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1080 - Das Ende eines Experiments

Titel: 1080 - Das Ende eines Experiments Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vierundzwanzig mit ihnen sprechen, in der Hoffnung, daß sie neue Nachrichten von der Erde brachten.
    „Achtet auf alles Ungewöhnliche", forderte er Ellmer und die Wissenschaftler auf, bevor er die Funk- und Ortungszentrale verließ. „Beobachtet den Weltraum und ruft mich, sobald etwas geschieht."
    „Etwas Ungewöhnliches? Hier geschieht nur Ungewöhnliches."
    Deighton lächelte schwach und verließ den Raum. Auf den Korridoren begegneten ihm Männer und Frauen, aus deren Blicken Unsicherheit, aber auch Hoffnung sprach. Die insgeheim befürchtete Panik unter den Forschern blieb aus. Terja Bliström schien ihre Leute gut im Griff zu haben.
    Ein Problem schien halbwegs aus der Welt geschafft, und schon tauchte das nächste auf, wenn man Quiupus unklaren Andeutungen glauben durfte. Aber da war auch noch Srimavo und ihre Drohung, daß niemand sie würde aufhalten können.
    Da waren Kirt Dorell-Ehkesh und Donna St. Laurent. Da war die Unklarheit über Whargors Herkunft. Wie sollte ihm geholfen werden können, ohne daß es Kirts Leben kostete?
    Und noch eine Frage erhob sich: Wer war das Volk, von dem Whargor gesprochen hatte - und wer dieser Seher? Was hatten sie mit dem Viren-Imperium zu tun?
     
    6.
     
    Galbraith Deighton hatte sich eine Stunde Ruhe gegönnt. Wieder brach eine Nacht über Lokvorth herein, begleitet von den Regengüssen, die den Virenstrom weit über seine Ufer treten ließen. Am nächsten Morgen würde der Boden die Wassermassen wieder aufgesogen haben.
    Deighton fühlte sich ausgeruhter, als er den Versammlungsraum betrat, in dem die Befallenen schon auf ihn warteten. Terja Bliström war bei ihnen und hatte Erfrischungen bringen lassen. Sie zog sich zurück und ließ den ehemaligen SolAb-Chef mit den Ankömmlingen allein.
    Vergeblich suchte Deighton nach der jungen Laborantin Adelaie, die für lange Zeit als einzige von Quiupu akzeptiert und in seiner Nähe geduldet worden war. Auf eine entsprechende Frage erklärte Dr. Ernest Lambertz, der die ins Medo-Center eingedrungenen Superviren zuerst entdeckt hatte und nun eines davon unter der Kopfhaut trug, daß sie aus Gründen, die sie nicht nennen wollte, auf der Erde geblieben war. Er vermutete aber, daß es mit ihrem Lebensgefährten Mortimer Skand zu tun hatte.
    Lambertz machte sich zum Sprecher der Zurückgekehrten und kam ohne lange Vorrede auch sogleich auf die Verhältnisse auf der Erde und im Solsystem zu sprechen, wie sie sich den Befallenen dargeboten hatten, kurz bevor es gelungen war, ihr Schiff unbemerkt in den interstellaren Raum zu bringen.
    „Bully trug uns auf, euch zu unterrichten", sagte er. „Offenbar ist es ihm zu riskant, Lokvorth anzufunken. Er will unter keinen Umständen, daß die Porleyter etwas von Quiupus Arbeit, von Quiupu selbst und von Srimavo erfahren. Die Porleyter sind mit der RAKAL WOOLVER auf der Erde gelandet und haben ihren Führungsanspruch gestellt.
    Höflich, aber bestimmt verlangen sie, alle wichtigen Entscheidungen selbst zu treffen.
    Wer sich dem nicht fügen will, der erlebt anhand ihrer Kardec-Schilde, daß mit ihnen nicht zu spaßen ist."
    „Kardec-Schilde?" fragte Deighton bestürzt. Er war auf einiges vorbereitet gewesen, aber nun schien die Entwicklung selbst seine ärgsten Befürchtungen noch übertroffen zu haben.
    „Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, daß es sich dabei um fast schon ultimate Waffen handelt. Wir hörten vor dem Abflug nur von einer solchen Machtdemonstration, gesehen haben wir nichts. Niemand von uns weiß auch, was ein Kardec-Schild ist."
    Deighton ballte die Hände.
    „Ich müßte auf der Erde sein", sagte er bitter.
    Lambertz schüttelte den Kopf.
    „Ich glaube, es ist auch in Bullys und Rhodans Sinn, wenn sich so viele wichtige Persönlichkeiten wie möglich jetzt gerade nicht im Solsystem aufhalten."
    Das erschien zwar einleuchtend, konnte den Gefühlsmechaniker jedoch nicht zufrieden stellen.
    Aus der weiteren Unterhaltung mit den Befallenen gewann er den Eindruck, daß sie sich tatsächlich in allen von Bully angesprochenen Punkten bereits sehr viel weiterentwickelt hatten. Ihm wurde klar, daß sie ihm nicht nur zwecks Untersuchungen und Tests geschickt worden waren. Bully schien die Hoffnung zu hegen, daß er mit diesen Männern und Frauen zu einem geeigneten Zeitpunkt etwas gegen die Porleyter unternehmen konnte.
    So sehr ihn die Nachrichten aus dem Solsystem auch innerlich aufwühlten - er konnte im Augenblick in dieser Richtung nichts tun. Er mußte alle

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