erstarrt da und blickte auf einen der Schirme, die die Plasmawolke und Quiupu zeigten. Täuschte er sich, oder hatten ihr Leuchten und ihre Form sich verändert. Sie war keine exakte Kugel mehr, sondern ein etwa zehn Meter großes Gebilde, das Deighton eher an eine übergroße Kartoffel erinnerte.
    „Du meinst", fragte er schließlich, „du bist fertig? Wirklich fertig?"
    „Ich bin fast sicher. Es wird sich zeigen, wenn etwas geschieht."
    „Er fängt schon wieder damit an", seufzte Ellmer. „Es wäre ja auch zuviel verlangt, mehr als zwei, drei klare Sätze von ihm zu erwarten."
    „Was meinst du damit, Quiupu?" fragte Deighton schnell.
    „Ich meine, daß ihr mich jetzt abholen könnt. Was geschehen wird, weiß ich nicht, aber etwas muß sich tun, vielleicht schon heute oder morgen. Deighton, ich warne euch davor, dann einzugreifen."
    Das war die letzte Auskunft, die das kosmische Findelkind zu geben bereit war. Deighton stand auf, schüttelte den Kopf und blickte lange auf die Schirme.
    „Ihr habt es gehört", sagte er zu den anderen. „Wissen tut er nichts, aber es wird etwas geschehen, in das wir uns nicht einmischen sollen. Und er will abgeholt werden. Jakob, würdest du für mich die ONTARIO anrufen und Kristina Wiener bitten, ihm eine Space-Jet zu schicken?"
    „Ich begreife gar nichts", stöhnte Ellmer. „Aber wenn dieser seltsame Kauz sein geliebtes Fragment verlassen will, muß tatsächlich etwas auf uns zukommen. Gegen diese letzten Tage waren die Monate vorher der reinste Erholungsurlaub."
    Und es geht noch weiter, dachte Deighton.
    Das Schiff mit den Supervirenträgern erschien im Scarfaaru-System und bat um Landeeinweisung. Deighton wollte gleich nach dem Eintreffen der

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