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1082 - Wer im Höllenfeuer schmort

1082 - Wer im Höllenfeuer schmort

Titel: 1082 - Wer im Höllenfeuer schmort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gekommen. Wir konnten Hardy Blaine nicht mehr retten, der von einem kalten und auch rauchlosen Feuer erwischt worden war, auf der Stelle stand und lichterloh brannte.
    Die Flammen umtanzten ihn. Sie waren wie ein mit grünen, roten und auch braunen Farben gespickter Vorhang.
    In der Mitte sahen wir Hardy Blaine.
    Er brannte.
    Aber er brannte nicht wie eine Hexe auf dem Scheiterhaufen. Das Feuer hatte ihn zwar erfaßt, nur war es dabei ihn zu zerschmelzen. Auch wenn wir dieses schreckliche Bild nur sekundenlang zu sehen bekamen, prägte es sich bei uns tief ein.
    Es war einfach schrecklich, eine derartige Gestalt zu sehen, deren Haar und die Haut zu einer Masse zusammenliefen, die nach unten rann. Das Gesicht war ebenfalls dabei, sich aufzulösen.
    Im Hintergrund stand jemand.
    Das mußte Wild Dean Barton sein!
    Eine mächtige Gestalt. Glatzköpfig, mit Händen wie Schaufeln. Auch er war durch unser plötzliches Auftauchen überrascht worden. Sein Kopf ruckte herum. Er wollte uns jetzt besser sehen und schrie wütend auf.
    Die Zeit des Schauens und Erkennens hatte höchstens zwei, drei Sekunden in Anspruch genommen.
    So lange dauerte es, bis wir unsere Überraschung überwunden hatten. Das gleiche galt für Barton.
    Als wir uns bewegten und mit den Schultern gegen die klemmende und schief hängende Tür rammten, da blieb er auch nicht mehr stehen. Er drehte sich auf der Stelle, und plötzlich lag das Fenster nicht mehr hinter, sondern vor ihm.
    Dann der Sprung.
    Das Splittern der Scheibe.
    Das Loch.
    Der Fall nach draußen.
    Alles lief blitzschnell ab. Auch wir beeilten uns und rammten die Tür endlich ganz auf. Wir stolperten fluchend in den kleinen Raum hinein, und Suko sprang mit langen Sätzen auf das Fenster zu, schaute hinaus und kletterte dann hindurch, um von der ersten Etage her auf die Straße zu springen.
    Ich kümmerte mich um Hardy Blaine.
    Er stand nicht mehr. Das Feuer hatte ihn verbrannt und in die Knie gedrückt.
    Als ich auf ihn zulief, fiel er zu Boden und blieb dort liegen. Zugleich erlosch auch das Feuer, wie von einem mächtigen Guß Wasser getroffen.
    Keine Flammen mehr. Auch kein Rauch. Nur noch der Geruch hing zwischen den schmutzigen Wänden. War es der Höllengeruch? Nach Schwefelgasen stinkend?
    Ich wußte es nicht. Mein Blick galt dem Mann, der sich so schrecklich verändert hatte. Ich kannte ihn anders und konnte noch immer nicht glauben, was ich mit eigenen Augen sah.
    Er war noch ein Mensch, auch wenn der Körper zusammengeschrumpft war und der mindestens ein Drittel seiner Größe verloren hatte. Es gab keine Haut mehr. Ich sah auch keine Haare. Erst recht keine Kleidung. Nur diese kleine, rotbräunlich schimmernde Gestalt, die leicht glänzte, wie mit einem Ölfilm überstrichen.
    Augen gab es noch. Sie erinnerten an graue Halbkugeln, die glanzlos gegen die Decke starrten.
    Der Anblick war mir auf den Magen geschlagen. Ich drehte mich von der Leiche weg und ging ebenfalls auf das Fenster zu. Aber nicht, um nach draußen zu springen. Ich wollte frische Luft haben und dabei auch nach Suko und Barton schauen.
    Von beiden sah ich nichts mehr. Sie waren verschwunden. Es lag auch keiner von ihnen mit verstauchten oder gebrochenen Knochen auf dem Pflaster.
    Vielleicht hatte Suko die Verfolgung übernommen. So blieb nur die Hoffnung, daß er den Killer, der unter dem Schutz des Teufels stand, auch stellte.
    Ich drehte mich wieder um. Dem Anblick konnte ich nicht entgehen. Unser gewaltsames Eindringen in das Zimmer war nicht geräuschlos über die Bühne gegangen, doch niemand kümmerte sich darum. Die Frau blieb unten an der Rezeption, und aus den anderen Zimmern kam niemand nachschauen. Hier war sich jeder selbst der nächste. Wer sich in einem derartigen Haus um die Probleme anderer kümmerte, konnte leicht ins offene Messer laufen.
    Hardy Blaine war auf eine schreckliche Art und Weise gestorben.
    Er war nicht mehr vorhanden. Ich sah auch so gut wie keinen Rest. Auf dem alten Teppich malte sich ein leicht bräunlich schimmernder Kreis ab, das war alles.
    Diesen Einsatz hatten wir verloren. Ich konnte nur hoffen, daß Suko mehr Glück hatte…
    ***
    Der Sprung zum Fenster. Der erste Blick in die Tiefe. Den Kopf nach links drehen.
    Das alles passierte bei Suko automatisch. Er sah auch, wie eine Gestalt versuchte, die Flucht zu ergreifen. Sie rannte nach links weg und geriet dabei in das Licht der Straßenlaterne. Das allerdings nahm Suko wahr, als er sich bereits auf dem Weg nach unten

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