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1082 - Transmitter nach Nirgendwo

Titel: 1082 - Transmitter nach Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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grüße Sie, Admiral Callamon!" sagte eine sonore Stimme, die von überall gleichzeitig zu kommen schien. „Verzeihen Sie mir, wenn ich mich Ihnen nicht zeige, aber das tue ich niemals. Es hat seine Gründe."
    „Akzeptiert, Mister Gumalh!" erwiderte Callamon. Er hatte sich wieder voll gefangen und sah den Ereignissen mit kühlem Verstand entgegen. „Was habe ich zu tun, um Ihnen die gezielte Anwendung Ihrer präkognitiven Fähigkeit zu erleichtern?"
    „Nicht viel, Sir", antwortete die Stimme Jehdor Gumalhs. „Blicken Sie bitte in den Spiegel!"
    Der Vorhang teilte sich. Die Hälften glitten lautlos auseinander und gaben den Blick auf einen etwa drei Meter hohen und anderthalb Meter breiten Kristallspiegel frei, der von einem schlichten Stahlrahmen umschlossen wurde und auf einem Kupfergestell stand.
    Callamon schluckte, denn das Gebilde war nur auf den ersten Blick ein normaler Spiegel. Auf den zweiten Blick verriet es, daß es etwas anderes war, denn es bildete nichts ab.
    „Jedes Lebewesen besitzt einen schwachen Abglanz von Präkognition, Sir", erklärte der Wahrsager. „Ihr Abglanz ist etwas stärker ausgeprägt, aber er reicht nicht aus, um die Bilder zu erkennen, die die Zukunft auf diesen Spiegel wirft."
    „Aber Sie können die Zukunft erkennen, nicht wahr?" erkundigte sich der Admiral.
    „Das heißt aber, daß sie schon jetzt vorgegeben ist und auf jeden Fall eintreten muß.
    Oder irre ich mich da?"
    Gumalh lachte leise.
    „Sie glauben nicht, wie oft ich diese Frage schon gehört habe, Sir. So einfach wie die Fragestellung ist aber die Beantwortung nicht. Bitte, stellen Sie sich vor, daß der Kosmos - womit ich nicht dieses eine Universum meine - von einem hellen Glanz umgeben ist, den man sich als die Vollendung schlechthin denken muß! Dieser Glanz strahlt nach innen und wird von dem, was wir Materie nennen, reflektiert. Je nach dem Evolutionszustand dieser Materie ist die Reflexion mit einem mehr oder weniger hohen Entwicklungszustand des Bewußtseins identisch. Auf dem Weg zur Materie durchläuft die Strahlung des Glanzes alle Etappen der Zeit, von der absoluten Zukunft, der Vollendung, bis hin zum Ausgangspunkt der Vergangenheit, der Geburt von Materie.
    So jedenfalls läßt es sich mit unserer unvollkommenen Terminologie entfernt anschaulich sagen."
    „Ich kenne die Philosophie, nach der Zukunft und Vergangenheit nebeneinander existieren", sagte Clifton Callamon. „Und ich habe sie akzeptiert. Sie können also das, was Sie die Strahlung des Glanzes nannten, in Richtung Zukunft beziehungsweise Vollendung zurückverfolgen, Mister Gumalh - und dadurch auch die einzelnen Etappen meiner persönlichen Zukunft erkennen?"
    „Nein, das kann ich nicht, Sir. Ich sehe nur die große Richtung von Entwicklungen und die Abirrung von dieser Richtung. Ihr persönlicher Weg ist zwar darin eingebettet, aber nicht zwingend vorgeschrieben."
    „Bitte, werden Sie konkreter!" drängte Callamon ungeduldig. „Was erwartet mich?"
    „Ich werde versuchen, etwas in den Spiegel zu projizieren, Herr Admiral", erwiderte der Wahrsager.
    Skeptisch konzentrierte Callamon sich auf die Beobachtung des Spiegels. Inzwischen befürchtete er, sich zuviel von Gumalh versprochen zu haben. Vielleicht war dieser Wahrsager doch nichts weiter als ein Scharlatan. Bisher hatte er jedenfalls um den Brei herumgeredet.
    Er kniff die Augen zusammen, als im Spiegel das Abbild eines roten Lichtflecks erschien, um den fünf Lichtpunkte auf einer gemeinsamen Achse kreisten.
    Woher kennt Gumalh das System Neu-Moragan-Pordh? Denn diese Projektion kann nur die rote Riesensonne Aerthan mit ihren fünf Planeten darstellen.
    Die Projektion erlosch. Der Spiegel wurde schwarz. In der Schwärze bewegte sich etwas Undefinierbares, silbrig Glänzendes. Es formte sich zu einem Gebilde, das im ersten Augenblick an ein Möbius'sches Band erinnerte. Doch die blinkenden Felder darauf verrieten Callamon, daß das Gebilde etwas anderes darstellte.
    Einen Kardec-Schild!
    Abrupt erlosch auch diese Projektion - und durch die Dunkelheit der Spiegelfläche schossen drei golden leuchtende Kometen...
    Clifton Callamon schloß die Augen. Er fühlte sich in seinem tiefsten Innern durchschaut und gleichzeitig ungerecht beurteilt.
    „Es tut mir leid, aber auch diese Möglichkeit liegt in Ihrer Zukunft, Sir", sagte die Stimme Jehdor Gumalhs.
    „Ich betrachte die Kometen nur als Zugabe", erwiderte Callamon mit rauer Stimme.
    „Davon spreche ich nicht. Ich meinte die dritte

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