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1082 - Transmitter nach Nirgendwo

Titel: 1082 - Transmitter nach Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Kopf.
    „Wer von uns kennt schon den Stoffwechsel eines hochgradig Schwachsinnigen, Atlan! Aber immerhin, überprüfe das! Nur bitte ich dich, vorher noch einmal zu überlegen, ob du nicht doch das Spezialkommando nach M3 führen willst! Es gibt niemanden, der wie du dazu befähigt wäre."
    „Das könnte dir so passen!" fuhr der Arkonide sie wütend an. „Wie lange wäre ich weg? Mindestens einige Tage! Solange hättest du mich aus dem Weg, um dich endgültig an Perry heranzumachen. Vielleicht habt ihr beide das geplant."
    „Du bist verrückt!" stellte Gesil fest.
    „Ja, ich bin verrückt nach dir!" flüsterte Atlan mit glitzernden Augen und griff nach ihren Schultern.
    Gesil entwandt sich ihm lachend und flüchtete aus der Zentrale.
    Atlan fuhr sich mit der Hand über die Augen und fluchte unterdrückt. Es war ihm peinlich, daß er sich hatte gehen lassen. Er beschloß, sich in die Arbeit zu stürzen, die im Hauptquartier der Hanse auf ihn wartete, und wenigstens für einige Stunden Gesil zu vergessen.
    Daß er Fooly bereits jetzt vergessen hatte, wurde ihm nicht bewußt ...
     
    *
     
    „Habt ihr etwas über die Ursache herausgefunden?" fragte Perry und musterte das Gesicht Bradley von Xanthens.
    Der Flottenchef lag in dem Pneumobett, in das man ihn nach der gründlichen Untersuchung gebracht hatte. Er schlief unter Hypnose entspannt und friedlich. Sein Gesichtsausdruck war der eines Neugeborenen.
    „In seiner Blutbahn befindet sich eine Droge", antwortete Kyrill Sulaiman, Kosmopsychologe, Parapsychologe und Neurochemiker. „Sie setzt sich nach unserer Analyse aus vierundzwanzig verschiedenen Komponenten zusammen. Die Computerberechnungen ergaben, daß eine um rund vierzig Prozent höhere Dosis eine in den Tod übergehende Tiefschlafstarre hervorgerufen hätte. In der verabreichten Dosis führt sie die Wirkung herbei, die wir am Patienten beobachtet haben: Totalamnesie."
    „Jemand hat ihm also die Droge in der Absicht verabreicht, eine Totalamnesie herbeizuführen", stellte Perry fest.
    „Sie wurde in den Gesäßmuskel injiziert", erklärte der Ara Helo Tanser, der mit Sulaiman zusammenarbeitete.
    Perry runzelte die Stirn.
    „Dann hat sich Bradley der Prozedur freiwillig unterzogen, nehme ich an. Durch die Kleidung ist das doch nicht möglich, oder?"
    „In diesem Fall nicht", sagte Kyrill Sulaiman. „Es wurde eine äußerst simple Methode verwendet: Einstich mit einer kurzen dünnen Nadel."
    „Diese Droge, Kyrill, ist sie euch bekannt?"
    „Sie ist unbekannt - und wir wissen auch nicht, wo sie hergestellt wurde", antwortete Kyrill. „Theoretisch könnte sie selbstverständlich von jedem guten Pharmazeuten mit moderner Laborausrüstung und Beziehungen zu Lieferanten exotischer Grundstoffe auf Terra hergestellt worden sein. Praktisch halte ich das für abwegig. Es gibt bei uns mehrere fertig vorhandene Grundstoffe, deren Kombination die gleiche Wirkung erzielen würde."
    „Dann würden also nur Außerirdische als Lieferanten der Droge in Frage kommen", dachte Perry laut. „Aber warum sollten die Porleyter Bradley ausschalten wollen? Wie steht es übrigens mit den Heilungsaussichten?"
    Kyrill lächelte.
    „Sie sind sehr gut, Perry. Die Droge bewirkt zwar eine Totalamnesie, aber nicht aufgrund der Löschung von Speicherdaten - wenn ich mir den Vergleich mit Computern erlauben darf. Die Erinnerungen Bradleys sind lediglich nicht mehr abrufbar, weil sie blockiert werden. Noch vor hundert Jahren hätten wir so gut wie nichts dagegen unternehmen können. Heute besitzen wir in Neuropallin ein Mittel, das die Blockaden innerhalb weniger Tage aufhebt, ohne daß ernste Nebenwirkungen eintreten. Kurz gesagt, in spätestens drei Tagen weiß Bradley wieder alles, was er vor der Drogenbehandlung gewußt hatte."
    Perry atmete auf.
    „Das freut mich." Nachdenklich blickte er auf den Flottenchef. „Es würde mich wundern, wenn jemand Bradley für nur drei Tage aus dem Verkehr ziehen wollte.
    Bestimmt sollte er für immer ausgeschaltet werden. Das bedeutet aber, daß die Person, die ihm die Droge injizierte, nicht wußte, daß unsere Medizin mit Neuropallin ein rasch wirkendes Mittel gegen Bradleys Amnesie in der Hand hat."
    „Also doch die Porleyter", sagte Helo Tanser. „Die Täter benutzten eine nicht auf Terra und den anderen uns bekannten Welten hergestellte Droge - und sie wissen nichts über Neuropallin. Das trifft beides auf sie zu."
    „Bleibt nur die Frage nach ihrem Motiv", erwiderte Perry. „Die

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