Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1082 - Transmitter nach Nirgendwo

Titel: 1082 - Transmitter nach Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Porleyter tun nichts grundlos. Wenn sie Bradley ausschalten wollten, müssen sie etwas Bestimmtes mit der RAKAL-WOOLVER-Flotte vorhaben. Ich werde Tanwalzen warnen müssen, damit er die Augen offen hält. Euch bitte ich, nichts über die Heilungsaussichten Bradleys verlauten zu lassen. Kein Außenstehender darf informiert werden, egal, wer er ist. Vielleicht verraten sich die Schuldigen, wenn Bradley überraschend wieder seine Position einnimmt."
     
    6.
     
    Clifton Callamon verließ das Gleitertaxi, das ihn nach Kwonoor, einer Vorstadt von Terrania, gebracht hatte. Er zog unwillkürlich die Schultern hoch, als fürchtete er, den zahlreichen Passanten, die durch dieses Vergnügungsviertel mit seinen vielfältigen Unterhaltungsstätten wimmelten, als Fremdkörper aufzufallen.
    Es war ihm seit seiner Ankunft auf der Erde nicht gelungen, sich zu akklimatisieren.
    Deshalb hielt er sich am liebsten auf der RAKAL WOOLVER auf. Dort herrschte eine Atmosphäre, die noch am weitesten an die herankam, die er aus seiner Zeit - dem Anfang des 25. Jahrhunderts - kannte.
    Wagte er sich aber einmal ins Zivilleben, so wie jetzt, dann irrte er mehr oder weniger hilflos umher und fühlte sich als Aussätziger. Er mied den Kontakt mit anderen Menschen weitgehend, seit er in einer Bar erlebt hatte, wie zwanglos die Menschen miteinander umgingen. Niemand dort hatte seine Bitte, ihn mit „Herr Admiral" oder mit „Sir" anzureden, respektiert. Nicht, daß die anderen Barbesucher unfreundlich zu ihm gewesen waren. Sie hatten geduldig versucht, ihn in ihre Gespräche einzubeziehen. Es war ihnen nur nicht gelungen, das Du zu vermeiden, obwohl sie sich darum bemüht hatten, ihn nicht mehr direkt anzureden.
    Das alles und die Tatsache, daß seine Meinung über den Umgang mit den Porleytern bei den Verantwortlichen kein Gehör fand, hatte ihn psychisch schwer erschüttert. Er dachte mehr und mehr über seine Zukunft nach, denn er war entschlossen, der Menschheit mit all seiner Kraft zu dienen - und es verbitterte ihn, daß er nirgends einen Ansatzpunkt dafür entdeckte. Sicher, er hätte die Flotte verlassen und irgendeinen gutbezahlten Posten im Management der Wirtschaft bekleiden können, aber das wäre seiner Ansicht nach eine sinnlose Vergeudung seiner Fähigkeiten gewesen, eine Flotte zu führen. Auf ein solches Angebot hatte er jedoch bisher vergeblich gewartet.
    Das waren die Gründe, die ihn veranlaßt hatten, den Wahrsager Jehdor Gumalh aufzusuchen, dessen Namen und Adresse er einem Gespräch zweier weiblicher Besatzungsmitglieder der RAKAL WOOLVER entnommen hatte. Zuerst war ihm das absurd erschienen, doch dann hatte er Erkundigungen über Gumalh eingezogen und erfahren, daß dieser Mann einen sagenhaften Ruf besaß und wahrscheinlich die paranormale Fähigkeit der Präkognition bewußt und sehr ausgeprägt anwenden konnte.
    Obwohl er diesen Entschluß für logisch fundiert hielt, schämte er sich seiner Absicht.
    Hastig sah er sich nach den Hausnummern um, die bei der teilweise sehr grellen Beleuchtung schwer zu erkennen waren. Schließlich entdeckte er die gesuchte Nummer an einem etwas zurückstehenden alten, dreistöckigen Haus mit schmalen Fenstern und dunkelgrauer Fassade.
    Er wollte schon wieder umkehren, denn dieses Haus erschien ihm wie ein Anachronismus zwischen den anderen, supermodernen Gebäuden mit ihren Lichtfassaden. Da fiel ihm ein, daß er selbst schließlich auch ein Anachronismus zwischen den Menschen dieses Planeten war, und selbstironisch stellte er fest, daß er deshalb recht gut zu diesem Haus und seinem Bewohner paßte.
    Rasch eilte er auf den Eingang zu. Die Tür war durchaus modern. Sie bestand aus massivem Plastik, in dem die Sensoren einer Hauspositronik saßen.
    „Wer bist du?" flüsterte eine Stimme, wahrscheinlich die der Positronik.
    „Clifton Callamon", antwortete er. „Ich bin angemeldet."
    „Diese Information liegt vor, Sir", sagte die Positronik. „Bitte, entschuldigen Sie, daß ich Sie zuerst duzte, Herr Admiral! Sie dürfen eintreten."
    Von einer Positronik fand Clifton diese Entschuldigung zwar übertrieben. Dennoch hob die vertraute Anrede seine Stimmung. Er trat ein, als die Tür sich öffnete, und folgte dem Hologramm einer rotleuchtenden Flamme in einen Antigravlift und in einen Salon im dritten Stock.
    Dort erlosch die Flamme - und Clifton Callamon blickte erwartungsvoll auf einen grünseidenen Vorhang, der den in mildes Licht getauchten Salon offenbar in zwei Hälften trennte.
    „Ich

Weitere Kostenlose Bücher